RegioNetz

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Die RegioNetze der Deutschen Bahn sind seit dem Jahr 2002 im Rahmen der Mittelstandsoffensive entstanden. In Form von „Kleinbahnen“ (Mehdorn) sollen Bahnstrecken geringer Bedeutung durch größere Flexibilität und ortsnahe Aktivitäten attraktiver gemacht werden.

Wie die alternativ bei der DB Netz AG gebildeten Regionalnetze (nur Infrastruktur) zeichnen sich die RegioNetze (Infrastruktur und Verkehr) durch neue, einfache Strukturen aus. Die RegioNetze wurden aus der Deutschen Bahn AG (DB) ausgegliedert und arbeiten als „Profitcenter“ weitgehend wirtschaftlich selbständig. Sie bestehen jeweils aus einer Abteilung der DB RegioNetz Infrastruktur GmbH (RNI) und der DB RegioNetz Verkehrs GmbH (RNV). Beide Gesellschaften sind hundertprozentige Töchter der DB Netz AG bzw. der DB Regio AG.

Die DB Regio Netze besteht aus folgenden sechs Netzen (Stand 2017):[1][2]

Name Region Zug-km / a Fahrgäste / d Fahrzeuge eigene Stationen eigenes Streckennetz Liniennetz gesamt Mitarbeiter
Erzgebirgsbahn (EGB) Sachsen 2,4 Mio. 5200 18 76 252 km 233 km 252
Gäubodenbahn (GBB) Niederbayern 622.000 1700 5 46 km 28
Kurhessenbahn (KHB) Nordhessen, NRW 2,9 Mio. 7500 27 55 230 km 308 km 269
Oberweißbacher Berg- und Schwarzatalbahn (OBS) Thüringen 358.000 1200 7 10 28 km 29 km 29
Südostbayernbahn (SOB) Ober- und Niederbayern 6,9 Mio. 34.500 149 79 417 km 550 km 831
Westfrankenbahn (WFB) Unterfranken, nördliches BW 3,6 Mio 15.100 55 50 204 km 401 km 344

Hinzu kommt die Vertriebsservice Ostbayern (VOS) als siebentes RegioNetz ohne Verkehr. Mit 90 Mitarbeitern betreibt sie insgesamt 16 Verkaufsstandorte, darunter vier Reisebüros, 15 Reisezentren und neun Bistros am Bahnhof.[3][1]

Insgesamt werden vom Eisenbahninfrastrukturunternehmen DB RegioNetz Infrastruktur GmbH rund 1200 Kilometer Schienenwege mit den dazugehörigen Bahnhöfen und Haltepunkten betrieben. Zum Eisenbahnverkehrsunternehmen DB RegioNetz Verkehrs GmbH gehören die Schienenfahrzeuge, mit denen der Verkehrsbetrieb auf diesen Strecken durchgeführt wird.

Jährlich werden auf den RegioNetzen 13 Millionen Zugkilometer erbracht und 18 Millionen Fahrgäste befördert.[4]

Geschichte

Die Regionetze wurden zum 1. Januar 2002 als eigenständige regionale Organisationseinheiten unter dem Dach der neu gegründeten DB RegioNetz GmbH gegründet; die Muttergesellschaft gliederte sich dabei wiederum in eine Eisenbahnverkehrs- und eine -infrastrukturgesellschaft auf. Zur Gründung der Regionetze wurden rund 67 Millionen Euro in neue Fahrzeuge und Instandhaltung investiert, darunter 25,5 Millionen Euro Eigenmittel der Deutschen Bahn AG.[5]

Mit rund 1000 Mitarbeitern wurden rund 30.000 Fahrgäste pro Tag befördert und dabei rund zehn Millionen Zugkilometern pro Jahr erbracht. Auf den einzelnen Strecken waren um 2002 500 bis 3000 Reisende pro Tag unterwegs. (Stand: 2003)[5]

Im Dezember 2015 übernahm die DB RegioNetz Verkehrs-GmbH den Betrieb auf der Kahlgrundbahn vom bisherigen Betreiber Hessische Landesbahn.

Im Jahr 2017 werden die Fahrgastzahlen insgesamt mit 21,9 Millionen pro Jahr angegeben, dies sind 40 Prozent mehr als 15 Jahre zuvor. Der Umsatz beträgt 230 Millionen Euro bei 16,8 Millionen Zugkilometern pro Jahr. Die Zahl der Mitarbeiter stieg seit 2002 von rund 900 auf 1891.[1]

Im Jahr 2018 soll das Fahrzeug- und Technologiezentrum (FTZ) in Chemnitz als weiteres RegioNetz hinzukommen. Dort werden technische Neuentwicklungen und Instandhaltungsarbeiten gebündelt.[1] Unter anderem soll dort der EcoTrain, ein dieselelektrischer Hybridtriebwagen, in Serie umgebaut werden, Ab 2018 werden zwölf Triebwagen für die Erzgebirgsbahn umgebaut, die bis 2021 zum Einsatz kommen sollen und voraussichtlich bis zu 35 Prozent weniger CO2 ausstoßen.[6]

Einzelnachweise

  1. a b c d Ländliche Räume als Ideenschmieden. In: DB Welt. Nr. 10, 2017, S. 4.
  2. RegioNetze. Abgerufen am 4. September 2015: „Die sechs RegioNetze:..“
  3. RegioNetze. (pdf) Deutschlandkarte. 19. März 2013, abgerufen am 5. September 2015.
  4. DB Mobility Logistics AG (Hrsg.): DB RegioNetz – Wir geben der Region eine Zukunft. Frankfurt am Main, 2009, S. 5 (PDF-Datei, 1,5 MB).
  5. a b Erfolgreiche Regio-Netze. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 5/2003, ISSN 1421-2811, S. 196.
  6. FTZ Chemnitz wird achtes Regio-Netz. In: Eurailpress. DVV Media Group GmbH, 24. Oktober 2017 (eurailpress.de [abgerufen am 10. November 2017]).