Narzissmus

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Narziss, Ölgemälde von Caravaggio, 1594–1596, Galleria Nazionale d’Arte Antica, Rom

Der Ausdruck Narzissmus steht alltagspsychologisch und umgangssprachlich im weitesten Sinne für die Selbstverliebtheit und Selbstbewunderung eines Menschen, der sich für wichtiger und wertvoller einschätzt, als urteilende Beobachter ihn einschätzen. In der Umgangssprache bezeichnet man eine stark auf sich selbst bezogene Person, die anderen Menschen weniger Beachtung als sich selbst schenkt, als Narzissten.[1] Der umgangssprachliche Gebrauch des Wortes „Narzissmus“ schließt meist ein negatives moralisches Werturteil über die betreffende Person ein.

Der Begriff steht in Verbindung mit einer Vielzahl sehr unterschiedlicher psychologischer, sozialwissenschaftlicher, kulturwissenschaftlicher und philosophischer Konzepte. Die Einzelheiten ergeben sich aus dem jeweils zugrundeliegenden theoretischen Konzept. Abzugrenzen ist die narzisstische Persönlichkeitsstörung nach ICD-10 und DSM-5.

Allgemeines

Die Diagnose „Narzissmus“ und das Prädikat „narzisstisch“ dienen im allgemeinen Sprachgebrauch der kritisch-polemischen Kennzeichnung einer Person, die sich den Ansprüchen der Gemeinschaft auf spezifische Weise zugunsten eines überhöhten Ich-Anspruchs entzieht. Tatsächlich markiert der Vorwurf des „Narzissmus“ einen Konflikt zwischen der Einschätzung von außen und der Selbsteinschätzung des Narzissten, dessen Bewusstsein sich genau in dem Maße narzisstisch verhält, wie es sich gegen solche Kritik immunisiert. Typisch „narzisstisch“ scheint zu sein, den eigenen Narzissmus zu bejahen, wie neuere Untersuchungen nahelegen.[2]

Im Sinn einer Einschätzung von außen allerdings geht die Diagnose des „Narzissmus“ mit dem Vorwurf einer stark aufgeblähten, unrealistisch positiven Selbsteinschätzung, mit Selbstzentriertheit, Berechtigungsdenken und mangelnder Rücksichtnahme auf andere Personen einher; auf ihre Umgebung mögen Narzissten unter Umständen destruktive Einflüsse ausüben. Narzissten sind jedoch, wie die jüngere Forschung aufgewiesen hat, emotional stabil, mit sich selbst und ihrem Leben zufrieden und an ihre Lebenssituation gut angepasst.[3] Zwar sind sie mehr als andere Menschen auf Bewunderung angewiesen, verfügen jedoch über eine große Bandbreite von Verhaltensweisen und Wahrnehmungsmustern, um ihren Bedarf an Bewunderung zu decken und Kritik abzuwehren.[4]

Begriff und Geschichte des Begriffs

Etymologie

Der Begriff „Narzissmus“ ist abgeleitet vom antiken Narziss-Mythos. In den Metamorphosen erzählt Ovid die aus der griechischen Mythologie stammende Geschichte des Jünglings Narziss, der alle Verehrerinnen und Verehrer zurückweist. Nachdem er auch den Ameinias verschmäht, nimmt dieser sich das Leben und bittet zugleich die Götter, seinen Tod zu rächen. Nemesis erhört seine Bitte und bestraft Narziss mit unstillbarer Selbstliebe: Er verliebt sich in sein eigenes Spiegelbild, das er im Wasser einer Quelle erblickt. Obwohl er die Täuschung durchschaut, kann er sich nicht von diesem Bild abwenden und stirbt, um sich im Tod in eine Narzisse zu verwandeln.[5] Ursprünglich hatte dieser Mythos die Selbstüberhebung (Hybris) und ihre Strafe zum Thema. In der Spätantike wurde an der Sage das Motiv der „Vergänglichkeit“ (Vanitas) hervorgehoben.

Zu den frühesten Autoren, bei denen die Verwendung des Wortes „Narzissmus“ nachgewiesen werden kann, zählt der englische Dichter und Philosoph Samuel Taylor Coleridge, der es 1822 in einem Brief verwendete.[6] Als der erste Wissenschaftler, der menschliches Verhalten mit der Selbstliebe des mythischen Narziss verglichen hat, gilt Alfred Binet, der die Fabel 1887 im Zusammenhang mit einem Fall von sexuellem Fetischismus zitierte.[7] Der britische Sexualwissenschaftler Havelock Ellis erwähnte sie 1898, um das Verhalten von Frauen zu bewerten, die sich entblößt im Spiegel beschauen.[8] 1899 folgte ihm der deutsche Psychiater Paul Näcke, der den Terminus „Narzissmus“ in die Wissenschaft einführte und damit „die schwerste Form des ‚Auto-Erotismus‘“ bezeichnete, ein Phänomen, dessen Prävalenz er als äußerst gering einschätzte.[9] Gemeinsam war allen sexualwissenschaftlichen Positionen des ausgehenden 19. Jahrhunderts die Einschätzung, dass Narzissmus (als Selbstverliebtheit bzw. als erotisches Gefallen am eigenen Körper) als eine ernste „Geschlechtsverwirrung“ einzustufen sei.[10]

Die Psychoanalyse hat sich maßgeblich des Begriffs bemächtigt. Freud etabliert ihn in der offiziellen Theoriesprache seiner Schule 1914 mit seinem Essay „Zur Einführung des Narzissmus“. Vermittelt über die Psychoanalyse Freuds und die Freudrezeption der Frankfurter Schule hat der Terminus einen breiten Eingang in Wissenschaft und Umgangssprache gefunden; er wird heute in den verschiedensten Kontexten gebraucht, u. a. in der Psychologie, der Psychiatrie, der Sozialpsychologie, der Philosophie, der Soziologie, der Kultur- und Gesellschaftskritik bis hin zur Organisationsforschung und Managementtheorie.

Mehrdeutigkeit und Vagheit

Obwohl Narziss schon früh neben Ödipus als zweite zentrale Ikone der Theoriebildung durch Freud eingeführt wurde, ist die psychoanalytische Narzissmustheorie, zumal in ihrer postfreudianischen Entwicklung bis in die Gegenwart, nicht einheitlich. Hinter dem psychoanalytischen Narzissmusbegriff verbergen sich zahlreiche umstrittene Konzepte und Behandlungsansätze.[11] So kann einerseits ein geradezu inflationärer Gebrauch des Begriffs in Alltag und Wissenschaft bemerkt werden, während andererseits keine Einigkeit über dessen konzeptionelle Grundlage besteht. Tatsächlich wird die wissenschaftliche Verwendbarkeit des Begriffs aufgrund seiner Vagheit gelegentlich in Frage gestellt.[12] Übereinstimmung besteht vor allem in Hinsicht auf Symptomlage und Äußerungsformen einer narzisstischen Störung bzw. Pathologie.[11]

