Theo Harych

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Theo Harych (* 19. Dezember 1903 in Doruchow/Posen; † 22. Februar 1958 in Berlin) war ein deutscher Schriftsteller.

Leben

Theo Harych war der Sohn eines Landarbeiters. Nach dem Besuch einer einklassigen Volksschule arbeitete er als Viehhüter und Knecht. 1921 nahm er im Geiseltal am Mitteldeutschen Aufstand teil. Danach folgten Jahre der Arbeitslosigkeit. Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete er als Kraftfahrer in Ost-Berlin. Sein schriftstellerisches Talent wurde 1950 entdeckt und ermöglichte ihm eine Existenz als freier Schriftsteller. 1954 erhielt er den Heinrich-Mann-Preis.

Theo Harych verfasste neben einem Kinderbuch drei Romane, von denen "Hinter den schwarzen Wäldern" Harychs ärmliche Kinder- und Jugendjahre schildert. Themen von "Im Geiseltal" sind Elend und Auflehnung der Arbeiterschaft im mitteldeutschen Braunkohlerevier bis zum Aufstand von 1921; der dritte Roman "Im Namen des Volkes" ist die dokumentarische Verarbeitung des "Falls Jakubowski", eines authentischen Justizskandals, dessen Opfer in den Zwanzigerjahren ein polnischer Landarbeiter geworden war.

Theo Harych verkörperte zwar das in der frühen DDR gepflegte Idealbild vom schreibenden Arbeiter, übertraf jedoch als erzählerisches Naturtalent und in seinem dokumentarischen Realismus die meisten Vertreter der staatlich geförderten proletarischen Literatur.

Werke

  • Hinter den schwarzen Wäldern, Berlin 1951
  • Bärbels und Lothars schönster Tag, Berlin 1952
  • Im Geiseltal, Berlin 1952
  • Im Namen des Volkes?, Berlin 1958