Kirchrimbach

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Kirchrimbach
Koordinaten: 49° 44′ N, 10° 33′ OKoordinaten: 49° 43′ 33″ N, 10° 32′ 44″ O
Höhe: 322 m ü. NN
Einwohner: 111 (14. Feb. 2016)
Postleitzahl: 96152
Vorwahl: 09552

Kirchrimbach (Ortsdialekt „Kirchrimbi“) ist ein Ortsteil des Marktes Burghaslach im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim in Bayern in Deutschland. Das Dorf befindet sich in Franken mitten im Steigerwald.[1]

Geographische Lage

Burghaslach liegt zwischen Würzburg und Nürnberg und ist über die Ausfahrt 77 der Bundesautobahn 3 zu erreichen. Die Ortschaft liegt in der Nähe des Dreifrankensteins. Bis zur Eingemeindung 1972 war Kirchrimbach eine selbstständige Gemeinde mit den Ortsteilen Unterrimbach, Rosenbirkach, Seitenbuch und der Hard.[2]

Sehenswürdigkeiten

Christuskirche

Die Christuskirche wurde vom Nürnberger Architekten Theodor Eyrich geplant. Sie wurde 1903 fertig gestellt und eingeweiht. Die auf einem Hügel am östlichen Dorfrand gelegene alte Gemeindekirche, die Mauritiuskirche, war zu klein und baufällig geworden. Die neue Christuskirche wurde, den Grundsätzen der Kirchenbautagung von 1895 entsprechend, in neugotischem Stil erbaut. An den Türen, Fenstern und Ausschmückungen kann man Formelemente des Jugendstils erkennen. Das Gotteshaus beeindruckt durch seine mächtige Größe, denn während der Zeit, in der die neue Kirche geplant wurde, war in den Orten der Gemeinde ein starkes Bevölkerungswachstum festzustellen. Zwischen 1820 und 1850 wuchs die Gemeindegliederzahl von 580 auf 721 Seelen.

In der Ausgestaltung ist die Kirche eher schlicht. Besonders heraus ragen die Fenster im Chorraum. Diese wurden von einem Gemeindemitglied und dem ehemaligen Patron der Gemeinde, Fürst Carl zu Castell-Castell gestiftet. Die Orgel stammt vom Nürnberger Orgelbauer Johannes Strebel. Sie hat 14 Register auf zwei Manuale und Pedal verteilt. Die drei Glocken wurden in den Jahren 1950 und 1953 in der Heidelberger  Glockengießerei Schilling gegossen. Sie dienen als Ersatz für die im Zweiten Weltkrieg konfiszierten ursprünglichen Glocken.

Eine Besonderheit ist das Ehrenmal für die Gefallenen der beiden Weltkriege. Es wurde vom Münchener Bildhauer Karl Hemmeter im Jahr 1955 geschaffen. Aus dem Sandstein der Kirche gestaltete er die trauernden Frauen des Ostermorgens. Sie erfahren: Jesus ist nicht mehr hier, er ist auferstanden. Diese Botschaft soll den Menschen, die voll Trauer an die Gefallenen denken, Trost und Hoffnung bringen.[3]

Mauritiuskirche

Die Mauritiuskirche ist das frühere Gotteshaus der Kirchengemeinde Kirchrimbach. Der kleine Bau, dessen Turm so breit ist wie sein Schiff, stammt mit seinem Chorturm aus dem frühen 14. Jahrhundert, das obere Fachwerk ist von 1681, wie wohl auch sein Langhaus nach Aussage des Inventars aus dieser Zeit stammt. Die Dorfkirche am östlichen Ortsrand entwickelte sich in den folgenden Jahrhunderten zum Sorgenkind der Gemeinde und aller Pfarrer. Ab 1720 gibt es in den Akten wiederholt Angaben über Bauschäden und Reparaturen am Langhaus, Chorturm und an der Dachabdeckung. Zusätzlich wurde ab 1800 die räumliche Enge beklagt – die Mauritiuskirche war für die Gemeinde einfach zu klein geworden. Eine neue Kirche, die Christuskirche, am westlichen Dorfrand wurde aber erst 1903 fertig gestellt.

Dem Landesamt für Denkmalpflege ist es zu verdanken, dass die Mauritiuskirche, ein kunsthistorisches Kleinod, nicht abgetragen wurde. In einer Entschließung aus dem Jahr 1905 heißt es: „Eine Innenarchitektur von Bedeutung und kunstvolle oder historisch interessante Einrichtungsgegenstände weist die alte Pfarrkirche nicht auf. Allein die charakteristische Gesamterscheinung der Außenarchitektur, insbesondere die für die dortige Gegend bezeichnende Dachform, und der landschaftliche Reiz, welchen die Kirche zusammen mit ihrem von Bäumen und Sträuchern reich bewachsenen Hügel für das Rimbachtal bietet, reichen vollständig aus, um vom Standpunkt der Denkmalpflege die Erhaltung des altehrwürdigen, dem Mittelalter angehörigen Gotteshauses, zu fordern.“

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde die Mauritiuskirche durch das Bild Kirchlein in Franken des Jugendstilmalers Matthäus Schiestl weithin bekannt und brachte dem Bauwerk im Volksmund auch den Namen „Schiestl-Kirche“ ein.[4]

Veranstaltungen

  • Kirchweih ("Kerwa") findet jährlich am vorletzten Oktoberwochenende statt.

Einzelnachweise

  1. BayernAtlas. Abgerufen am 14. Februar 2018.
  2. Gemeinde Burghaslach: Kirchrimbach Christuskirche und Mauritiuskirche. Abgerufen am 14. Februar 2018.
  3. Kommunale Allianz Drei-Franken-Eck: Kirchrimbach Christuskirche: Drei-Franken-Eck. Abgerufen am 14. Februar 2018.
  4. Kommunale Allianz Drei-Franken-Eck: Kirchrimbach Mauritiuskirche: Drei-Franken-Eck. Abgerufen am 14. Februar 2018.