Friedrich Wilhelm Schnitzler
Dr Friedrich „Fritz“ Wilhelm Schnitzler (* 16. Dezember 1928 z Ohnastetten; † 15. Juli 2011 ebado[1]) war e deutscher Landwirt, Politiker der CDU, Aufsichtsratsvorsitzender und Vorstandsvorsitzender dr Südmilch AG un Manager dr deutsche Wirtschaft. Usrdem war er Gründer un Funktionär vom Kreisbauernverbandes Reutlingen, des Landesbauernverband in Baden-Württemberg un Lobbyist im Landtag von Baden-Württemberg.
Leben
Friedrich Wilhelm Schnitzler besuchte von 1934 bis 1942 die Volksschule in Ohnastetten, anschließend die landwirtschaftliche Berufsschule in Münsingen. Bis 1944 war Schnitzler in der Hitler-Jugend und wurde danach freiwilliger Soldat in der Wehrmacht. Schnitzler geriet dort in amerikanische Kriegsgefangenschaft, aus der er nach Kriegsende als Zivilist entlassen wurde und zu Fuß nach Ohnastetten zurückkehrte, wo er die Landwirtschaft seines Vaters Friedrich Wilhelm übernahm, die er 1964 zum Aussiedlerhof erweiterte. Schnitzler war Jahrzehnte Mitglied des Ohnastetter Kirchengemeinderats, der Sportschützen Ohnastetten e.V. und 60 Jahre aktives Mitglied des Männergesangvereins Frohsinn e.V. in Ohnastetten.[2]
Effentligi Ämter un bolitischi Detigkeite
Fritz Schnitzler war von Oktober 1962 bis Dezember 1974 Gemeinderat in der eigenständigen Gemeinde Ohnastetten und stellvertretender Bürgermeister. Während dieser Zeit war er auch als Schöffe am Landgericht Tübingen tätig. Nach der Gemeindereform war Schnitzler von 1975 bis 1996 Ortsvorsteher des St. Johanner Teilortes Ohnastetten, Mitglied des Ortschaftsrats und des Gemeinderats. Der gelernte Landwirtschaftsmeister bewirtschaftete einen landwirtschaftlichen Betrieb im Nebenerwerb und war als Wildschadenschätzer vereidigt. Der Bauernverbandsfunktionär und Kommunalpolitiker der CDU wurde im Januar 1962 zum 1. Vorsitzenden des damaligen Bauernverbandes Reutlingen gewählt, vereinigte 1975 die Bauernverbände Reutlingen und Münsingen zum Kreisbauernverband Reutlingen e.V. und wurde dadurch zum Gründer des Kreisbauernverbandes Reutlingen. Von 1975 bis 1992 war Schnitzler 1. Vorsitzender (Kreisobmann) des Kreisbauernverbandes Reutlingen und Mitbegründer sowie erster Lobbyist des Landesbauernverband in Baden-Württemberg im Landtag von Baden-Württemberg. Friedrich Wilhelm Schnitzler war der erste politische Vertreter des bäuerlichen Berufsstandes für den gesamten Landkreis Reutlingen. Nach 1992 war Schnitzler bis zu seinem Tode Ehrenvorsitzender des Kreisbauernverbandes Reutlingen und Dozent an der Schwäbischen Bauernschule in Bad Waldsee. Sein besonderes Engagement galt der bäuerlichen Landwirtschaft. Besonders prägte er die Bereiche Milcherzeugung und -verarbeitung, in denen er wesentliche Strukturveränderungen erwirkte, die bundesweit heftige Auseinandersetzungen, auch innerhalb des Berufsstandes und mit der Politik zur Folge hatte. Schnitzler war maßgeblich bei der Gründung des Kreis-Landfrauenverband Reutlingen und des Landfrauenchores beteiligt. Er eröffnete die erste politische Versammlung des Kreisbauernverbandes Reutlingen, die Lichtmesstagung, in St. Johann und brachte somit erstmals die Lichtmess in die Gemeinde. Am 28. November 1983 wurde Schnitzler vom Bundespräsident Karl Carstens durch Staatssekretär Ventur Schöttle das Bundesverdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.
