Langenzell
Langenzell Gemeinde Wiesenbach
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Koordinaten: | 49° 22′ N, 8° 50′ O |
Höhe: | 156 m |
Postleitzahl: | 69257 |
Vorwahl: | 06223 |
Langenzell ist ein zu der Gemeinde Wiesenbach gehöriges Gehöft. Bis zum Dreissigjährigen Krieg war Langenzell ein Dorf, das in Folge der Kriegswirren 1636 entvölkert wurde. Im Jahre 1925 wurde die Gemarkung Langenzell, die 511 Hektar umfasste, mit der Gemeinde Wiesenbach zusammengelegt.
Geschichte
Um das Jahr 1300 wurde Langenzell in einem Lehensbuch der Bischöfe von Speyer erstmals urkundlich genannt. Die erste Erwähnung eines Schultheissen datiert aus dem Jahre 1337. Langenzell gehörte schon damals zur Pfarrei Wiesenbach. 1636 wurde das Dorf zerstört. Die Kurfürsten von der Pfalz versuchten ab 1686 französische Glaubensflüchtlinge in Langenzell anzusiedeln, diese Pläne wurden aber durch den Pfälzischen Erbfolgekrieg zunichtegemacht. Ab 1733 begann dann der Amtsverweser von Dilsberg, Franz Joseph von Wrede, in Langenzell Land zu erwerben. Seinem Sohn gelang es schließlich bis 1762 die ganze Gemarkung in seinen Besitz zu bekommen. Langenzell entwickelte sich in der Folge zu einem landwirtschaftlichen Mustergut, zu dem beim Übergang von der Kurpfalz zu Baden ein Herrenhaus, eine Schmiede, eine Brennerei, eine Ziegelhütte, eine Wagnerei und weitere Gebäude und Stallungen gehörten.
In der Kurpfalz gehörte Langenzell zur Meckesheimer Zent. Nach der Auflösung der Kurpfalz gelangte der Ort zu Baden. 1831 war Langenzell der einzige Hof im Amt Neckargemünd, der zu keiner Gemeinde gehörte. Die Führung der Grundbücher wurde 1833 an Wiesenbach übertragen, wie auch 1849 die Polizeiaufsicht. Im Jahre 1840 kaufte Wilhelm von Reichenbach-Lessonitz Langenzell und vererbte es später an seinen Schwiegersohn Alfred zu Löwenstein-Wertheim-Freudenberg. Zwischen 1880 und 1883 wurde in Langenzell ein neues Schloss errichtet. Das Gut Langenzell war bis 2010 im Familienbesitz der Löwenstein-Wertheim-Freudenberg und wurde an einen örtlichen Immobilienbesitzer verkauft.
Literatur
- Staatl. Archivverwaltung Baden-Württemberg in Verbindung mit d. Städten u.d. Landkreisen Heidelberg u. Mannheim (Hrsg.): Die Stadt- und die Landkreise Heidelberg und Mannheim: Amtliche Kreisbeschreibung, Bd 2: Die Stadt Heidelberg und die Gemeinden des Landkreises Heidelberg. Karlsruhe 1968.