Hexamethylphosphorsäuretriamid

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Strukturformel
Struktur von HMPT
Allgemeines
Name Hexamethylphosphorsäuretriamid
Andere Namen
  • Hempa
  • Hexametapol
  • Tris(dimethylamino)phosphinoxid
  • Hexamethylphosphoramid
  • HMPT
  • HMPTA
  • HMPA
  • HPT
Summenformel C6H18N3OP
Kurzbeschreibung

farblose Flüssigkeit[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 680-31-9
Wikidata Q416086
Eigenschaften
Molare Masse 179,20 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig

Dichte

1,024 g·cm−3 (25 °C) [1]

Schmelzpunkt

7 °C[1]

Siedepunkt

233 °C [1]

Dampfdruck

9 Pa (25 °C) [1]

Löslichkeit

beliebig mit Wasser mischbar[1]

Brechungsindex

1,4579 (20 °C)[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[3] ggf. erweitert[1]
Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 350​‐​340
P: 201​‐​308+313[4]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C

Hexamethylphosphorsäuretriamid (kurz HMPT) ist ein Lösungsmittel in der Organischen Chemie. Es ist eine farblose, unangenehm riechende, giftige Flüssigkeit und besitzt die Summenformel C6H18N3OP. Das hervorragende, aprotisch-polare Lösungsmittel löst sowohl anorganische, als auch organische Verbindungen, viele Kunststoffe und auch Gase.

Verwendung

In der Reihe DMF, DMSO und HMPT ist HMPT das beste aprotisch-polare Lösungsmittel. Daher wird es in der organischen Synthese verwendet. Nachteilig ist jedoch, dass es sich bei dem Stoff um eine besonders gefährliche krebserzeugende und erbgutverändernde Substanz (in Kategorie 1B) handelt.[1] Daher darf der Stoff nach Anhang II Nr. 6 der deutschen GefStoffV nur in geschlossenen Anlagen hergestellt oder verwendet werden.[5] Aufgrund dieser toxischen Eigenschaften wird versucht, HMPT durch andere Lösungsmittel – insbesondere die oben genannten, oder die Harnstoffderivate Dimethylpropylenharnstoff (DMPU)[6] und 1,3-Dimethyl-2-imidazolidinon (DMI) – zu ersetzen. Weitere Ersatzstoffe sind N-Methyl-2-pyrrolidon (NMP), Sulfolan und Kohlensäureester.

DNA-Schädigung

HMPT bewirkt die innere Verbrückung von DNA-Doppelsträngen.[7] Die enzymatische Verstoffwechselung von HMPT mittels Cytochrom P450 führt zur N-Demethylierung und in der Folge zur oxidativen Bildung von Formaldehyd. Das hohe krebserzeugende Potenzial des Phosphoramids könnte herrühren aus dem Zusammenwirken innerzellulärer Formaldehyd-Freisetzung und zusätzlicher Mitogenese-Stimulation.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h Eintrag zu Hexamethylphosphorsäuretriamid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich).
  2. David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press / Taylor and Francis, Boca Raton FL, Physical Constants of Organic Compounds, S. 3-280.
  3. Eintrag zu Hexamethylphosphoric triamide im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  4. Datenblatt Hexamethylphosphoramide bei Sigma-Aldrich (PDF).Vorlage:Sigma-Aldrich/Abruf nicht angegeben
  5. Gefahrstoffverordnung. Stand: April 2017.
  6. Triptikumar Mukhopadhyay, Dieter Seebach: Substitution of HMPT by the cyclic urea DMPU as a cosolvent for highly reactive nucleophiles and bases in Helvetica Chimica Acta 1982, 65, 385–391.
  7. Vogel, EW, Natarajan, AT (1995): "DNA damage and repair in somatic and germ cells in vivo." Mutation Research (330), Seite 183.