Intel 8088
Der Intel 8088 ist ein 1979 vorgestellter 16-Bit-Mikroprozessor von Intel. Von seinem bereits 1978 eingeführten „großen Bruder“, dem Intel 8086, unterscheidet er sich ausschließlich durch seinen nur acht Bit breiten externen Datenbus und eine von sechs auf vier Bytes verkleinerte Befehlswarteschlange (engl. prefetch queue).[1]
Dies ermöglichte die Verwendung von preiswerteren 8-Bit-Komponenten für die restliche Elektronik des Computers, allerdings auf Kosten der Geschwindigkeit. Aus diesem Grund war der 8088 kaum schneller als herkömmliche 8-Bit-Prozessoren. Trotzdem – oder möglicherweise gerade deswegen – wurde er von IBM als CPU für den IBM-PC ausgewählt. IBM wollte einerseits mit 16-Bit-Technik werben, andererseits den eigenen Minicomputern keine Konkurrenz machen. Hinzu kam, dass man Teile der Elektronik von einem Ende der 1970er-Jahre entwickelten, aber am Markt erfolglosen Rechner namens Datamaster übernehmen konnte, dessen 8085-CPU einen acht Bit breiten Datenbus besaß. Die Entscheidung IBMs für den 8088 begründete den Erfolg der x86-Familie, obwohl die CPU bei vielen Fachleuten eher als schwachbrüstig und die ganze Architektur als wenig zukunftsweisend galt. Neben der NMOS-Version wurde ebenfalls eine CMOS-Version als 80C88 angeboten.[2]
Der 8088 war die erste abgespeckte Variante einer CPU aus dem Hause Intel. Sie begründete eine Tradition von Low-Cost-CPUs, die sich über den 80188, den 80386SX und den 80486SX bis zu den heutigen Celeron- und Pentium-Dual-Core-Prozessoren durch die x86-Geschichte zieht. Auch Motorola bot daraufhin eine auf acht Bit abgespeckte Variante seiner erfolgreichen 68000-CPU an, den 68008.
Der 8088 verfügt über keinen internen Oszillator. Der erforderliche Takt wird extern vom Oszillator-Chip 8284 generiert. Ferner ist zur Abtrennung der Adressen aus dem gemultiplexten Adress-/Datenbus ein Latch erforderlich, z. B. der 8282.
Einzelnachweise
- ↑ Datenblatt (PDF; 379 kB) (englisch)
- ↑ Datenblatt des 80C88 (PDF-Datei; 417 kB)
Literatur
- Bernstein, Herbert: PC-Schaltungstechnik. Franzis, Poing 1998, ISBN 3-7723-7574-X.
Weblinks