Tiefenpsychologische Perspektive

Frühe Psychoanalyse

Isidor Sadger, der seit 1906 Freuds Psychologischer Mittwochsgesellschaft angehörte, führte den Terminus „Narzissmus“ 1908 in die Psychoanalyse ein. Sadger beschäftigte sich mit Homosexualität, die er zunächst – ganz im Sinne der Sexualwissenschaft – für eine narzisstische Perversion hielt, bis er schließlich zu der Überzeugung gelangte, dass die normale sexuelle Entwicklung immer über eine Phase des Narzissmus, also der Liebe zum Selbst, führe.[13] Otto Rank, der diese Auffassung teilte, veröffentlichte 1911 den ersten psychoanalytischen Fachaufsatz, der ganz dem Narzissmus gewidmet war.[14]

Freuds Narzissmusbegriff

Sigmund Freud (1909)

Sigmund Freud benutzte den Terminus seit 1909 und arbeitete ihn in seine Libidotheorie ein. 1914 publizierte er seine Arbeit Zur Einführung des Narzissmus, in der er die „narzisstischen Neurosen“ (= Psychosen) von den Übertragungsneurosen unterschied. Freud unterschied zwischen einem primären und einem sekundären Narzissmus, und erklärte sich psychotische Erkrankungen so, dass Betroffene in der frühen Kindheit eine Fixierung auf den primären Narzissmus erlitten haben und später auf diese Phase regredieren.[15]

Primärer und sekundärer Narzissmus

Unter „primärem Narzissmus“ verstand Freud einen (vermuteten, hypothetischen) Zustand, den alle Menschen in der oralen Phase ihrer frühen Kindheit durchlaufen und der dadurch gekennzeichnet ist, dass das Kind sich mit der Mutter als eins empfindet und den Unterschied zwischen Subjekt (selbst) und Objekt (Mutter) noch nicht vollzogen hat. Seine sexuelle Energie (Libido) richtet es daher ausschließlich auf sich selbst.[16] Viele spätere Autoren haben diesen Gedanken aufgegriffen und fortentwickelt, darunter Margaret Mahler, die den Begriff der „symbiotischen Phase“ geprägt hat. Der „primäre Narzissmus“ ist ein metapsychologisches, rein theoretisches Konstrukt. Mit empirischen Mitteln kann er nicht nachgewiesen werden, und in der modernen Psychologie findet dieser Terminus heute kaum noch Verwendung.

Unter „sekundärem Narzissmus“ verstand Freud einen Narzissmus, der sich erst in späteren Lebensphasen ereignet, nachdem der Mensch die Fusion von Subjekt und Objekt bereits überwunden hat. Beim sekundären Narzissmus zieht der Mensch seine sexuelle Energie von äußeren Objekten wieder ab und richtet die Libido erneut auf sich selbst. Dieser Zustand tritt besonders nach enttäuschter Liebe und nach Selbstwertkränkungen auf und ist ein wichtiges und unverzichtbares Element in der Persönlichkeitsreifung jedes Menschen; nach Freud ermöglicht er u. a. die Ausbildung eines Ich-Ideals.[17] Wenn Psychoanalytiker heute von „Narzissmus“ sprechen, meinen sie fast immer die sekundäre Form, die – anders als der „primäre Narzissmus“ – nicht nur ein heuristisches Modell bildet, sondern in ihren vielfältigen Erscheinungsformen auch empirisch nachweisbar ist.[18]

Probleme des freudschen Narzissmusbegriffs

Wie u. a. der argentinische Psychoanalytiker Willy Baranger aufgewiesen hat, hat Freud seinen Narzissmusbegriff vielfach revidiert und modifiziert, ohne ihn von Unschärfen und inneren Widersprüchen vollständig befreien zu können. Unscharf blieb Freud insbesondere hinsichtlich der Frage, ob Narzissmus nun ein Durchgangsstadium der ganz normalen menschlichen Entwicklung oder doch eine Perversion sei.[19]

Analytische Psychologie

Einer der Ausgangspunkte der Entzweiung von Freud und seinem Schüler C. G. Jung war die Kritik, die letzterer an Freuds 1911 erschienener Fallstudie über Daniel Paul Schreber übte. Jung war davon überzeugt, dass Freuds Libidotheorie auf diesen Fall nicht anwendbar sei, und erklärte die Theorie für gescheitert.[20]

Der C.G. Jung-Schüler Erich Neumann nahm für die analytische Psychologie 1955 am freudschen Begriff des primären Narzissmus erhebliche Korrekturen vor. Während Freud ihn als intrauterinen Urzustand symbiotischer Verschmelzung eines absoluten Lust-Ichs mit seiner Umgebung verstanden hatte, konzipierte Neumann ihn als uranfängliches „Sein in der Einheitswirklichkeit“, der „totalen participation mystique (vgl. participation mystique bei Lucien Lévy-Bruhl) jenseits der erst zu entwickelnden Subjekt-Objekt-Spaltung, in welchem das Selbst alles und alles das Selbst sei. Diesen anfänglichen Zustand nannte Neumann die uroborische Phase. Diese sei nicht – wie die freudsche Lehre unterstellt – beziehungs-, weil objektlos, sondern als Urbeziehung des Kindes zur Mutter Grundlage der weiteren Entwicklung.[21] Freuds Kennzeichnung des primären Narzissmus (Autoerotik, Magisches Bewusstsein und Allmacht) sei, so Neumann, irreführend:

„Der Begriff der Macht ist nur sinnvoll, wenn schon ein Ich vorhanden ist, dessen Libidoladung als Willen stark genug ist, um Macht zu wollen, auszuüben und sich eines Objekts zu bemächtigen. Für die Subjekt- und objektfreie Phase der uroborischen Vor-Ich-Zeit gilt all dies nicht. Das lustbetonte Einheitserleben, das zu ihr gehört, hat deswegen nichts mit Macht zu tun und muss anders gedeutet werden. Weil diese Phase als autoerotisch im Sinne einer objektlosen Selbst-Liebe aufgefasst wurde, konnte sie als ‚primär-narzisstisch‘ verstanden und gedeutet werden. Man wird der psychischen Wirklichkeit dieser Phase aber nur dann gerecht, wenn man sie paradox formuliert, weil sie als vor- ichhafte Konstellation nicht durch eine Subjekt-Objekt-Beziehung beschreibbar ist. Wenn man also von objektloser Selbstliebe spricht, muss man gleichzeitig von subjektloser All-Liebe ebenso wie von einem Subjekt- und objektlosen All-Geliebtwerden sprechen.“[22]