Aufsichtsratsvorsitzender und Vorstandsvorsitzender der Südmilch AG
Schnitzler war stellvertretender Geschäftsführer im Milchwerk in Reutlingen und Vorstandsvorsitzender der Bezirksmilchverwertung Reutlingen e.G. (BMV), die seit 1996 als Milcherzeugergenossenschaft (MEG) Reutlingen e.G. firmiert in der er bis zu seinem Tod als Ehrenvorsitzender beratend tätig war. Als Aufsichtsratsvorsitzender und Vorstandsvorsitzender leitete Fritz Schnitzler die Südmilch AG Deutschland mit Hauptsitz in Stuttgart, die er 1993, bedingt durch den Südmilch-Skandal, für ca. 350 Millionen DM an die FrieslandCampina Germany mit Sitz in Holland verkaufen musste. Die Südmich AG hatte zu dieser Zeit einen Kurswert von rund 1 Milliarde DM. Durch die Tätigkeit als Konzernchef der Südmilch AG führte Schnitzler unter anderen viele Gespräche mit Stuttgarts Oberbürgermeister Manfred Rommel, woraus später eine Freundschaft entstand.
Familie und bäuerliche Landwirtschaft
Friedrich Wilhelm Schnitzler lebte mit seiner Ehefrau Anne-Marie und ihrem gemeinsamen Sohn im Ortsteil Ohnastetten der Gemeinde St. Johann (Württemberg). Die Familie bewirtschaftete einen 30 Hektar großen Bauernhof mit Schwerpunkt Fleckviehzucht und Milchproduktion als Nebenerwerbsbetrieb.
Funktionär in Konzernen, Verbänden und Institutionen
Friedrich Wilhelm Schnitzler war Funktionär und Mitglied in folgenden Konzernen, Verbänden und Institutionen:
- Südmilch AG, Aufsichtsratsvorsitzender und Vorstandsvorsitzender
- Deutscher Bauernverband, Mitglied und Funktionär
- Landesbauernverband in Baden-Württemberg, Mitbegründer und erster Lobbyist des Landesbauernverband in Baden-Württemberg im Landtag von Baden-Württemberg.
- Bauernverband Reutlingen, 1. Vorsitzender
- Kreisbauernverband Reutlingen, Mitbegründer und 1. Vorsitzender (Kreisobmann)
- Kreis-Landfrauenverband Reutlingen, Mitbegründer und Funktionär
- Landfrauenchor Reutlingen, Mitbegründer und Funktionär
- Milchwerk Reutlingen, stellvertretender Geschäftsführer
- Bezirksmilchverwertung Reutlingen e.G. (BMV), Vorstandsvorsitzender
- Milcherzeugergenossenschaft (MEG) Reutlingen e.G, Mitbegründer, Vorstandsvorsitzender und Ehrenvorsitzender
- Deutscher Fleckviehzuchtverband, Mitglied und Funktionär
- Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG), Mitglied und Funktionär
- BayWa, Mitglied und Funktionär
- Landgericht Tübingen, Schöffe
- CDU, Mitglied und Funktionär
- Ortschafts- und Gemeindeverwaltung der eigenständigen Gemeinde Ohnastetten, stellvertretender Bürgermeister und Mitglied des Gemeinderats.
- Ortschafts- und Gemeindeverwaltung der Gemeinde St. Johann (Württemberg), Ortsvorsteher des Teilorts Ohnastetten, Mitglied des Ortschaftsrats und Mitglied des Gemeinderats.
- Mariaberger Heime, Mitglied des Mitgliederausschuß und des Verwaltungsrats.
