Rosemarie Tietze
Rosemarie Tietze (* 3. November 1944 in Oberkirch, Baden-Württemberg) ist eine deutsche Übersetzerin, Dolmetscherin und Dozentin. Für ihre Literaturübersetzungen aus dem Russischen wurde sie mehrfach ausgezeichnet.
Leben und Werk
Tietze studierte Theaterwissenschaft, Slawistik und Germanistik an den Universitäten Köln, Wien und München. Seit 1972 ist sie freiberufliche Übersetzerin und seit 1984 Dozentin am Sprachen & Dolmetscher Institut München. 1993 bis 2001 leitete sie den Freundeskreis zur internationalen Förderung literarischer und wissenschaftlicher Übersetzungen e.V. 1997 bis 2009 war sie außerdem Vorsitzende des Deutschen Übersetzerfonds und ist Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland.
Auszeichnungen
- Johann-Friedrich-von-Cotta-Literatur- und Übersetzerpreis der Landeshauptstadt Stuttgart 1990
- Johann-Heinrich-Voß-Preis für Übersetzung 1995
- Übersetzerpreis der Landeshauptstadt München 2003
- Literatur- und Übersetzungspreis „Brücke Berlin“ 2008
- Nominierung für den Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung 2010 in der Kategorie Übersetzung
- Paul-Celan-Preis 2010
- Am Tag der Deutschen Einheit 2013 erhielt sie aus der Hand von Bundespräsident Joachim Gauck das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.[2]
Herausgeberschaft
- Vsevolod Ė. Mejerchol'd: Theaterarbeit, München 1974
- Weiße Städte, München [u.a.] 1991
Übersetzungen
- Wassili P. Aksjonow: Der rosa Eisberg oder Auf der Suche nach der Gattung, Berlin [u.a.] 1981
- Andrei G. Bitow: Armenische Lektionen, Frankfurt am Main 2002
- Andrei G. Bitow: Georgisches Album, Frankfurt am Main 2003
- Andrei G. Bitow: Geschmack, Frankfurt am Main 2004
- Andrei G. Bitow: Das Licht der Toten, Frankfurt am Main 1990
- Andrei G. Bitow: Mensch in Landschaft, Berlin 1994
- Andrei G. Bitow: Das Puschkinhaus, Frankfurt, M. 2007
- Andrei G. Bitow: Puschkins Hase, Frankfurt am Main [u.a.] 1999
- Andrei G. Bitow: Der Symmetrielehrer, Berlin 2012
- Fjodor M. Dostojewski: Velikij inkvizitor, München 1981
- Gaito Gasdanow: Das Phantom des Alexander Wolf, München 2012
- Die großen Brände, Berlin [u.a.] 1982
- Vladimir V. Nabokov: Gesammelte Werke, Reinbek bei Hamburg
- 15,1. Dramen, 2000 (übersetzt zusammen mit Sabine Baumann)
- Aleksandr Panikin: Das Maß der Freiheit, Frankfurt am Main 2000
- Boris L. Pasternak: Briefwechsel 1910 - 1954, Frankfurt am Main 1986 (zusammen mit Ol'ga M. Frejdenberg)
- Ljudmila S. Petruschewskaja: Cinzano, Frankfurt am Main 1989
- Jewgeni A. Popow: Das Herz des Patrioten oder Diverse Sendschreiben an Ferfitschkin, Frankfurt am Main 1991
- Jewgeni A. Popow: Wie es mit mir bergab ging, Frankfurt am Main 1997
- Andrei A. Tarkowski: Opfer, München 1987
- Lew N. Tolstoi: Anna Karenina, München 2009
- Sofja A. Tolstaja: Tagebücher, Königstein/Ts. (übersetzt zusammen mit Johanna Renate Döring-Smirnov)
- 1862 - 1897, 1982
- 1898 - 1910, 1983
- Boris S. Schitkow: Wiktor Wawitsch, München [u.a.] 2003
Weblinks
- Literatur von und über Rosemarie Tietze im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Rosemarie Tietze auf literaturuebersetzer.de
- Interview mit Rosemarie Tietze auf BR-online
- Ein Denkmal für die Literatur und ihre Übersetzung – Rosemarie Tietze überträgt Andrej Bitows "Puschkinhaus" ins Deutsche, literaturkritik.de, Nr. 1 2008
Einzelnachweise
- ↑ Paul-Celan-Preis 2010 an Rosemarie Tietze, Pressemitteilung des Deutschen Literaturfonds e. V., 16. Juli 2010
- ↑ Mitteilung des Bundespräsidialamts, abgerufen am 4. Oktober 2013
Personendaten | |
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NAME | Tietze, Rosemarie |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Übersetzerin, Dolmetscherin und Dozentin |
GEBURTSDATUM | 3. November 1944 |
GEBURTSORT | Oberkirch, Baden-Württemberg |