Pathologisierung des Narzissmus bei Ferenczi

Sándor Ferenczi

Eine Schlüsselfigur in der postfreudianischen Theoriebildung war Sándor Ferenczi. In Arbeiten wie Versuch einer Genitaltheorie (1924) modifizierte er Freuds Konzept des primären Narzissmus. Ferenczi verstand den primären Narzissmus nicht als Stadium, das überwunden werden muss, um zum Objekt zu gelangen.[23] Er deutete ihn stattdessen als den archaischen Urgrund, aus dem jede psychische Ontogenese erfolge, als das uranfänglich gegebene, narzisstisch wünschende und wollende Ich, das die Libido dem Sehnen nach dem vorgeburtlichen Paradies der fetalen Intrauterinexistenz unterwerfe. Mit dieser Remythologisierung des Subjektbegriffs gab Ferenczi nicht nur der Ich-Psychologie und der neofreudianischen Schule (Karen Horney, Erich Fromm), sondern auch der englischen Objektbeziehungstradition (Michael Balint) entscheidende Impulse.[24] Während die freudsche Libidotheorie eine Theorie inner psychischer Konflikte war, lokalisierte Ferenczi den zentralen Konflikt außerhalb der Person, im Spannungsfeld zwischen dem Ich und einer Umwelt, die die narzisstische Ruhe und das regressive Streben des Ich störe und behindere.[24] Mehr noch entfernte Ferenczi sich von Freud, als er unterstellte, in diesem Spannungsfeld sei – neben einem konflikthaften Verlauf – auch ein harmonischer, weitgehend konfliktfreier Entwicklungsverlauf möglich. Psychologiehistorisch ist dies der bedeutsamste Punkt, weil Ferenczi den Narzissmus hier zu einer Störung umdeutete, für die schädliche Umweltbedingungen verantwortlich seien.[24] Alfred Adler hatte, obwohl der Terminus „Narzissmus“ in seinen Schriften kaum vorkommt, für diese Deutung bereits zuvor ein günstiges Klima und viele theoretische Bedingungen geschaffen.[25] Ferenczis Schüler, Michael Balint, konzipierte den primären Narzissmus 1965 als das Bedürfnis des Säuglings, geliebt zu werden (Ferenczis „passive Objektliebe“ des Kindes). Die Frustration dieser Liebe führt nach Balint entweder zu sekundärem Narzissmus oder zu aktiver Objektliebe, die das Kind erlernt, um wiederum selbst geliebt zu werden.[26] Balints Konzeption des primären Narzissmus (den er als „primäre Liebe“ bezeichnet) lehnte sich weitgehend an die seines Lehrers Ferenczi an. Balint schrieb jedoch hauptsächlich über die Ohnmacht und Abhängigkeit des Kindes von der Mutter. Die Omnipotenzgefühle, die in Ferenczis Beschreibungen des primären Narzissmus im Vordergrund stehen, deutete Balint als Sekundärbildungen, als einen „verzweifelte[n] Versuch, sich selbst gegen ein vernichtendes Gefühl der Ohnmacht zu verteidigen“.[27] Balints besonderes Interesse galt der „Grundstörung“, den pathogenen Entwicklungen zwischen Mutter und Kind, die in einen grundlegenden Mangel der psychischen Struktur münden; nach Balint äußert dieser Mangel sich darin, dass menschliche Nähe entweder gemieden oder in übertriebener Weise gesucht wird.[28]

Objektbeziehungstheorie

Melanie Klein (1945)

Melanie Klein verwarf seit 1945 das freudsche Konzept des primären Narzissmus und postulierte, dass es bereits beim Säugling keine Liebe und keine Fantasien gebe, die nicht innere und äußere Objekte mit einbeziehen. Ihre gesamte Objektbeziehungstheorie basierte auf der Annahme, dass im Zentrum des emotionalen Lebens nicht ein uranfängliches All-Eins, sondern Objektbeziehungen stehen. Narzissmus sah sie erst dort gegeben, wo Freud von „sekundärem Narzissmus“ gesprochen hatte, d. h. beim Rückzug von äußeren Beziehungen und abwehrbedingter Identifizierung mit einem idealisierten inneren Objekt. Doch selbst hier wich Klein von Freud ab, indem sie betonte, dass dieser Narzissmus von Anfang an mit Neid und Aggression verbunden sei.[29] Ihr Schüler Herbert Rosenfeld arbeitete diese destruktiven Aspekte des Narzissmus später noch weiter heraus.[30] Hanna Segal vertiefte, was Klein bereits über Narzissmus und Neid geschrieben hatte.[31]

Ich-Psychologie

Präzisiert wurde das Narzissmuskonzept, als Heinz Hartmann, ein Vertreter der Ich-Psychologie, 1950 den Begriff des „Selbst“ in die psychoanalytische Terminologie einführte.[32] Später folgten ihm Erik H. Erikson und Edith Jacobsohn.[33] Freuds Strukturmodell der Psyche hatte nur das Ich gekannt, das als exekutive Instanz zwischen Es und Über-Ich vermittelt und auf Anforderungen der Umwelt reagiert. Das Verdienst der Ich-Psychologie bestand in der systematischen Beschreibung der Funktionen, die das Ich darüber hinaus hat, nämlich z. B. Denken, Wahrnehmen und Handeln. Hartmann definierte das Selbst als eine Subinstanz des Ich, nämlich als die Gesamtheit der Selbstrepräsentanzen – d. h. der psychischen Niederschläge (Bilder, Vorstellungen, Erinnerungen usw.) der eigenen Person – im Ich.[34] Anders als das karge und abstrakte freudsche Ich kann dieses Selbst geliebt werden, und folgerichtig definierte Hartmann den Narzissmus als libidinöse Besetzung des Selbst.[32]

Selbstpsychologie

Heinz Kohut griff Hartmanns Definition des Selbst 1971 und 1977 auf, ging über Hartmann aber hinaus und erklärte, das Selbst sei das „Zentrum des seelischen Universums“ jedes Menschen.[35] Im Ausgang von Freuds Theorem des „primären Narzissmus“ behauptete er eine eigenständige Entwicklung des Selbst neben der Entwicklung der Sexualität: Der Narzissmus wird hier nicht mehr als Entwicklungsstufe auf dem Weg zum Objekt begriffen, sondern erhält eine autonome Bedeutung, die Gegenstand der Kohutschen Selbstpsychologie ist. In Analogie zur klassischen Psychoanalyse des Triebsubjekts entwirft Kohut ein Behandlungskonzept für Störungen und Pathologien in der Entwicklung des Selbst, das narzisstische Bedürfnisse nach Spiegelung, Anerkennung und Wertschätzung nicht mehr apriori als infantile Abwehr von Triebautonomie diskreditiert.

Kinder haben, so schreibt Kohut, vor allem drei Bedürfnisse: a. ein Bedürfnis nach Responsivität der Eltern (in Gestalt eines grandios-narzisstischen Verhaltens des Kindes, das von den Eltern gespiegelt und bestätigt wird), b. ein Bedürfnis danach, sich von den Eltern eine idealisierte Vorstellung zu bilden, sowie c. ein Bedürfnis nach Zugehörigkeit bzw. nach einem Alter Ego.[36] Ein intaktes, d. h. ein autonomes Selbst entwickelt das Kind dann, wenn Befriedigung und Frustration dieser Bedürfnisse so gegeneinander ausbalanciert sind, dass es lernt, sich auch aus eigener Kraft zu stabilisieren. Pathologischer Narzissmus entsteht nach Kohut dann, wenn die Responsivität der Eltern entweder chronisch unzureichend oder die Frustration traumatisch ist. Als ein typisches Symptom benannte er das beständige Hungern nach Bewunderung und Wertschätzung.[36]

In der Tradition der Selbstpsychologie steht auch die Fallanalyse Der Flieger des Psychoanalytikers Hermann Argelander von 1972. Durch die sehr genaue Darstellung einer mehrjährigen Psychoanalyse, die durch Mitschriften innerhalb der analytischen Sitzungen möglich wurde, wird das Ineinandergreifen von analen Triebkonflikten einerseits und einer früheren narzisstischen Charakterstruktur andererseits entlang der entstehenden Übertragungsszenen verdeutlicht und die veränderte Sichtweise der Selbstpsychologie exemplifiziert.[37]

Kohut-Kernberg-Kontroverse

Kohuts Konzept eines autonomen Narzissmus bedeutete für ihn zugleich das „Ende der Psychoanalyse“ und deren, auf einer sexualrepressiven Kultur beruhenden, mittlerweile überholten Neurosentheorie.[38] Die neue Selbstpsychologie wurde innerhalb der Psychoanalyse im Hinblick auf ihre Anschlussfähigkeit an klassische Positionen heftig diskutiert.[39] Exemplarisch für diese Debatte um den sogenannten „Kohutismus“ steht die Kontroverse zwischen Kohut und Otto F. Kernberg in den 1970er Jahren.