Landwirtschaftliches Hauptfest
Friedrich Wilhelm Schnitzler war maßgeblich an der Durchführung und als Hauptredner der Festansprachen, insbesondere als Mitbegründer des Landesbauernverband in Baden-Württemberg und erster Lobbyist des Landesbauernverband in Baden Württemberg im Landtag von Baden-Württemberg, beim Landwirtschaftlichen Hauptfest auf dem Cannstatter Wasen, welches zeitgleich und in direkter Verbindung zum Cannstatter Volksfest stattfindet, aktiv. Ebenso bei der jährlichen Eröffnung der Internationale Grüne Woche Berlin, war Schnitzler ein gefragter Redner vor tausenden Messebesuchern.
Mariaberger Heime
Friedrich Wilhelm Schnitzler war viele Jahre im Mitgliederausschuss und im Verwaltungsrat der Mariaberger Heime aktiv. Er war maßgeblich bei der Erstellung und Verfassung der Satzung der Mariaberger Heime e.V. beteiligt und baute die dortige Landwirtschaft, in der die Bewohner bis heute Arbeit und Beschäftigung finden, wesentlich aus und unterrichtete dort in moderner Landwirtschaft.
Auszeichnungen und Ehrungen
- 28. November 1983 Verleihung des Verdienstkreuzes am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland durch Bundespräsident Karl Carstens. Die Laudatio hielt Staatssekretär Ventur Schöttle in Würtingen.
- 1992 - 2011 Ehrenvorsitzender des Kreisbauernverband Reutlingen.
- 1996 - 2011 Ehrenvorsitzender der Milcherzeugergenossenschaft (MEG) Reutlingen e.G
Literatur
- BEACON-Datei der in der Personendatenbank nachgewiesenen baden-württembergischen Persönlichkeiten - Landesbibliographie Baden-Württemberg - Friedrich Wilhelm Schnitzler GND-ID: 1044563486 Quellenangabe: Landesbibliographie Baden-Württemberg - Eintrag in der Personendatenbank nachgewiesenen baden-württembergischen Persönlichkeiten.
- Friedrich Wilhelm Schnitzler - Landesbibliographie Baden-Württemberg ID-Nr.: 698836 Eintrag in der Personendatenbank Landesbibliographie Baden-Württemberg ID-Nr.: 698836
Weblinks
- Fernsehsendung MUM: Suedmilch AG – Campina BV Teil 1/2 (Quelle: SWR Stuttgart) - Video auf YouTube
- Fernsehsendung MUM: Suedmilch AG – Campina BV Teil 2/2 (Quelle: SWR Stuttgart) - Video auf YouTube
- Fritz Schnitzler: Ein Kämpfer für den Bauernstand Quelle: Südwest Presse 20. Juli 2011
- Landwirt mit Kampfgeist und Beharrlichkeit Nachruf Reutlinger General-Anzeiger 21. Juli 2011
Einzelnachweise
- ↑ Todesanzeige in der Schwäbischen Post, abgerufen am 20. Juli 2011
- ↑ Liederkranz sucht neuen Vorsitzenden – Fritz Schnitzler (Friedrich Wilhelm Schnitzler) wurde für seine 60-jährige Vereinsmitgliedschaft im Liederkranz Ohnastetten geehrt. Quelle: Südwest Presse 23. Februar 2010.
Persoonedaate | |
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NAME: | Schnitzler, Friedrich Wilhelm |
ALTERNATIVNAMEN: | Schnitzler, Fritz |
KURZBESCHREIBUNG: | deutscher Politiker (CDU) |
GEBURTSDATUM: | 16. Dezember 1928 |
GEBURTSORT: | St. Johann (Württemberg) |
STERBEDATUM: | 15. Juli 2011 |
STERBEORT: | St. Johann (Württemberg) |
- CDU-Mitglied
- Politiker (20. Jahrhundert)
- Politiker (21. Jahrhundert)
- Politiker (Stuttgart)
- Kommunalpolitiker (Landkreis Reutlingen)
- Aufsichtsratsvorsitzender (Deutschland)
- Stellvertretender Bürgermeister (Baden-Württemberg)
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