Teufelstür

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Die Teufelstür an der Kirche St. Peter und St. Paul, Broadhempston, Devon

Teufelstüren, Teufeltür oder auch Tür des Teufels sind meist blockierte Türen an der Nordwand einiger mittelalterlicher und älterer Kirchen[1]. Sie haben ihren Ursprung in der frühen christlichen Ära, als die vorchristliche Anbetung noch beliebt war und oft nur symbolische Strukturen darstellte - obwohl sie manchmal als echte Eingänge verwendet wurden.[2] Als ein Grund für das Blockieren der Türen wird oft das Problem genannt, dass die Türe – nachdem sie mit dem Teufel in Berührung gekommen ist[3] – nicht mehr zu schließen sei und deswegen zugemauert werden musste.[4]

Sie sind in England besonders häufig in der historischen Grafschaft Sussex zu finden, wo mehr als 40 bestehende Kirchen eine haben.[5]

Funktion und Namensherkunft

Um viele dieser Türen ranken sich Sagen um die Namensgebung und warum viele dieser Türen blockiert wurden. Mit der Namensgebung hängt die damit verbundene Funktion der Türen zusammen.

Die sächsische St. Nikolaus-Kirche in Worth, West Sussex, hat eine Teufelstür.

Vor und während des Mittelalters galt die Nordwand einer Kirche als dem Teufel und den Heiden gehörend.[2][6] Nördlich von Straßen und Wegen wurden immer Kirchen gebaut, um sicherzustellen, dass sich ihr Haupteingang auf der Südseite befand.[6] Es war auch üblich, dass sie auf vorchristlichen heiligen Stätten errichtet wurden. Solche Orte wurden von ihren ehemaligen Anbetern, die sie oft weiterhin besuchten, immer noch als heilig angesehen.[7] Oft wurde ein Eingang in die "heidnische" Nordseite der Kirche eingefügt, damit sie dort eintreten und anbeten konnten. Durch die Verbindung dieser Seite mit dem Teufel wurde der Name „Teufeltür“ etabliert.[2]

Ein späterer und häufigerer Zweck war es, dem Teufel die Flucht aus der Kirche zu ermöglichen. Ein weit verbreiteter Glaube im Mittelalter hielt fest, dass der Teufel in der Seele eines ungetauften Kindes wohne; bei der Taufe wurde der Teufel aus dem Kind vertrieben und musste gehen können.[8] Dementsprechend wurde zu diesem Zweck oft eine Tür in die Nordwand eingebaut, die während der Taufzeremonie kurz offen gehalten wurde.[9][2][8] Diese Türen waren oft zu klein, um wirklich genutzt zu werden, und waren daher nur figürlich.[9] Die meisten der verbleibenden Türen wurden zugemauert, angeblich, um das Wiedereindringen des Teufels zu verhindern.[9][2]

Wieder andere Sagen begründen den Namen der Türe darin, dass der Teufel sie genutzt habe, um so in die Kirche zu gelangen[10] oder zumindest mit dieser Türe in Berührung gekommen sei.[11] Vermutlich handelt es sich deswegen auch nie um das Haupteingangsportal der Kirche, welches als Teufelstüre bezeichnet wird, da dieses bei der Einweihung gesegnet wird und ein Weihwasserbecken für das Segnen der Kirchengänger besitzt.

Beispiele

St. Margaretenkirche, Ditchling, Teufelstür

Teufelstüren finden sich in vielen nordeuropäischen Regionen. Besonders häufig sind sie in Großbritannien zu finden, aber sie konzentrieren sich auf Sussex: Kirchen in dieser Grafschaft mit sichtbaren Beispielen sind St. Margaret's Church, Ditchling; St. Peter's Church, Hamsey; St. Helen's Church, Hangleton; All Saints Church, Patcham; St. Mary the Blessed Virgin, Sompting[9] and St. Nicholas' Church, Worth.[12]

Einzelnachweise

  1. 10 faszinierende historische architektonische Merkmale. In: 10BestenListe. 29. Juni 2018, abgerufen am 18. Juni 2019 (deutsch).
  2. a b c d e Vorlage:Harvnb
  3. Tina Ludwig: Die Kirche mit der Teufelstür | shz.de. Abgerufen am 18. Juni 2019.
  4. SAGEN.at - DIE TEUFELSTÜR. Abgerufen am 18. Juni 2019.
  5. Piccardi, L. (Luigi), Masse, W. Bruce., International Geological Congress (32nd : 2004 : Florence, Italy): Myth and geology. Geological Society, London 2007, ISBN 978-1-86239-216-8 (worldcat.org [abgerufen am 18. Juni 2019]).
  6. a b Vorlage:Harvnb
  7. 10 faszinierende historische architektonische Merkmale. In: 10BestenListe. 29. Juni 2018, abgerufen am 18. Juni 2019 (deutsch).
  8. a b 10 faszinierende historische architektonische Merkmale. In: 10BestenListe. 29. Juni 2018, abgerufen am 18. Juni 2019 (deutsch).
  9. a b c d Vorlage:Harvnb
  10. SAGEN.at - DIE TEUFELSTÜR. Abgerufen am 18. Juni 2019.
  11. St. Jakobus/Moldenit - Ev.-Luth. Kirchengemeinde Brodersby-Kahleby-Moldenit. Abgerufen am 18. Juni 2019.
  12. Vorlage:Harvnb

Bibliography

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