Kohut begriff den pathologischen Narzissmus als eine bloße Entwicklungshemmung der gesunden Entfaltung des Selbst, die daraus entstehe, dass das Kind Frustrationen und Entbehrungen, die die Mutter ihm zumutet, durch fantasierte Omnipotenz und durch die Idealisierung der Mutter mildert. Als Erwachsene können die Betroffenen zwar große Anpassungsleistungen erbringen, behalten aber lebenslang eine Furcht vor neuerlichen Erlebnissen der Ohnmacht und Beschämung sowie die geheime Hoffnung auf die als Kind erträumte Größe. Den normalen erwachsenen Narzissmus, die Fixierung bzw. Regression auf normalen kindlichen Narzissmus und den pathologischen Narzissmus verstand Kohut als drei Facetten derselben Sache, zwischen denen fließende Übergänge bestehen.[40]

Kernberg vertrat die klassische triebtheoretische Position, die den Narzissmus bei Erwachsenen als abweichende Form der normalen Entwicklung zur reifen Objektliebe auffasste. Ziel der Therapie ist nicht die „Heilung des Selbst“ (vgl. Kohut 1979), sondern das Erreichen der vollgültigen, genitalen Sexualität. Im Gegensatz zu Kohut betrachtete er die durch die Auflösung klassisch-familiarer Sozialisation bedingte Narzissisierung der Kultur als regressives Symptom. Er war überzeugt, dass der Narzissmus eine pathologische Fehlentwicklung darstellt, die sich vom infantilen Narzissmus qualitativ unterscheide. Dem „warmen“ Narzissmus des Kindes stellte den „kalten“ Narzissmus des Erwachsenen gegenüber, dem therapeutisch nicht durch Bestätigung und Anerkennung (Kohut), sondern durch Konfrontation mit der verleugneten Aggression, der „narzisstischen Wut“ zu begegnen sei: Eine erwachsene „...sexuelle Beziehung setze eine Reife voraus, die einen Zugang zu den eigenen kindlichen Gefühlen und die Überwindung der eigenen Aggressionen erlaube“.[41] Die Ursache der pathologischen Entwicklung sah Kernberg nicht wie Kohut in früh erlittenen Frustrationen und Entbehrungen des Kindes, sondern in dessen Ausbeutung als narzisstisches Objekt der Mutter. Um der zerstörerischen Verachtung auszuweichen, die sie als Kind erlitten haben, werden die Betroffenen im Erwachsenenalter selbst zu Ausbeutern.[40]

Kernberg betont die Bedeutung des Neides als unbewusster Motivation und die Abspaltung der Sexualität von Zärtlichkeits- und Liebesgefühlen als Kennzeichen des Narzissmus. Der Narzisst brauche ein Publikum, von dem er beneidet und bewundert werden wolle und das er gleichzeitig verachte. Der ideale Partner für eine solche Persönlichkeit sei der Masochist. Ein Leidensdruck entstehe für Narzissten typischerweise erst in der zweiten Lebenshälfte: „Für solche Menschen sind Alterungsprozesse besonders schwer zu verkraften“[42]

Während Freud noch davon ausgegangen war, dass narzisstisch gestörte Menschen – Freud dachte dabei freilich an Psychotiker – nicht geheilt werden könnten, haben Kohut und Kernberg das Verhältnis von Patient und Therapeut systematisch beschrieben und Therapieansätze entwickelt, die sich – ihren ungleichen Auffassungen über den Narzissmus entsprechend – allerdings deutlich unterschieden.[43]

Pathologischer und gesunder Narzissmus

Grundsätzlich ist ein psychogenetischer Narzissmus-Begriff (Narzissmus als notwendige Entwicklungsstufe und normales allgegenwärtiges Phänomen) von dem geläufigeren, diagnostisch verwendeten, negativ im Sinne einer Fehlentwicklung konnotierten Begriff zu unterscheiden. Im letzteren charakterpathologischen Sinne verstand Freud unter Narzissmus die Libido, die auf das eigene Ich gerichtet ist, anstatt auf ein Objekt. Dies führe zu einer Charaktereigenschaft, bei der ein geringes Selbstwertgefühl durch übertriebene Einschätzung der eigenen Wichtigkeit und den großen Wunsch nach Bewunderung kompensiert werde. In dieser Tradition des Begriffsverständnisses bezeichnet Narzissmus die im Zeichen einer Ethik der Reife[44] zu überwindende Entwicklungsphase, die durch genitale, ödipalisierte Objektsexualität abzulösen ist.

In der weiteren Entwicklung des Begriffes kam es jedoch zu einer weiteren Differenzierung der Bedeutung. Narzissmus wurde etwa von Heinz Kohut als wichtiges Element der Persönlichkeit angesehen, nicht nur als Phase, die jeder Mensch durchläuft, sondern auch als wichtige Funktion im Erwachsenenalter, um das Selbst als psychische Struktur zu stabilisieren.

In der Tradition Kohuts, der einen gesunden, autonomen Narzissmus befürwortet, steht (unausdrücklich) auch Alice Miller. Sie sieht den Begriff als positive Eigenschaft, wie sie unter anderem in Das Drama des begabten Kindes erläutert. Narzisstisch zu sein ist für sie etwas Normales, Gesundes und bezeichnet jemanden, der seine Interessen verfolgen kann. Eine narzisstische Störung entsteht laut Miller, wenn ein Kind seine eigenen Gefühle und Interessen nicht artikulieren durfte und später dafür ein „Ventil“ braucht. Das äußert sich meistens in Depression und/oder Gefühlen der Großartigkeit, die aber nur zwei Seiten derselben Medaille darstellen. Millers breitrezipierte Revision des Narzissmusbegriffes führte sie schließlich zur entschiedenen Abkehr von der Psychoanalyse und dem triebtheoretischen Denken.

