Grafschaft Dießen

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Kloster Dießen mit dem Marienmünster Dießen (um 1755)

Die Grafschaft Dießen war eine mittelalterliche bayerische Grafschaft mit Dießen am Ammersee als Hauptort. Nachdem die Grafen von Dießen dem im frühen 9. Jahrhundert gestifteten und um 1020 neu gegründeten Kloster Dießen 1140 den Ort Dießen übertragen hatten, nannten sie ihren Besitz in Grafschaft Andechs um.

Grafen von Dießen

Andechser Linie

Der Stammbaum folgt einer Stammtafel nach Alois Schütz, wonach erst mit Gebhard I. die Wasserburger Linie beginnen würde, sein Vater ebenfalls ein Arnold, seine Mutter jedoch nicht Adelheid von Sulzbach gewesen wäre.[1]

Wasserburger Linie

Der Stammbaum folgt ab Arnold - als dessen Vater ebenfalls wie in der Wolfratshauser Linie ein Friedrich genannt wird - der Darstellung von Johannes Lang, u.a. Leiter des Stadtarchivs und Stadtheimatpfleger von Bad Reichenhall.[2]

  • Friedrich, Graf von Dießen (Begründer der Wasserburger Seitenlinie des Hauses Andechs)[3]
    • Arnold († ca. 1095), Graf von Dießen, Hallgraf (erster dieser Andechser Linie, der im Raum Wasserburg ansässig war)[3] ∞ Adelheid von Sulzbach[4]
      • Dietrich I. von Wasserburg (vermutlich ältester Sohn und früh verstorben)[3]
      • Gebhard I. († ca. 1102), Graf von Wasserburg, Hallgraf ∞ Richgard von Spanheim († ca. 1130)
        • Engelbert († 1161), Graf von Wasserburg, Hallgraf ∞ Hedwig von Formbach († 1170)
          • Gebhard II., Hallgraf bis 1169, dann Chorherr im Stift Reichersberg
          • Dietrich II. († 1206) Graf von Wasserburg, Hallgraf ab 1169. ∞ Hellrika von Wittelsbach († ca. 1200)
            • Otto II. († als Kind)
            • Hedwig ∞ 1. Heinrich von Waxenberg ∞ 2. Otto, Domvogt von Regensburg
            • Mathilde ∞ 1. Graf Friedrich von Hohenburg ∞ 2. Markgraf Diepold von Vohburg
            • Konrad († 1259), Graf von Wasserburg, Hallgraf bis 1218. ∞ Kunigunde von Hirschberg (erloschen im Mannesstamm)
            • Adelheid ∞ Gebhard von Tölz
          • Kunigunde ∞ Graf Egino von Urach
          • Adelheid, Nonne in Reichersberg
          • Richgart, Nonne in Reichersberg
      • Friedrich († 1120 in Palästina)
      • Otto I. († ca. 1108)
      • Adelheid († 1140) ∞ Siegfried I. von Lebenau

Wolfratshauser Linie

Der Stammbaum folgt einer Stammtafel nach Alois Schütz.[1] Die Stammtafel ist wiederum Teil eines Beitrags einer Beilage zum Jahresbericht des Meranier-Gymnasiums Lichtenfels.[5]

  • Friedrich I., 1003/1027 Graf, wohl von Dießen; ∞ NN (wohl Kunigunde, † 6. März 1020, begraben in Dießen) Tochter von Herzog Konrad I. von Schwaben (auch genannt Kuno von Öhningen)
    • Bertold I., Graf von Dießen 1024 bis um 1060 ∞ Justicia
      • Otto II., † wohl 1122, Graf von Wolfratshausen, 1100 bis 1107 Graf von Dießen
        • Otto III. († 1127), Graf von Wolfratshausen, Mitstifter des Klosters Dießen ∞ Lauritia
        • Heinrich I. († 1155), Bischof von Regensburg
        • Adelheid ∞ Berengar I. von Sulzbach (* vor 1080; † 3. Dezember 1125)
        • Luitpold († 1102)
    • Otto I.
      • Friedrich II.

Anmerkungen

  1. a b Stammtafel der Andechs-Meranier nach Alois Schütz, online unter mgl-obermaingeschichte.de
  2. Dieser Stammbaum wurde erstellt nach Franz Tyroller, Elisabeth Noichl, Ludwig Holzfurtner, Aloys Schütz in: Johannes Lang: Geschichte von Bad Reichenhall. Neustadt a. d. Aisch 2009. ISBN 978-3-87707-759-7. S. 105
  3. a b c Johannes Lang: Geschichte von Bad Reichenhall. S. 104
  4. Weder Jürgen Dendorfer (Die Grafen von Sulzbach) noch Heinz Dopsch („Grafen von Sulzbach, Kastl und Habsberg“ in: Walter Brugger (Hrsg.): Geschichte von Berchtesgaden. Stift - Markt - Land, Bd 1, S. 214) zeigen in ihren Stammbäumen der Sulzbacher eine Adelheid an, die mit Arnold verbunden gewesen wäre.
  5. Gerhard Arneth: Die Andechs-Meranier: Der Aufstieg einer Grafenfamilie zum Fürstengeschlecht mit europäischer Bedeutung, online unter mgl-obermaingeschichte.de