Christian Gottfried Schütz

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Christian Gottfried Schütz (* 19. Mai 1747 in Dederstedt; † 7. Mai 1832 in Halle (Saale)) war ein deutscher Humanist.

Leben

Schütz studierte an der Universität Halle und wurde 1768 Lehrer an der Ritterakademie in Brandenburg an der Havel. In Halle wurde er 1769 Inspektor des theologischen Seminars, 1773 außerordentlicher und 1777 ordentlicher Professor in Halle.

1779 war Schütz Professor der „Poesie und Beredsamkeit“ an der Universität Jena, wo er mit Christoph Martin Wieland und Friedrich Justin Bertuch 1785 die Allgemeine Literaturzeitung gründete. 1804 hatte er eine Professur der Literaturgeschichte und Beredsamkeit in Halle inne, wo er mit Johann Samuel Ersch die Allgemeine Literatur-Zeitung[1] fortsetzte. 1808 wurde er zum auswärtigen Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften gewählt.

Schütz publizierte über eine Bandbreite von Themen aus Philosophie, Psychologie, Rhetorik, Philologie, Erziehung und Universitätsangelegenheiten. Er veröffentlichte Sammlungen von Schriften von Aischylos, Cicero, und Aristophanes. In der Philosophie wurde er besonders einflussreich als einer der ersten Verteidiger von Immanuel Kant, mit dem er seit 1784 auch in Briefkontakt stand. Er bezog sich schon in seiner eigenen Dissertation über Ästhetik von 1768 auf Kants vorkritische Schrift Beobachtungen über das Gefühl des Schönen und Erhabenen von 1764. 1785 organisierte er eine Reihe von Artikeln in der Allgemeinen Literaturzeitung über Kants Kritische Philosophie, und verteidigte ihn selbst gegen Gegner wie Ernst Platner, Dieterich Tiedemann oder Johann Christoph Schwab. Zudem gewann er Kant dafür, Beiträge für die Allgemeine Literaturzeitung zu verfassen, und diskutierte mit ihm über Aspekte der Kritik der reinen Vernunft.

Werke (Auswahl)

als Autor

  • Opuscula philologica et philosophica. Halle 1830 (verschiedene Abhandlungen).

als Herausgeber

  • Aischylos: Werke. 3. Aufl. Halle 1809/22 (5 Bde.).
  • Cicero: Werke. Leipzig 1814/23 (20 Bde.).
  • Aristophanes: Werke. Leipzig 1821 (nur Bd. 1, mehr nicht erschienen).

Literatur

  • Richard Hoche: Schütz, Christian Gottfried. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 33, Duncker & Humblot, Leipzig 1891, S. 111–115.
  • Günter Schenk: Der Übergang von den Vernunftlehren der Aufklärung zur Logik der Kantperiode (1786–1817) in Halle am Beispiel von Christian Gottfried Schütz. Ders.: Hallesche Logik am Ende der Aufklärung und in der „geschlossenen kantischen Periode“ (Philosophisches Denken in Halle; 4). Edition Schenk, Halle 2009, ISBN 978-3-936228-50-2.
  • Horst Schröpfer: Christian Gottfried Schütz – Initiator einer wirkungsvollen Verbreitung der Philosophie Kants. In: Norbert Hinske, Erhard Lange and Horst Schröpfer (Hrsg.): Der Aufbruch in den Kantianismus. Der Frühkantianismus an der Universität Jena von 1785–1800 und seine Vorgeschichte. Stuttgart – Bad Cannstatt 1995, S. 15–35.
  • Horst Schröpfer: Kants Weg in die Öffentlichkeit. Christian Gottfried Schütz als Wegbereiter der kritischen Philosophie. Stuttgart – Bad Cannstatt 2003.
  • Horst Schröpfer: Schütz, Christian Gottfried. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 23, Duncker & Humblot, Berlin 2007, ISBN 978-3-428-11204-3, S. 660 f. (Digitalisat).
  • Friedrich Karl Julius Schütz: Christian Gottfried Schütz. Darstellung seines Lebens, Charakters und Verdienstes; nebst einer Auswahl aus seinem litterarischen Briefwechsel mit den berühmtesten Gelehrten und Dichter seiner Zeit. Scharre Verlag, Halle 1834 (2 Bde.).
  • Thomas Sturm: Christian Gottfried Schütz. In: Manfred Kuehn & Heiner Klemme (Hrsg.), The Dictionary of Eighteenth-Century German Philosophers. Thoemmes Press, Bristol 2010, S. 1071–1074.
Vorlage:Meyers ist obsolet; heißt jetzt Vorlage:Hinweis Meyers 1888–1890

Einzelnachweise

  1. C. G Schütz und J. S. Ersch (Hrsg.): Königl. Sächs. privil. Zeitungs-Expedition. Halle und Leipzig 1821., Allgemeine Literatur-Zeitung auf das Jahr 1821. , abgerufen am 9. Juni 2014