Battgendorf
Battgendorf Stadt Kölleda
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Koordinaten: | 51° 12′ N, 11° 16′ O |
Höhe: | 160 m |
Einwohner: | 240 |
Eingemeindung: | 1. Juli 1950 |
Postleitzahl: | 99625 |
Vorwahl: | 03635 |
Battgendorf ist ein Ortsteil von Kölleda im Landkreis Sömmerda, Thüringen. Der Ort liegt im Thüringer Becken südlich der Schmücke und wird vom Hirschbach durchflossen. Battgendorf hat rund 240 Einwohner. Durch den Ort verläuft die Landesstraße L 2136.
Geschichte
Die urkundliche Ersterwähnung Battgendorfs erfolgte im Jahr 1168.[1] Im Ort hatte sich im 13. Jahrhundert eine größere jüdische Gemeinde angesiedelt, sie wurde 1298 Opfer des Rintfleisch-Pogrom. Danach gab es keine weiteren Zeugnisse jüdischen Lebens im Ort. Um 1500 gehörte Battgendorf zur Herrschaft Frohndorf. Bereits 1950 wurde der Ort nach Kölleda, damals noch Landkreis Eckartsberga, eingemeindet.
In den Jahren 2000 bis 2002 war Battgendorf einer der Förderschwerpunkte im Landkreis Sömmerda, mit erheblichen Zuschüssen zu öffentlichen und privaten Baumaßnahmen. Den Busverkehr des Ortes regelt die Verwaltungsgesellschaft des ÖPNV Sömmerda und Weimar mbH, sie ist ein Unternehmen der Landkreise Sömmerda und Weimarer Land. Battgendorf wird durch die Busse der Linie 211 angefahren.
Einwohnerentwicklung
Jahr | Einwohner |
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1910 | 329 |
1927 | 377 |
1933 | 355 |
1939 | 356 |
heute | 240 |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- die Battgendorfer St.-Katharinen-Kirche ist ein Baudenkmal und evangelisches Gotteshaus. Eine Dokumentation im Eingangsbereich erläutert die Baugeschichte. Das ursprüngliche Kirchenschiff musste noch in der DDR-Zeit wegen statischer Probleme abgerissen werden. Erhalten blieb der Kirchturm, an dem 2006 ein neu errichtetes, in den Dimensionen aber verkleinertes Kirchenschiff angefügt wurde. Als Bauauflage wurden die Fundamente des Vorgängerbaus sichtbar gemacht.
- das evangelische Pfarrhaus gilt als ältestes Wohnhaus in der Ortslage. Das seit Jahren leerstehende Fachwerkgebäude ist verfallen.
- In Battgendorf befindet sich eine Wassermühle, sie ist heute Teil des 80 km langen Thüringer Mühlenwanderweges von Großrudestedt nach Buttstädt
- die ehemalige Dorfschule befindet sich unweit der Kirche
- das Bahnhaus am ehemalige Haltepunkt der Finnebahn wird als Jugendtreff genutzt.
- am Rand der Ortslage neben dem Sportplatz befindet sich das Bodendenkmal Hallonge, es handelt sich um einen flachen jungsteinzeitlichen Grabhügel, vermutlich aus der zweiten Hälfte des 3. Jahrtausends vor Chr. Auf dem Hügel stand früher eine Eiche, die einem Blitzschlag zum Opfer fiel.[2]
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Kircheninnenraum
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Dorfschule und Kirche
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Die Pfarrei (2011)
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Der Grabhügel „Hallonge“
Personen
- Ferdinand Dümmler (* 23. Oktober 1777; † 15. März 1846), Buchhändler und Verleger
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Peter Acht (Bearb.): Die Urkunden seit d. Tode Erzbischof Adalberts I. (1137) bis z. Tode Erzbischof Konrads (1200). In: Historischer Verein für Hessen (Hrsg.): Mainzer Urkundenbuch. Band II-1 (1137-1175 ). Darmstadt 1968. (372)
- ↑ Archäologischer Wanderführer Thüringen. Landkreis Sömmerda. Hrsg. Landesamt für Archäologie, Weimar 2005. S. 48–49.