Karl Segebrock

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Karl Segebrock (* 4. Januar 1872 in Mitau (lettisch Jelgava) im Gouvernement Kurland, heute zu Lettland, damals Teil Russlands; † 20. Oktober 1896 in Akeri am Mount Meru, Tansania) war ein evangelischer Missionar. Er gilt als christlicher Märtyrer.

Leben

Karl Segebrock wurde als zweiter Sohn eines Tischlers geboren. Nach dem Besuch der Volksschule ging er zur Kaiser-Alexander-Schule. Von 1887 bis 1888 arbeitete er als Lehrergehilfe an einer Kirchenschule in Mitau. Während seiner Schulzeit hörte er die Predigt eines Missionars. Beeindruckt beschloss er, selbst diesen Beruf zu ergreifen.

Ab Ostern 1889 wurde er zusammen mit Ewald Ovir am Leipziger Missionswerk ausgebildet.

Ostern 1895 bestand er die Abgangsprüfung.

Am 2. Juni 1895 wurde er ordiniert.

Am 5. Juni des selben Jahres wurde er gemeinsam mit Ovir zum Kilimandscharo im damaligen Deutsch-Ostafrika entsandt.

Am 10. August landete er in Mombasa.

Am 19. September erreichte er die Missionsstation Mamba am Fuße des Kilimandscharo. Dort lernte er die Sprache der Chagga, die er missionieren sollte. Er arbeitete dort mit dem Missionar Althaus zusammen.

Am 11. Februar 1896 ging er zum Missionar Fassmann nach Moschi (heute Kidia), um dort bei der Errichtung der Missionsstation zu helfen.

Am 13. Oktober 1896 reiste er mit Ovir in die Gegend von Meru, das drei Tagereisen entfernt lag. Hier wollten sie eine neue Missionsstation in Usangi im nördlichen Pare-Gebirge errichten.

Ein Hauptmann einer Askari-Schutztruppe warnte sie vor aufständischen Arusha- und Meru-Kriegern. Bei den Arusha handelt es sich um ein Volk der Massai, nach denen heute die Region Arusha benannt ist. Die Krieger umstellten bei einem Raubüberfall in der Nacht zum 20. Oktober das Zelt von Segebrock und Ovir und töteten sie mit Speeren.

Nachwirkungen

Die Missionare wurden am Ort ihres Todes, nahe Akeri, begraben. Neben dem Grab befindet sich heute die Kirche des Dorfes.

Als die sich schnell verbreitende Nachricht über den Tod der beiden Missionare die deutsche Verwaltung in Moshi erreichte, wurde eine Strafexpedition geplant. Ein deutscher Hauptmann zog mit 100 Askari in die Region des Überfalls und begann den Vergeltungsschlag. Nach dreiwöchigen Kämpfen, die mehreren hundert Einheimischen das Leben kosteten, mußten die Meru ihre Gewehre abgeben und eine große Menge Elfenbein als Tribut zahlen. Es kam noch über Jahre hinweg zu Unruhen.

Trotz der gewaltsamen Kolonisation, die damals mit der Mission verknüpft wurde, existieren heute zahlreiche christliche Gemeinden zwischen Kilimandscharo und Meru.

Gedenktag

20. Oktober im Evangelischen Namenkalender.

Quellen

Literatur

  • Karl von Schwartz: Karl Segebrock und Ewald Ovir, Verlag Ev.-luth. Mission, 1897