Initiative

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Als Initiative (von lat. initium: Anfang, Beginn) bezeichnet man den Anstoß (die Anregung) zu einer Handlung oder den ersten Schritt zu eben dieser Handlung. Man kann in diesem Sinne die Initiative ergreifen oder aber die Initiative jemand anderem überlassen.

Weiter gefasst wird der Begriff Initiative auch benutzt, um die Fähigkeit einer Person, aus eigenem Antrieb zu handeln, Entscheidungen zu fällen oder Unternehmungsgeist an den Tag zu legen, zu bezeichnen.

Sozialpsychologische Kategorie

Initiative ist auch eine Verhaltenssequenz im sozialen Feld:

  • initiierte Aktivität von interpersonaler Bedeutung
  • initiativ werden kann bedeuten, erste Grundlagen im interaktiven Bereich sozialer Ereignisse zu legen
  • die Initiative behalten; Gestaltungsmöglichkeiten wahrnehmen und sich nicht aus der Hand nehmen lassen
  • initiativ sein kann heißen: aktiv sein und nicht re-aktiv (siehe Proaktivität)
  • Konflikte gestalten

Politik

Im politischen Zusammenhang ist der Begriff Initiative nicht eindeutig abgegrenzt, bezeichnet aber zumeist den Versuch, einen spezifischen Regelungswunsch zu einer Sachfrage in den politischen Diskurs einzubringen. Zumeist geht dem eine offensive öffentliche Thematisierung des Sachverhalts und der damit verbundenen Problematiken voraus, die der Initiative größere Aufmerksamkeit bescheren und den Druck auf die politischen Akteure, im gewünschten Sinne aktiv zu werden, erhöhen soll. Eine politische Initiative zielt oftmals auf eine gesetzgeberischen oder ordnungspolitischen Akt, also den Beschluss eines Gesetzes oder einer behördlichen Anordnung zu einem Sachverhalt.

Ein Beispiel für diese Wortbedeutung ist die Einbringung einer Gesetzesvorlage in ein Parlament; man spricht hier auch vom so genannten Initiativrecht. Dies kann sowohl durch Mitglieder des Parlaments (Abgeordnete) geschehen, als auch mit dem Mittel der Volksinitiative direkt durch die Bürger.

Als weitere häufig verwendete Wortbedeutung bezeichnet Initiative in der Politik einen anlassbezogenen Zusammenschluss von Bürgern oder zivilgesellschaftlichen Organisationen zum Zwecke der politischen Arbeit und Einflussnahme zu einem bestimmten Themenfeld. Eine solche Initiative ist an sich keine rechtlich fixierte Organisationsform, sondern vielmehr ein mehr oder minder loser Zusammenschluss verschiedener Akteure. Verstetigt sich eine Initiative kann daraus die Gründung z. B. eines politischen Vereins folgen.

Beispielhaft für diese Wortbedeutung ist

Schach

Im Schach versteht man unter der Initiative die Möglichkeit, positionelle oder taktische Drohungen aufzustellen, gegen die der andere sich verteidigen muss, ohne selbst entsprechende Gegendrohungen aufstellen zu können. Eine Initiative ist noch nicht gleichbedeutend mit einem Vorteil, manchmal ist sie nur zeitweilig. Aus schachpsychologischer Sicht fühlen sich viele Spieler wohler, wenn sie die Initiative besitzen, als wenn sie gegen sie ankämpfen müssen. Die Auswirkungen eines Fehlers sind für diejenige Partei, die gegen die Initiative kämpft, oft gravierender als für die Partei, die die Initiative hat.

Manchmal hat man die Initiative auch als Kompensation für einen anderweitigen Nachteil. In einigen Stellungen neigt die Initiative dazu, sich zu verflüchtigen, wenn man nicht konsequent angreift oder auch, wenn der Gegner sich genau verteidigt. In anderen Situationen hat man es mit lang anhaltender Initiative aufgrund von statischen Stellungsvorteilen zu tun.

Siehe auch

Wiktionary: Initiative – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Sozialpsychologie

Politik