Kolonie (Frankfurt am Main)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 19. Mai 2006 um 19:27 Uhr durch Michael Sander (Diskussion | Beiträge) (+ kat). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die Kolonie (auch Colonie, selten Neu-Zeilsheim) ist ein Wohngebiet im Frankfurter Stadtteil Zeilsheim. Als die letzte vollständig erhaltene Arbeitersiedlung der ehemaligen Farbwerke Hoechst steht sie unter Denkmalschutz.

Die Siedlung besteht heute aus zwei Bauabschnitten. Der ältere Teil wurde ab 1900 erbaut, der neuere ab 1925.

Struktur

Straßennetz

Die Kolonie liegt im Dreieck zwischen den aufgespannten Hauptstraßen Pfaffenwiese im Norden und Alt-Zeilsheim / West-Höchster-Straße im Süden. Die Straße Neu-Zeilsheim teilt das Dreieck in zwei Hälften und dient als Hauptstraße der Siedlung. Orthogonal zu dieser verlaufen die Seitenstraßen, die die Wohnhäuser anbinden. Diese größtenteils einfach ausgebauten Einbahnstraßen sind nach Orten benannt und alphabetisch von Osten nach Westen angeordnet.

  • Neue Kolonie
  1. Apoldaer Weg / Altenburger Weg
  2. Bernburger Weg / Braunschweiger Weg
  3. Coburger Weg
  4. Dessauer Weg
  5. Erfurter Weg / Eisenacher Weg
  • Alte Kolonie
  1. Frankenthaler Weg
  2. Greifswalder Weg
  3. Hildburghäuser Weg
  4. Jenaer Weg
  5. Kolberger Weg

Die Straßen Frankentahler Weg und Kolberger Weg sind zweispurig ausgebaut und dienen als Querverbindungsstraßen.

Öffentlicher Personennahverkehr

Der Nahverkehr stützt sich, wie im gesamten Stadtteil, ausschließlich auf die Stadtbuslinien im Frankfurter Westen. Die drei Linien 50, 51 und 54 berühren die Kolonie im Norden und die beiden Linien 50 und 51 haben im Kolberger Weg ihre Endhaltestelle.

Alte Kolonie

1899 gründete die Farbwerke Hoechst eine Wohnungsbaugesellschaft und kaufte das damals noch unbebaute Land in der Gemarkung Zeilsheim. Die Häuser sollten den Angestellten des Betriebs ein fabriknahes Wohnen im Grünen ermöglichen.

Die Siedlung besteht aus Häusern in verschiedenen Bauformen. Sie sind im schlichten Jugendstil gehalten. Die häufigste Bauform ist das Doppelhaus. Der Wohnraum der Doppelhaushälften bestehen jeweils aus zwei verschieden langen Quadern, die auf zwei Stockwerke verteilt sind. Die ursprüngliche Raumaufteilung umfasste eine Küche, ein kleines Wohn- und Esszimmer, eine kleine Toilette und einen Hühnerstall im Erdgeschoss. Im ersten Stockwerk befinden sich die Schlafzimmer. Aufgrund der zurückgehenden Selbstversorgung wurde der Hühnerstall in den meisten Häusern zu einem zusätzlichen Badezimmer oder einem Abstellraum umgebaut.

Kirchengemeinde

Die evangelische Kirche am Frankenthaler Weg wurde 18. August 1912 eingeweiht. Sie wurde zum Mittelpunkt der evangelischen Gemeinde, die sich durch die Kolonie im ursprünglich rein katholischen Zeilsheim ansiedelte. Die Farbwerke unterstützten den Bau der Kirche finanziell.

Käthe-Kollwitz-Schule

Das Schulgebäude wurde 1901 von den Farbwerken Hoechst erbaut, um dem sprunghaften Bevölkerungsanstieg im Stadtteil gerecht zu werden. Eine Besonderheit des Gebäudes bildete der Tiefbrunnen mit dem Wasserreservoir, der die Kolonie mit Wasser versorgte. Vorlage:Koordinate Artikel