Uranbergwerk Weißenstadt

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Gesicherter Stolleneingang
Nebengebäude

Das Uranbergwerk Weißenstadt, auch Zinnerzgrube Werra, ist ein Baudenkmal für den Uranbergbau bei der oberfränkischen Stadt Weißenstadt.

Trotz des Verbotes der Alliierten wurde 1950 – getarnt als Zinnerz-Untersuchungsbetrieb – in Weißenstadt mit dem Abbau und der Anreicherung von Uran begonnen. Betreiber war die Maxhütte in Sulzbach-Rosenberg als Teil des Flick-Konzerns. Gearbeitet wurde in Stollen, die zuvor dem Abbau von Zinnerz dienten. 1955 besuchte der Bundesminister für Atomfragen Franz Josef Strauß Weißenstadt. Erst 1956 wurde in der Wochenschau Welt im Bild erstmals vom Abbau von Uran berichtet. Es bestanden Pläne zum Ausbau von Weißenstadt zu einer Atomstadt. Der Forschungsreaktor München wurde mit Uran aus Weißenstadt versorgt. Der Betrieb lief bis 1975, erst 1990 wurde die Anlage stillgelegt. Heute profitiert Weißenstadt vom radioaktiven Radon als Heilbad.

Das Bergwerk liegt in einem ausgestreckten Waldgebiet zwischen Weißenstadt und dem Schneeberg. Es ist über das Wohngebiet Lederer im Nordosten von Weißenstadt oder über den Ortsteil Schönlind erreichbar. In der Nähe befindet sich der Rudolfstein. Der Schwarze Weiher zeugt vom Zinnabbau in unmittelbarer Umgebung.

Die Anlage wurde als Teil des Geoparks Bayern-Böhmen inzwischen saniert und sollte bereits im Frühjahr 2015 als Besucherbergwerk zugänglich sein. Der Stolleneingang wurde stark befestigt und eine Ausstellungsfläche im Freien geschaffen. Ehemalige Nebengebäude, vor allem zum Aufenthalt der Bergleute, sind in schlechten Zustand erhalten geblieben und sollen zukünftig als Besucherräume dienen.

Literatur

Commons: Uranbergwerk Weißenstadt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


Koordinaten: 50° 4′ 56,2″ N, 11° 53′ 29,6″ O