Gelingender Narzissmus entgeht, so vermuteten Jean Laplanche und Jean-Bertrand Pontalis 1967, in einem bestimmten Reifungsschritt den Aporien reiner Spiegelbildlichkeit (vergleiche auch Spiegelstadium) durch Übertragung der narzisstischen Libido auf einen realen Anderen als geliebtes Vorbild. Geglückter „Narzissmus wäre dadurch gekennzeichnet, dass sich das Subjekt durch dieses Bild liebend ergreifen lässt“.[45] Damit träte in Form narzisstischer Identifikation an die Stelle reiner Selbstbezogenheit die „Verinnerlichung einer (intersubjektiven) Beziehung“. In diesem Sinn leistet der Narzissmus nicht nur einen notwendigen Beitrag zur Ich-Bildung (Freud) überhaupt, sondern zur innerseelischen Strukturbildung des Selbst, indem es dieses als Instanz etabliert. Der typische Narzisst hätte demnach trotz sogenannter „Selbstbezogenheit“ eben kein Selbst, auf das sich ein wirklicher Bezug richten könnte. Sein Selbst basiert einzig darauf, sich die eigene Grandiosität zu spiegeln. Dabei verschließt er sich der wirklichen Begegnung mit anderen, gegenüber denen er sich manisch überlegen fühlt.

Ausblick

In der psychoanalytischen Theorie wird nicht nur die Narzisstische Persönlichkeitsstörung aus einer narzisstischen Störung abgeleitet. Auch Depression, Suizidalität, Aggression, Dissoziation, Autoaggression und Hyperaktivität können Symptome narzisstischer Störungen sein.

Empirische Forschung

Das in der sozialpsychologischen und persönlichkeitspsychologischen Forschung am weitesten verbreitete Instrument zur Bestimmung des Konstrukts Narzissmus ist das Narcissistic Personality Inventory. Es bezieht sich auf die Persönlichkeitseigenschaft Narzissmus in der allgemeinen Bevölkerung, nicht auf klinische Ausprägungen mit Krankheitswert wie beispielsweise die Narzisstische Persönlichkeitsstörung.[46]

Ein Forscherteam der University of Illinois kam 2010 in einer empirischen Studie zu dem Schluss, dass Narzissmus nicht nur eine Frage der Generation, sondern vor allem des Alters sei. Danach tendieren Menschen in ihrer späten zweiten und dritten Lebensdekade besonders stark zum Narzissmus. Dies sei aber, so die Forscher, zu allen Zeiten und in allen Generationen so.[47]

Eine populäre Annahme ist, dass sich hinter der positiven bewussten Meinung von Narzissten über sich selbst in Wirklichkeit unbewusst ein geringes Selbstwertgefühl verbirgt. Jedoch sprechen neuere empirische Untersuchungen, die sowohl bewusste (explizite) als auch unbewusste (implizite) Maße für den Selbstwert verwendet haben, nicht dafür. Vielmehr haben Narzissten eine positive Meinung über sich in Bereichen der persönlichen Befähigung (wie Status und Intelligenz) und eine "nur" neutrale Sicht in Bereichen der Gemeinschaftlichkeit (wie Freundlichkeit und Moral).[48]

Narzissmus ist auch Bestandteil des Konzepts der Dunklen Triade.[49]

Eine Selbstidealisierung – also die überzogene Selbsteinschätzung – bekommen Kinder von ihren übertrieben lobenden Eltern mit, wie moderne empirische Forschungsergebnisse zeigen. Bei der Entstehung des jugendlichen Narzissmus spielt „inflating praise“ (aufgeblasenes Lob)[50] und die „parental overvaluation“, also die Überschätzung durch die Eltern, die sich mit der Zeit auf die Kinder überträgt, eine zentrale Rolle.[51]

Nach einer Studie sind Prominente in der Unterhaltungsbranche narzisstischer als andere Menschen und haben deswegen bessere Karrierechancen in den Medien.[52]

Populärwissenschaftliche Darstellungen

Der Psychiater und Neurowissenschaftler Raphael M. Bonelli kritisiert 2016 die theorielastige Narzissmusdiskussion des 20. Jahrhunderts und plädiert für ein naturwissenschaftliches Narzissmusverständnis unter Berücksichtigung empirischer Forschungsergebnisse.[53] Für sein Modell des Narzissmus beruft er sich auf die neurobiologischen und genetischen Forschungen von Robert Cloninger, insbesondere die „drei Dimensionen des Charakters“ (Self-Directedness, Cooperativeness, Self-Transcendence). Narzissmus ist aus dieser Sicht gekennzeichnet durch den Dreischritt[54][55]

  1. Selbstidealisierung – im Sinne eines überhöhten Selbstwertgefühls und einer überzogenen Selbsteinschätzung. Der Narzisst hat ein grandioses Verständnis der eigenen Wichtigkeit und glaubt von sich, „besonders“ und einzigartig zu sein.
  2. Fremdabwertung – im Sinne einer Verachtung und aktiven Herabsetzung des anderen, das zu einer Kooperationsunfähigkeit führt. Der Narzisst zeigt deswegen eine Gier nach Bewunderung, legt ein Anspruchsdenken an den Tag, ist ausbeuterisch, unwillig zur Empathie, neidisch und arrogant.
  3. Selbstimmanenz – als Gegensatz zur Selbsttranszendenz bei Victor Frankl und Robert Cloninger. Der Narzisst kann sich für kein höheres Ideal begeistern außer für sich selbst.

Jeder hat narzisstische Anteile, die es zu erkennen gilt. Bonelli arbeitet heraus, dass diese Anteile kein Schicksal, sondern veränderbar sind. Narzissmus ist bis zur Diagnose der narzisstischen Persönlichkeitsstörung ein Kontinuum, aber jeder Narzissmus ist schädlich. Es gibt damit keinen guten oder gesunden Narzissmus (wie etwa Alice Miller postuliert hat). Denn Narzissmus ist immer die Tendenz, sich zu idealisieren, indem man seine Schwächen verdrängt und seine Stärken übertreibt und damit andere abwertet. Bonelli grenzt den Narzissmus scharf vom Perfektionismus ab: Während der Perfektionist selbstunsicher und ängstlich um sich kreist und in die Maske des Perfekten schlüpft um zu gefallen, sieht sich der Narzisst aufgrund der Selbstidealisierung und Fremdabwertung den anderen grenzenlos überlegen.[56] Aus diesem Grund agiert er ausbeuterisch, manipulativ und rücksichtslos. Er hat im Gegensatz zum Perfektionisten kein brüchiges, sondern ein überzogenes Selbstwertgefühl: Unter Bezugnahme auf oben genannter Studien zum Selbstwert bei Narzissten,[48] sieht Bonelli die Theorie des angeblich geringen Selbstwertgefühls und der mangelnden Selbstliebe als widerlegt (Fromm). Auch sei der Narzisst entgegen vielen Behauptungen gar nicht zur Empathie unfähig (im Gegensatz zum Autisten) als vielmehr unwillig. Der narzisstische Mangel an Selbsttranszendenz – bei Bonelli Selbstimmanenz genannt – äußert sich in fehlenden Werten, fehlenden Idealen und Mangel an selbstlosem Engagement für die Allgemeinheit.[57]

Da Kinder die überzogene Selbsteinschätzung von ihren übertrieben lobenden Eltern als solche korrekt wahrnehmen (siehe oben genannte Forschung),[50][51] sieht Bonelli für die Theorie der kalten, feindseligen Eltern (Kernberg) als Ursache von Narzissmus keine empirische Unterstützung.

