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Friedrich Wilhelm Schnitzler

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Friedrich Wilhelm Schnitzler 1983 bei der Verleihung des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland

Dr Friedrich „Fritz“ Wilhelm Schnitzler (* 16. Dezember 1928 z Ohnastetten; † 15. Juli 2011 ebado[1]) war e deutscher Landwirt, Politiker der CDU, Aufsichtsratsvorsitzender und Vorstandsvorsitzender dr Südmilch AG un Manager dr deutsche Wirtschaft. Usrdem war er Gründer un Funktionär vom Kreisbauernverbandes Reutlingen, des Landesbauernverband in Baden-Württemberg un Lobbyist im Landtag von Baden-Württemberg.

Leben

Friedrich Wilhelm Schnitzler besuchte von 1934 bis 1942 die Volksschule in Ohnastetten, anschließend die landwirtschaftliche Berufsschule in Münsingen. Bis 1944 war Schnitzler in der Hitler-Jugend und wurde danach freiwilliger Soldat in der Wehrmacht. Schnitzler geriet dort in amerikanische Kriegsgefangenschaft, aus der er nach Kriegsende als Zivilist entlassen wurde und zu Fuß nach Ohnastetten zurückkehrte, wo er die Landwirtschaft seines Vaters Friedrich Wilhelm übernahm, die er 1964 zum Aussiedlerhof erweiterte. Schnitzler war Jahrzehnte Mitglied des Ohnastetter Kirchengemeinderats, der Sportschützen Ohnastetten e.V. und 60 Jahre aktives Mitglied des Männergesangvereins Frohsinn e.V. in Ohnastetten.[2]

Effentligi Ämter un bolitischi Detigkeite

Datei:Friedrich Wilhelm Schnitzler mit Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger, Eduard Adorno, Hubert Kessler u. Theo Götz - CDU Parteitag im Jahnhaus Pfullingen 1968.jpg
Friedrich Wilhelm Schnitzler mit Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger, Eduard Adorno, Hubert Kessler (MdL) u. Theo Götz beim CDU Parteitag im Jahnhaus in Pfullingen 1968

Fritz Schnitzler war von Oktober 1962 bis Dezember 1974 Gemeinderat in der eigenständigen Gemeinde Ohnastetten und stellvertretender Bürgermeister. Während dieser Zeit war er auch als Schöffe am Landgericht Tübingen tätig. Nach der Gemeindereform war Schnitzler von 1975 bis 1996 Ortsvorsteher des St. Johanner Teilortes Ohnastetten, Mitglied des Ortschaftsrats und des Gemeinderats. Der gelernte Landwirtschaftsmeister bewirtschaftete einen landwirtschaftlichen Betrieb im Nebenerwerb und war als Wildschadenschätzer vereidigt. Der Bauernverbandsfunktionär und Kommunalpolitiker der CDU wurde im Januar 1962 zum 1. Vorsitzenden des damaligen Bauernverbandes Reutlingen gewählt, vereinigte 1975 die Bauernverbände Reutlingen und Münsingen zum Kreisbauernverband Reutlingen e.V. und wurde dadurch zum Gründer des Kreisbauernverbandes Reutlingen. Von 1975 bis 1992 war Schnitzler 1. Vorsitzender (Kreisobmann) des Kreisbauernverbandes Reutlingen und Mitbegründer sowie erster Lobbyist des Landesbauernverband in Baden-Württemberg im Landtag von Baden-Württemberg. Friedrich Wilhelm Schnitzler war der erste politische Vertreter des bäuerlichen Berufsstandes für den gesamten Landkreis Reutlingen. Nach 1992 war Schnitzler bis zu seinem Tode Ehrenvorsitzender des Kreisbauernverbandes Reutlingen und Dozent an der Schwäbischen Bauernschule in Bad Waldsee. Sein besonderes Engagement galt der bäuerlichen Landwirtschaft. Besonders prägte er die Bereiche Milcherzeugung und -verarbeitung, in denen er wesentliche Strukturveränderungen erwirkte, die bundesweit heftige Auseinandersetzungen, auch innerhalb des Berufsstandes und mit der Politik zur Folge hatte. Schnitzler war maßgeblich bei der Gründung des Kreis-Landfrauenverband Reutlingen und des Landfrauenchores beteiligt. Er eröffnete die erste politische Versammlung des Kreisbauernverbandes Reutlingen, die Lichtmesstagung, in St. Johann und brachte somit erstmals die Lichtmess in die Gemeinde. Am 28. November 1983 wurde Schnitzler vom Bundespräsident Karl Carstens durch Staatssekretär Ventur Schöttle das Bundesverdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.

