Kuqa

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Lage von Kuqa (rosa) im Regierungsbezirk Aksu (gelb) von Xinjiang

Der Kreis Kuqa oder Kutscha (Modernes chinesisch vereinfacht: 库车县; traditionell: 庫車縣, pinyin Kùchē xiàn, manchmal auch Kucha, Chiu-tzu, Kiu-che, Kuei-tzu; altes Chinesisch: 屈支 屈茨; 龜弦; 丘玆, auch Bo; antik 龜茲, Qiūcí; uigurisch كۇچار Kuqar) gehört zum Regierungsbezirk Aksu im Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang der Volksrepublik China. Der Kreis hat eine Fläche von 14.522 km² und ca. 400.000 Einwohner (Ende 2003). Etwa ein Viertel davon lebt in der Großgemeinde Kuqa (库车镇), dem Verwaltungssitz des Kreises. Kuqa war eine wichtige Station auf der Seidenstraße.

Klimadiagramm von Kuqa

Geschichte

Bereits im 1. Jahrhundert v. Chr. kam es zu ersten Kontakten mit der aufstrebenden Han-Dynastie, wodurch Kuqa zeitweise chinesischer Vasall wurde. 46 n. Chr. wurde Kuqa von König Xian von Yarkant erobert. Nach weiteren Unruhen wurde das Tarimbecken 78 n. Chr. vom chinesischen General Ban Chao wieder unterworfen, der Kuqa zum Verwaltungszentrum der chinesischen Herrschaft über das Tarimbecken machte. Gleichzeitig beseitigte Ban Chao einen von den Xiongnu eingesetzten Marionettenkönig und ersetzte ihn durch Bo Ba, das erste bekannte Mitglied der Familie Bo (chinesisch 帛/白), die mindestens bis ins 5. Jahrhundert über Kuqa herrschte. Nach wiederholten Aufständen musste sich Kuqa 91 und 126 wieder China unterwerfen. Im 3. Jahrhundert sind engere Verbindungen zur westlichen Jin-Dynastie überliefert, die jedoch um 300 beendet wurden, als König Long Hui (chinesisch 龍會) von Karaschahr die Herrschaft über das Tarimbecken errang. Nachdem Kuqa wieder seine Selbstständigkeit zurück erlang hatte, wurde es 382 von General Lü Guang (chinesisch 呂光) auf Befehl Fu Jians (357–385) zerstört. 448 unterwarf die Nördliche Wei-Dynastie Kuqa und machten es tributpflichtig. Dieser Zustand hielt bis in die Tang-Dynastie an. Nachdem Kuqa sich aber mit Karaschahr gegen China verbündet hatte, wurde es 648 besiegt und unterworfen. Die Tang installierten im selben Jahr eine Garnison als Teil der „Vier Garnisonen von Anxi“. Auch in folgender Zeit bestand eine starke Abhängigkeit von China, jedoch erlauben die Quellen nur mehr wenige Angaben. Vermutlich wurde Kuqa im 11. Jahrhundert muslimisch. Noch im 7. Jahrhundert beschrieb der chinesische Reisende Xuanzang Kuqa als eine blühende Oase mit ausgebauter Landwirtschaft und reichen Mineralvorkommen.

Zu Anfang des 20. Jahrhunderts entdeckten Archäologen buddhistische Höhlentempel in der Umgebung von Kuqa, die im Inneren bedeutsame Wandmalereien aufweisen.[1] In den antiken Bauten aus Kuqa wurden tocharische Dokumente entdeckt.

Verwaltung

Der Kreis verwaltet folgende Großgemeinden und Gemeinden:[2]

Großgemeinden (Kleinstädte, 镇zhèn):

  • 阿拉哈格镇 Alahage zhèn
  • 墩阔坦镇 Dunkuotan zhèn
  • 库车镇 Kuche zhèn
  • 齐满镇 Qiman zhèn
  • 乌恰镇 Wuqia zhèn
  • 乌尊镇 Wuzun zhèn
  • 牙哈镇 Yaha zhèn
  • 雅克拉镇 Yakela zhèn
  • 依西哈拉镇 Yixihala zhèn

Gemeinden (Dörfer, 乡xiāng):

  • 阿格乡 Age xiāng
  • 阿克吾斯塘乡 Akewusitang xiāng
  • 比西巴格乡 Bixibage xiāng
  • 哈尼喀木乡 Banikamu xiāng
  • 塔里木乡 Talimu xiāng
  • 玉奇吾斯塘乡 Yuqiwusitang xiāng

Ethnische Gliederung der Bevölkerung des Kreises Kuqa (2000)

Beim Zensus im Jahr 2000 wurden im Kreis Kuqa 388.593 Einwohner gezählt (Bevölkerungsdichte 26,76 Einwohner/km²).

Name des Volkes Einwohner Anteil
Uiguren 342.440 88,12 %
Han 043.596 11,22 %
Hui 00 1.967 00,51 %
Kirgisen 000142 00,04 %
Mongolen 000074 00,02 %
Kasachen 000056 00,01 %
Tujia 000054 00,01 %
Mandschu 000049 00,01 %
Zhuang 000047 00,01 %
Miao 000039 00,01 %
Sonstige 000129 00,04 %

Literatur

Einzelnachweise

  1. Die Gemälde von Kutscha, Vossische Zeitung, 6. Januar 1921.
  2. centralasiatraveler.com: Xinjiang Ortsnamen in alphabetischer Reihenfolge

Koordinaten: 41° 44′ N, 82° 56′ O