Narzissmus in Kultur und Gesellschaft

Narziss vs Ödipus: 1968 und die Folgen

Der Umbruch gesellschaftlicher Leitvorstellungen in den 1960er Jahren betraf auch die Bewertung und Einschätzung des Narzissmus. Dieser Wandel war theoretisch vorbereitet in der kritischen Theorie der 1950er Jahre. Die Narzissmus-Debatte innerhalb der Psychoanalyse (Kohut-Kernberg-Kontroverse) reflektierte die allgemeine gesellschaftliche Auseinandersetzung um Autorität, Anerkennung und Identität. Äußere Repression gegen „innere“ Verdrängung war das Leitthema der Zeit.[58]

Philosophie

Die Freudrezeption der Frankfurter Schule um Adorno und Horkheimer suchte psychoanalytisches Denken für kultur- und gesellschaftskritisches Denken fruchtbar zu machen.[59] So erfuhr der Narzissmus bei Herbert Marcuse eine folgenreiche Um- und Neubewertung: Seine Rehabilitation des Narziss in Triebstruktur und Gesellschaft (orig. Eros and Civilisation von 1955) hatte großen Einfluss auf die Studentenbewegung und die gesellschaftlichen Umbrüche der 1960er Jahre. Narziss wird bei Marcuse zum neuen Leitbild einer erosfundierten Kultur, die dem angepassten Ödipus und dem prometheischen Leistungsprinzip althergebrachter Zivilisation gegenübergestellt wird: Er mutiert in seinem Entwurf zur greifbaren Utopie einer von überflüssiger Repression (Surplus repression) befreiten Gesellschaft im Zeichen des Lustprinzips.[60]

Als Psychoanalytiker und Sozialphilosoph übertrug Erich Fromm in kritischer Auseinandersetzung mit Freud die psychoanalytischen Begriffe vom Individuum auf die Gesellschaft. Er bezeichnete Narzissmus als Gegenpol zur Liebe und unterschied neben dem Narzissmus des Einzelnen auch den Gruppennarzissmus (siehe Patriotismus oder Fanatismus). Narzissten neigen laut Fromm dazu, einen Bezug zu ihrer Umwelt dadurch zu gewinnen, dass sie Macht über sie erlangen.[61] In Die Kunst des Liebens (orig. 1956) unterscheidet er Selbstliebe als produktive Form des Narzissmus von Selbstsucht als destruktivem Narzissmus: Freud folge der im westlichen Denken tradierten, calvinistischen Vorstellung, die beide Formen ohne weiteres in eins setze: Selbstliebe sei die schädlichste Pestilenz (Calvin). Fromm beruft sich in seiner differenzierenden Auffassung auf das biblische Gebot der Nächstenliebe:

„Die Liebe zu anderen und die Liebe zu uns selbst stellen keine Alternativen dar; ganz im Gegenteil wird man bei allen, die fähig sind, andere zu lieben, beobachten können, daß sie auch sich selbst lieben.“

Erich Fromm: 1956

Selbstsucht als destruktiver Narzissmus sei im Gegenteil gerade Zeichen mangelnder Selbstliebe und zuletzt des Selbsthasses. Unfähig, Freude an sich und seiner Kreativität zu empfinden, betrachte der selbstsüchtige Narzisst die Welt nur als Gelegenheit egoistischer Vorteilsnahme und eigensüchtiger Ausbeutung.[62]

Er betont den Aspekt mangelnder Objektivität beim Narzissten: "Man kann den Narzißmus als einen Erlebniszustand definieren, in dem nur die Person selbst, ihr Körper, ihre Bedürfnisse, ihre Gefühle, ihre Gedanken, ihr Eigentum, alles und jedes, was zu ihr gehört, als völlig real erlebt wird, während alles und jedes, was keinen Teil der eigenen Person bildet oder nicht Gegenstand der eigenen Bedürfnisse ist, nicht interessiert, keine volle Realität besitzt (...); affektiv bleibt es ohne Gewicht und Farbe."[63]

Kultur- und Sozialkritik

Fromm hatte in seiner Anwendung der Psychoanalyse auf die Gesellschaft das Konzept des „Sozialcharakters“ entworfen, das es ermöglichen sollte, den Schnittpunkt zwischen familialer und gesellschaftlicher Sozialisation zu typisieren. Das Hauptaugenmerk galt in der Auseinandersetzung mit der faschistischen Vergangenheit dem autoritären Charakter. In den 70er Jahren löste der narzisstische Charakter bzw. ein als narzisstisch diagnostizierter „neuer Sozialisationstypus“ den autoritären Charakter in der sozialpsychologischen und pädagogischen Debatte ab. Der Krise der Autorität im zeittypischen Generationskonflikt entsprach die Polemik der Auseinandersetzung: dem „autoritären Scheißer“ stand der „orale Flipper“ gegenüber. Auf der Grundlage der Kohutschen Narzissmustheorie wurde die Verweigerung gesellschaftlicher Anpassung durch die neuere Jugend als narzisstisches Massenphänomen diagnostiziert.[64] Wurde traditionell die gesellschaftshistorische Schwächung väterlicher Autorität als breitenwirksame Ursache defizitärer Entwicklung herangezogen, so wandelte sich vor dem Hintergrund der neueren Theorieentwicklung der Begründungszusammenhang. In Abkehr von einer patrizentrisch-ödipalen Sichtweise fokussierte man nun auf die „narzisstische“ Mutter-Kind-Dyade: „In ihr war nicht mehr der schwache Vater das Hauptproblem, sondern die kalte oder symbiotisch umklammernde Mutter, die den narzisstischen Charakter ihrer Kinder hervorbringen sollte. Mütterliche Kälte, Symbioseneigung oder andere narzissmusförderliche Eigenschaften der Eltern wurden in unterschiedlichem Umfang sowohl auf familiäre wie auf soziale Faktoren zurückgeführt.“[65]

Kultur- und Sozialkritiker erweiterten diese Diagnose, um einen gesamtgesellschaftlichen Wertewandel zu charakterisieren. Sie etablierten den Begriff einer „narzisstischen Gesellschaft“ oder „Kultur“, um dieser ein Vorherrschen egoistischer Werte und eine allgemeine Sucht nach Selbstdarstellung, Prominenz und Berühmtheit vorzuwerfen. Die narzisstische Gesellschaft wird als eine Gesellschaft verstanden, die Personen mit narzisstischen Charakterzügen oder Charakterstörungen bevorteile, indem sie ihrerseits „narzisstischen“ Regeln und deren fragwürdigen Wertvorstellungen folge. Dabei wird jedoch je nach Standpunkt ein bestimmter Narzissmusbegriff kritisch ins Feld geführt, um ihn aus der Individualpathologie auf kulturelle und gesellschaftliche Phänomene zu übertragen. In der Tradition Fromms und Wilhelm Reichs geschieht dies exemplarisch etwa bei Alexander Lowen:

