Rubidiumfluorid

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Kristallstruktur
Struktur von Rubidiumfluorid
__ Rb+     __ F
Kristallsystem

kubisch

Raumgruppe

Fm3m (Nr. 225)Vorlage:Raumgruppe/225

Koordinationszahlen

Rb[6],F[6]

Allgemeines
Name Rubidiumfluorid
Andere Namen

Rubidium(I)-fluorid

Verhältnisformel RbF
Kurzbeschreibung

weißer geruchloser Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 13446-74-7
EG-Nummer 236-603-2
ECHA-InfoCard 100.033.262
Wikidata Q420338
Eigenschaften
Molare Masse 104,46 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

3,58 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

795 °C[1]

Siedepunkt

1410 °C[1]

Löslichkeit

1306 g·l−1 in Wasser bei 18 °C[1]

Brechungsindex

1,397[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[3]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 302​‐​312​‐​332​‐​351
P: 280[3]
MAK

2,5 mg·m−3 (als Fluorid)[1]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C

Rubidiumfluorid ist eine chemische Verbindung zwischen Rubidium und Fluor. Es kommt in der Natur nicht vor und löst sich leicht in Wasser. Es ist ein zu den Fluoriden zählendes Salz, das in der Natriumchloridstruktur kristallisiert.

Gewinnung und Darstellung

Rubidiumfluorid lässt sich durch Reaktion von Fluorwasserstoff mit Rubidiumcarbonat[4] oder Rubidiumhydroxid und anschließende Trocknung erhalten:

Eigenschaften

Es ist ein weißer kristalliner Stoff mit kubischer Kristallstruktur, das vom Aussehen sehr dem Kochsalz (NaCl) ähnelt. Die Kristalle gehören der Raumgruppe Fm3m (Raumgruppen-Nr. 225)Vorlage:Raumgruppe/225 mit dem Gitterparameter a = 565 pm sowie vier Formeleinheiten pro Elementarzelle an.[5] Der Brechungsindex der Kristalle beträgt nD = 1,398.[5] Rubidiumfluorid färbt eine Flamme (Bunsenbrennerflamme) purpur- bzw. magentarot (Spektralanalyse).

Rubidiumfluorid bildet zwei verschiedene Hydrate aus, ein Sesquihydrat mit der stöchiometrischen Zusammensetzung 2RbF·3H2O und ein Drittelhydrat mit der Zusammensetzung 3RbF·H2O.[6]

Neben dem einfachen Rubidiumfluorid ist auch ein saures Rubidiumfluorid mit der Summenformel HRbF2 bekannt[7], das durch Reaktion von Rubidiumfluorid und Fluorwasserstoff hergestellt werden kann.[4] Die Verbindungen H2RbF3 und H3RbF4 wurden ebenfalls synthetisiert.[8][4]

Die Löslichkeit in Aceton beträgt 0,0036 g/kg bei 18 °C, sowie 0,0039 g/kg bei 37 °C.[9]

Die Standardbildungsenthalpie von Rubidiumfluorid beträgt ΔfH0298 = −552,2 kJ·mol−1,[10] die Freie Standardbildungsenthalpie ΔG0298 = −520,4 kJ·mol−1,[10] und die molare Standardentropie S0298 = 113,9 J·K−1 ·mol−1.[10] Die Lösungsenthalpie von Rubidiumfluorid wurde mit −24,28 kJ/mol bestimmt.[11]

Sicherheitshinweise

Auf Grund des enthaltenen Fluorids ist beim Umgang mit Rubidiumfluorid eine Berührung mit der Haut und das Verschlucken zu vermeiden.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Datenblatt Rubidiumfluorid bei Alfa Aesar (Seite nicht mehr abrufbar)..
  2. David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press / Taylor and Francis, Boca Raton FL, Index of Refraction of Inorganic Crystals, S. 10-247.
  3. a b Datenblatt Rubidium fluoride bei Sigma-Aldrich (PDF).Vorlage:Sigma-Aldrich/Abruf nicht angegeben
  4. a b c H. Eggeling, J. Meyer: "Über die Fluoride des Rubidiums" in Zeitschrift für anorganische Chemie 1905, 46, S. 174ff. Volltext
  5. a b Jean D'Ans, Ellen Lax: Taschenbuch für Chemiker und Physiker. 3. Elemente, anorganische Verbindungen und Materialien, Minerale, Band 3. 4. Auflage, Springer, 1997, ISBN 978-3-5406-0035-0, S. 686 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. M. de Forcrand: "Sur les hydrates des fluorures de rubidium et de caesium." in Compt. Rend. Hebd. 1911, 152, S. 1208. Volltext
  7. Han Eggerling, Julius Meyer: Über die Fluoride des Rubidiums, in: Zeitschrift für anorganische Chemie, 46, 1, 174–176. doi:10.1002/zaac.19050460111
  8. "A Text-Book of Inorganic Chemistry", Verlag Forgotten Books, ISBN 9781451004694. S. 209. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  9. Aterton Seidell: "Solubilities Of Organic Compounds Vol - I", S. 1437. Volltext
  10. a b c R. E. Dickerson, H. B. Gray, H.-W. Sichting, M. Y. Darensbourg: "Prinzipien der Chemie", Verlag Walter de Gruyter 1988, ISBN 9783110099690, S. 976. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  11. M. de Forcrand: "Étude thermochimique de quelques composés binaires des métaux alcalins et alcalino-terreux." in Compt. Rend. Hebd. 1911, 152, S. 27f. Volltext