Gutleutkirche

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Die evangelische Gutleutkirche im Frankfurter Gutleutviertel entstand nach Plänen des Architekten Rudolf Schanty und wurde im Mai 1958 geweiht. Sie wurde im Dezember 2012 entwidmet und wird nunmehr für soziale Zwecke genutzt.

Gutleutkirche

Lage

Die Kirche befindet sich in der Gutleutstraße 121 in einem innenstadtnahen, südlich des Hauptbahnhofs gelegenen Quartier der Gründerzeit. Im Gegensatz zu anderen Frankfurter Kirchen ist sie nicht frei stehend, sondern in die bestehende Häuserzeile integriert.

Architektur

Der über die Dächer hinausragende Glockenturm hebt die Kirche aus dem Straßenbild hervor. Sie wurde teils durch Umbau eines bestehenden Gebäudes und durch Anbauten wie den Turm geschaffen. Der untere Bereich des kubischen Baus enthält die Kirche. Er ist durch eine helle Klinkerwand und fünf Reihen von insgesamt 28 kleinen, quadratischen Buntglasfenstern gestaltet. Das Geschoss darüber mit vier großen Fenstern wird als Kaffeestube und Gemeinderaum genutzt. Das hinter einer Pergola leicht zurückgestaffelte oberste Geschoss beherbergt eine Wohnung.

Im Glockenturm liegt der Eingang zur Kirche und dem Gemeinderaum. Über ein Foyer gelangt man in den schlichten Kirchenraum, der etwa 25 Meter lang und zwölf Meter breit ist. Betonstützen gliedern die weiß gestrichenen Wände. Der Chorraum ist um drei Stufen erhöht. Eine Wand aus Glasbausteinen seitlich des Altars sorgt für ausreichend Helligkeit. Die kleinen Buntglasfenster schaffen ein gedämpftes Licht.

Ausstattung

Auf einer Empore über dem Eingang ist die Orgel von Eberhard Friedrich Walcker aus dem Jahr 1949, die zwölf Register und zwei Manuale umfasst. An der fensterlosen Innenwand hängen Glasmosaike des Grafikers Rau, die aus konservatorischen Gründen seit einer Renovierung im Jahr 1985 nicht mehr am Turm angebracht sind. Die drei Glocken wurden 1958 von der Glocken- und Kunstgießerei Rincker hergestellt. Nach der Entwidmung der Kirche wurde die Ausstattung teilweise entfernt.

Gemeinde

Die Gutleutgemeinde wurde im April 1955 gegründet und inzwischen mit der Weißfrauen- und der Matthäusgemeinde zur Hoffnungsgemeinde zusammengefasst.

Literatur

  • Deutscher Werkbund Hessen, Wilhelm E. Opatz (Hrsg.): Einst gelobt und fast vergessen, moderne Kirchen in Frankfurt a. M. 1948-1973, Niggli-Verlag, Sulgen 2012, ISBN 978-3-7212-0842-9

Koordinaten: 50° 6′ 11,1″ N, 8° 39′ 46,2″ O