„Auf der individuellen Ebene ist er (der Narzißmus) eine Persönlichkeitsstörung, die gekennzeichnet ist durch eine übertriebene Pflege des eigenen Image auf Kosten des Selbst. Narzißtische Menschen sind mehr daran interessiert, wie sie anderen erscheinen, als an dem, was sie fühlen. Tatsächlich leugnen sie Gefühle, die dem von ihnen angestrebten Image widersprechen. Da sie ohne Gefühl handeln, neigen sie zu verführerischem und manipulativem Verhalten und streben nach Macht und Herrschaft. Sie sind Egoisten, auf ihre eigenen Interessen ausgerichtet, aber ihnen fehlen die wahren Werte des Selbst – nämlich Selbstausdruck, Gelassenheit, Würde und Integrität. Auf der kulturellen Ebene kann man den Narzißmus an einem Verlust menschlicher Werte erkennen – an einem Fehlen des Interesses für die Umwelt, an der Lebensqualität, an den Mitmenschen. Eine Gesellschaft, die die natürliche Umwelt dem Profit und der Macht opfert, verrät, dass sie für menschliche Bedürfnisse unempfindlich ist. Wenn Reichtum einen höheren Rang einnimmt als Weisheit, wenn Bekanntheit mehr bewundert wird als Würde, wenn Erfolg wichtiger ist als Selbstachtung, überbewertet die Kultur selbst das 'Image', und man muss sie als narzißtisch ansehen.“

Alexander Lowen, Narzißmus. Die Verleugnung des wahren Selbst (1992)

Ursprünglich bediente sich die konservative Kulturkritik dieser Übertragung unter Berufung auf einen Narzissmusbegriff, der an der Freudschen Auffassung familialer Sozialisation orientiert ist (Narzissmus als mangelnde Reife). Der US-amerikanische Historiker und Sozialkritiker Christopher Lasch lieferte mit dem vieldiskutierten Bestseller The culture of narcissism: American life in an age of diminishing expectations (1979) die Grundlage dieser Debatte. Lasch vertrat die für die damalige Zeit provokante These, dass die amerikanische Gesellschaft, eine gute Dekade nach der Protestbewegung der späten 60er-Jahre, sich zunehmend durch „narzisstische Tendenzen“ auszeichne. Die 68er-Bewegung, mit der er selbst sympathisiert hatte, deutete er jetzt als eine „narzisstische Kulturrevolution“. Diese sei zunächst im Zeichen der Selbstverwirklichung angetreten, habe sich dann aber – als „therapeutische Gesellschaft“ – in die Sackgasse eines durch den Mangel an Bindungsfähigkeit und Generativität gekennzeichneten Hedonismus begeben. Die Ursachen der narzisstischen Deformation der amerikanischen Gesellschaft sah er in der Auflösung der traditionellen Familienbindungen und der damit einhergehenden Kindheitstraumata.[66] Laschs Argumentation war eine Kombination aus psychoanalytischen, marxistischen und konservativen Elementen, aus einer auf Freud basierenden Kapitalismus- und Modernismus-Kritik.

Der deutsche Psychiater und Autor Hans-Joachim Maaz formuliert in Die narzisstische Gesellschaft: Ein Psychogramm (2012) eine Neuauflage dieser kritischen Nutzung des umstrittenen Begriffs. Er bescheinigt den westlichen Konsumgesellschaften einen Mangel an Orientierung und Moral. Die Menschen dieser Gesellschaft seien von einer Gier nach Konsumgütern oder sonstigen Vorteilen in Schule, Beruf und Privatleben getrieben. Zwar sei der Narzissmus bei den Prominenten (Politiker, Manager, Stars) besonders stark ausgeprägt, er betreffe aber die Bevölkerung im Ganzen. Die Gier sei Ausdruck einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung; immer mehr Menschen würden zu Narzissten, d. h. zu Persönlichkeiten, die um Anerkennung und Bestätigung rängen, in Wahrheit aber tief verunsichert seien. Das narzisstische Defizit bedürfe einer Kompensation durch die Ablenkungen der im Leben der Menschen allgegenwärtigen Konsum-, Unterhaltungs- und Tourismusindustrie. Das „den Hals nicht voll kriegen können“, die unaufhörliche Suche nach dem „Kick“ sei auch die tiefere Ursache der anhaltenden Krisen in den Finanz-, Wirtschafts- und Sozialsystemen der modernen Gesellschaften; diese ließen sich letztlich nur beheben, wenn Mittel und Wege gefunden würden, das Problem des Narzissmus in den Griff zu bekommen.[67]

2013 legte der österreichische Psychiater und Gerichtsgutachter Reinhard Haller ein Buch mit dem Titel die „Narzissmus-Falle“ vor, worin er den Narzissmus ebenfalls als ein Phänomen mit soziokultureller, nicht nur individualpsychologischer Tragweite darstellt. Der Autor bescheinigt den heutigen Führungseliten in Wirtschaft und Gesellschaft, die gleichen Charakterstrukturen aufzuweisen, die er in seiner Praxis als Gerichtsgutachter auch an Schwerverbrechern feststellen könne. Haller fordert eine Rückkehr zu altruistischen Werten.[68]

Die Konjunktur des sozialpsychologischen Narzissmus-Begriffs zeigt sich auch an einer 2012 erschienenen Publikation des GEO-Verlags mit dem bezeichnenden Titel: Narzissmus: Werden wir zur Gesellschaft auf dem Ego-Trip?[69]

2013 sprach der spätere Papst Franziskus vom „theologischen Narzissmus“ einer Kirche, die nur noch „um sich selbst kreist“. Anstelle der lebendigen Verkündigung des Evangeliums sei die Selbstbeweihräucherung und bloße Verwaltung des Glaubens getreten: „Wenn die Kirche nicht aus sich selbst herausgeht, um das Evangelium zu verkünden, kreist sie um sich selbst. Dann wird sie krank (vgl. die gekrümmte Frau im Evangelium). Die Übel, die sich im Laufe der Zeit in den kirchlichen Institutionen entwickeln, haben ihre Wurzel in dieser Selbstbezogenheit. Es ist ein Geist des theologischen Narzissmus.“[70]

Diese Kritik hatte offenbar entscheidend zur Wahl Jorge Mario Bergoglios zum neuen Papst beigetragen.[71] In seiner Weihnachtsansprache an die Kurie 2014 wiederholte er diese Diagnose. Im Katalog der 15 „kurialen“ Krankheiten bemängelte er die narzisstische Selbstbezogenheit innerhalb der Institution als elitaristische Abwendung von Gott: „Es ist die Krankheit des reichen Toren aus dem Evangelium, der glaubte, ewig zu leben (vgl. Lk 12,13-21 EU), und derer, die sich zu Herren machen und sich allen überlegen fühlen statt im Dienste an allen. Sie rührt oft von der Sucht nach Macht und vom ‚Komplex der Erwählten‘, vom Narzissmus, der leidenschaftlich das eigene Ebenbild betrachtet und nicht das Abbild Gottes, das sichtbar ist im Antlitz der anderen, vor allem der Schwächsten und Bedürftigsten (Evangelii Gaudium 197-201).“[72]

Organisationsforschung und Managementtheorie

Der Begriff wird auch in der Organisationsforschung und der Managementtheorie benutzt, wo untersucht wird, wie sich die Einstellungen und das Handeln von „narzisstischen“ Persönlichkeiten in Führungsetagen auf den Unternehmenserfolg auswirken.[73] Zugleich wird Narzissmus auch als ein kollektiver Charakterzug verstanden, wonach ganze Gruppen und Organisationen in ihren Anschauungsweisen und in ihrem Handeln narzisstische Wesenszüge aufweisen können.[74][75] Dabei stellt sich – wie im Allgemeinen auch – die schwierige Frage, wie produktive Formen des Narzissmus (etwa visionäres Handeln) von destruktiven (beispielsweise Größenwahn) unterschieden werden können.

