Lollschied
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 15′ N, 7° 52′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Rhein-Lahn-Kreis | |
Verbandsgemeinde: | Bad Ems-Nassau | |
Höhe: | 320 m ü. NHN | |
Fläche: | 4 km2 | |
Einwohner: | 187 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 47 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 56357 | |
Vorwahl: | 06772 | |
Kfz-Kennzeichen: | EMS, DIZ, GOH | |
Gemeindeschlüssel: | 07 1 41 082 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Am Adelsheimer Hof 1 56377 Nassau | |
Website: | www.lollschied.de | |
Ortsbürgermeister: | Bernd von der Heydt | |
Lage der Ortsgemeinde Lollschied im Rhein-Lahn-Kreis | ||
Lollschied ist eine Ortsgemeinde im Rhein-Lahn-Kreis in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Bad Ems-Nassau an.
Geographie
Lollschied liegt im Naturpark Nassau. Zu Lollschied gehören auch die Wohnplätze Stemmelmühle, gelegen am Hasenbach, und Waldschmidtmühle, gelegen am Dörsbach.[2]
Geschichte
Die ersten Menschen auf dem Gebiet des heutigen Lollschied waren wohl Kelten.[3]
Später gehörte das Gebiet erst den Alemannen, dann ab circa 480 n. Chr. zum Frankenreich. Der Ort wurde erstmals im Jahre 1260 in einer Erbteilungsurkunde der Grafen von Katzenelnbogen als „Lollenschieder Dinghof“ erwähnt und gehörte ab dem 14. Jahrhundert zum „Vierherrischen“ Gebiet.
Später kam der Ort wieder an die Grafen von Katzenelnbogen und, nach deren Aussterben 1479, an die Landgrafen von Hessen.
Unter Landgraf Phillip I. dem Großmütigen von Hessen wurde im Land 1527 die Reformation eingeführt.
Nachdem nach dessen Tod 1567 sein Besitz unter seinen Söhnen aufgeteilt wurde, kam Lollschied bis 1583 zum neuentstandenen Hessen-Rheinfels.
Von 1583 bis zum 30-jährigen Krieg gehörte Lollschied zu Hessen-Kassel.
Während des 30-jährigen Krieges besetzte Hessen-Darmstadt die Niedergrafschaft Katzenelnbogen und auch Lollschied.
Mit dem Westfälischen Frieden 1648 kam es wieder zu Hessen-Kassel. Bis 1806 war es Teil desselben.
Vorübergehend zu Frankreich gehörend („pays reserve“, 1806–1813), kam der Ort 1813 kurzfristig noch zu Hessen-Kassel und gelangte nach dem Wiener Kongress 1816 zum Herzogtum Nassau. Zur Zeit des Herzogtums Nassau gehörte Lollschied zum Amt Nassau.
Trotz der im 19. Jhd. stattfindenden Auswanderungswellen, die auch Lollschied betrafen, wuchs die Bevölkerungszahl von 162 Einwohner bei 38 Familien im Jahr 1818 auf 239 Einwohner bei 68 Familien.[3]
1842 brannte die Siedlungt größtenteils nieder. Seit 1866 Teil der preußischen Provinz Hessen-Nassau, kam der Ort 1946 zum damals neu gebildeten Land Rheinland-Pfalz.
Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges besetzten 1918/1919 erst amerikanische, später französische Truppen den Ort.[3] Diese blieben dort bis 1929.
Der Ort wurde im Jahr 1923 elektrifiziert.
Am 30. November 1929 räumten die Franzosen ihre Besatzungszone am Rhein, auch Lollschied war nun nicht mehr besetzt. Im selben Jahr gab es im Ort das erste Radio, das sich in der Schule des Ortes befand.[3]
Die Weltwirtschaftskrise traf auch Lollschied. Einige Arbeiter wurden arbeitslos, bei Reichstagswahlen gewannen die radikalen Parteien einen Zuwachs an Stimmen.[3]
Der Zweite Weltkrieg endete für Lollschied gegen 10:00 Uhr am 28. März 1945 mit dem Einmarsch amerikanischer Truppen.[4] Lollschied gehörte ab Juni 1945 zur französischen Besatzungszone.
Seit 1946 ist der Ort Teil des Landes Rheinland-Pfalz, seit 1969 Teil des Rhein-Lahn-Kreises und seit 1972 Teil der Verbandsgemeinde Nassau.
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Lollschied besteht aus sechs Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 25. Mai 2014 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[5]
Vereine
Seit 1872 existiert der Männergesangsverein „Germania“.
Wirtschaft
Lollschied ist heute fast eine reine Wohngemeinde. Die in der Vergangenheit dominierende Land- und Holzwirtschaft spielt keine große Rolle mehr.
Sehenswürdigkeiten
- Die 400-jährige Eiche am Friedhof
- Das Rathaus mit Backhaus
- Die Waldschmidtmühle im Jammertal mit einer Vielzahl von Wanderwegen
Siehe auch:
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ ** Vorlage:GemeindeverzeichnisRP – Bitte gültiges Jahr (Stand) angeben! **
- ↑ a b c d e Otto Holzhäuser: 1200 Jahre Lollschied Geschichte und Geschichten der Gemeinde. Hrsg.: Ortsgemeinde Lollschied. 1. Auflage. Lollschied September 2017.
- ↑ Stefan Michels: Sturm am Mittelrhein Die deutschen Rückzugskämpfe im Vorderhunsrück und dem Rhein-Mosel-Dreieck sowie das Kriegsende im Rhein- Lahn-Kreis im März 1945. 1. Auflage. Helios, Aachen 2013, ISBN 978-3-86933-090-7.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2014, Stadt- und Gemeinderatswahlen