Aufsichtsratsvorsitzender und Vorstandsvorsitzender der Südmilch AG

Schnitzler war stellvertretender Geschäftsführer im Milchwerk in Reutlingen und Vorstandsvorsitzender der Bezirksmilchverwertung Reutlingen e.G. (BMV), die seit 1996 als Milcherzeugergenossenschaft (MEG) Reutlingen e.G. firmiert in der er bis zu seinem Tod als Ehrenvorsitzender beratend tätig war. Als Aufsichtsratsvorsitzender und Vorstandsvorsitzender leitete Fritz Schnitzler die Südmilch AG Deutschland mit Hauptsitz in Stuttgart, die er 1993, bedingt durch den Südmilch-Skandal, für ca. 350 Millionen DM an die FrieslandCampina Germany mit Sitz in Holland verkaufen musste. Die Südmich AG hatte zu dieser Zeit einen Kurswert von rund 1 Milliarde DM. Durch die Tätigkeit als Konzernchef der Südmilch AG führte Schnitzler unter anderen viele Gespräche mit Stuttgarts Oberbürgermeister Manfred Rommel, woraus später eine Freundschaft entstand.

Familie und bäuerliche Landwirtschaft

Datei:Friedrich Wilhelm Schnitzler bei der Heuernte in Ohnastetten 1985.jpg
Friedrich Wilhelm Schnitzler beim Einbringen der Heuernte in Ohnastetten 1985

Friedrich Wilhelm Schnitzler lebte mit seiner Ehefrau Anne-Marie und ihrem gemeinsamen Sohn im Ortsteil Ohnastetten der Gemeinde St. Johann (Württemberg). Die Familie bewirtschaftete einen 30 Hektar großen Bauernhof mit Schwerpunkt Fleckviehzucht und Milchproduktion als Nebenerwerbsbetrieb.

Funktionär in Konzernen, Verbänden und Institutionen

Friedrich Wilhelm Schnitzler war Funktionär und Mitglied in folgenden Konzernen, Verbänden und Institutionen:

Landwirtschaftliches Hauptfest

Friedrich Wilhelm Schnitzler war maßgeblich an der Durchführung und als Hauptredner der Festansprachen, insbesondere als Mitbegründer des Landesbauernverband in Baden-Württemberg und erster Lobbyist des Landesbauernverband in Baden Württemberg im Landtag von Baden-Württemberg, beim Landwirtschaftlichen Hauptfest auf dem Cannstatter Wasen, welches zeitgleich und in direkter Verbindung zum Cannstatter Volksfest stattfindet, aktiv. Ebenso bei der jährlichen Eröffnung der Internationale Grüne Woche Berlin, war Schnitzler ein gefragter Redner vor tausenden Messebesuchern.

Mariaberger Heime

Friedrich Wilhelm Schnitzler im Verwaltungsrat der Mariaberger Heime 1997

Friedrich Wilhelm Schnitzler war viele Jahre im Mitgliederausschuss und im Verwaltungsrat der Mariaberger Heime aktiv. Er war maßgeblich bei der Erstellung und Verfassung der Satzung der Mariaberger Heime e.V. beteiligt und baute die dortige Landwirtschaft, in der die Bewohner bis heute Arbeit und Beschäftigung finden, wesentlich aus und unterrichtete dort in moderner Landwirtschaft.

Auszeichnungen und Ehrungen

Grabanlage der Familie Friedrich Wilhelm Schnitzler im Friedhof Ohnastetten am 16. Dezember 2015

Literatur

 Commons: Friedrich Wilhelm Schnitzler – Sammlig vo Multimediadateie

Einzelnachweise

  1. Todesanzeige in der Schwäbischen Post, abgerufen am 20. Juli 2011
  2. Liederkranz sucht neuen Vorsitzenden – Fritz Schnitzler (Friedrich Wilhelm Schnitzler) wurde für seine 60-jährige Vereinsmitgliedschaft im Liederkranz Ohnastetten geehrt. Quelle: Südwest Presse 23. Februar 2010.