Literatur

Psychologische Fachliteratur

Psychoanalytische Fachliteratur

  • Martin Altmeyer: Narzissmus und Objekt. Ein intersubjektives Verständnis der Selbstbezogenheit. 2. Auflage. Verlag Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2004, ISBN 3-525-45872-X.
  • Béla Grunberger: Vom Narzißmus zum Objekt. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1976, ISBN 978-3-518-07280-6; auch Psychosozial-Verlag, Gießen 2001, ISBN 978-3-89806-057-8.
  • Otto F. Kernberg, Hans-Peter Hartmann (Hrsg.): Narzissmus. Grundlagen – Störungsbilder – Therapie. Schattauer, Stuttgart 2006, ISBN 3-7945-2466-7.
  • Heinz Kohut: Narzissmus. Eine Theorie der psychoanalytischen Behandlung narzißtischer Persönlichkeitsstörungen. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1976, ISBN 3-518-27757-X.
  • Jean Laplanche und Jean-Bertrand Pontalis, »Narzissmus«, in: Das Vokabular der Psychoanalyse (Vocabulaire de la psychanalyse, 1967), Suhrkamp, Frankfurt 1973.
  • Roland Mugerauer: Narzissmus. 2., verbesserte und um ein Vorwort erweiterte Auflage. Tectum, Marburg 2010, ISBN 978-3-8288-2459-1.
  • Gerd Rudolf: Strukturbezogene Psychotherapie. Leitfaden zur psychodynamischen Therapie struktureller Störungen. 3., überarb. und erw. Auflage. Schattauer, Stuttgart 2013, ISBN 978-3-7945-2857-8 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  • Winfrid Trimborn: Der Verrat am Selbst. Zur Gewalt narzisstischer Abwehr. In: Psyche. Band 57, Nr. 11, 2003, S. 1033–1056.
  • Hans-Jürgen Wirth: Narzissmus und Macht. Zur Psychoanalyse seelischer Störungen in der Politik (= Psyche und Gesellschaft). 5. Auflage. Psychosozial, Gießen 2011, ISBN 978-3-8379-2152-6 (psychosozial-verlag.de [abgerufen am 17. Juni 2017] Beim Verlag mit Inhaltsverzeichnis, Rezensionen und Leseprobe): „Mit Hilfe detaillierter Fallstudien – Uwe Barschel, Helmut Kohl, Joschka Fischer und Slobodan Milosevic – analysiert der Autor die Verflechtungen zwischen der individuellen Psychopathologie und den ethnischen, religiösen und kulturellen Identitätskonflikten der umgebenden Gruppe.“

Literatur zum Mythos

  • Ovid: Metamorphosen. In der Übersetzung von Erich Rösch. München 1980.
  • Almut-Barbara Renger (Hrsg.): Mythos Narziß. Reclam, Leipzig 1999.
  • Friedrich Wieseler: Narkissos. Eine kunstmythologische Abhandlung nebst einem Anhang über die Narcissen und ihre Beziehung im Leben, Mythos und Cultus der Griechen. Göttingen 1856.
  • Mirko Gemmel: Überlegungen zum Spiegelmotiv im Narziss-Mythos. In: Kritische Berichte. Zeitschrift für Kunst- und Kulturwissenschaft. Heft 2/2004: Spiegel und Spiegelungen. S. 67–75.

Literatur zum Narzissmus als kollektivem Phänomen

Commons: Narcissism – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Narzissmus – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Stichwort: Narzissmus auf dudenonline
  2. Einzelne Frage verrät Narzissten. In: Spiegel online. 6. August 2014, abgerufen am 28. Februar 2017.
  3. P. Rose, W. K. Campbell: Greatness feels good: A telic model of narcissism and subjective well-being. In: S. P. Shohov (Hrsg.): Advances in psychology research. Band 31, Nova, Hauppauge, NY 2004, S. 1–15.
  4. The Healthy Side of Narcissism. Abgerufen am 21. September 2015.; W. Keith Campbell, Amy B. Brunell, Eli J. Finkel: Narcissism, Interpersonal Self-Regulation, and Romantic Relationships. (PDF) Abgerufen am 20. September 2015.. In: K. D. Vohs, E. J. Finkel (Hrsg.): Self and relationships: Connecting intrapersonal and interpersonal processes. Guilford, New York 2006, S. 57–83.
  5. Die Metamorphosen Ovids, in denen die beiden Sagen von Echo und Narziss in einer Erzählung zusammengebracht werden, wird hier als Quelle benutzt (Metamorphosen,Buch 3, Verse 339 – 510).
  6. Coleridge schrieb am 15. Januar 1822: „Of course, I am glad to be able to correct my fears as far as public Balls, Concerts, and Time-murder in Narcissism.“ Definition of narcissism. Abgerufen am 22. September 2015.
  7. Alfred Binet: Le fétichisme dans l’amour. Payot, collection Petite Bibliothèque Payot, Paris 2011, S. 105 (Neuausgabe eines Artikels, dessen Original in 2 Ausgaben der Revue philosophique im Jahre 1887 erschienen war, S. 143–167 und 252–274). Binet beschreibt darin den Fall eines Mannes, der von weißen Schürzen fasziniert ist.
  8. Havelock Ellis: Autoeroticism: A Psychological Study. In: Alienist and Neurologist. Band 19, 1898, S. 260–299, hier: S. 280.
  9. Paul Näcke: Die sexuellen Perversitäten in der Irrenanstalt. In: Wiener klinische Rundschau. Nr. 27–30, 1899, (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche); Klaus Schlagmann: Narzissmus: Sprachverwirrung von babylonischem Ausmaß. Archiviert vom Original am 4. März 2016; abgerufen am 22. September 2015.
  10. Julika Funk: Portrait de Mlle X (photo si possible…). In: Annette Runte, Eva Werth (Hrsg.): Feminisierung der Kultur? Krisen der Männlichkeit und weibliche Avantgarden. Königshausen & Neumann, Würzburg 2007, ISBN 978-3-8260-3366-7, S. 2–38 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  11. a b vgl. etwa Axel Krefting: Grundpositionen narzisstischer Theorie- und Therapiekonzepte. (Memento vom 4. April 2016 im Internet Archive) In: Zeitschrift des Salzburger Arbeitskreises für Psychoanalyse. Heft 8, Feb. 2004, S. 2. (Pdf, 74Kb, abgerufen am 24. November 2016)
  12. Vgl. hierzu K. Schlagmann, ebd.; Schlagmann beruft sich auf neuere Untersuchungen zur terminologischen Unschärfe des Narzissmus-Begriffs: „Zepf & Nitzschke, Wutke sowie Orlowsky & Orlowsky erheben – aus der breiten Übersicht der psychologischen Fachliteratur – gegen den Gebrauch des Begriffes Narzissmus schwerwiegende Einwände (…) Das Konzept des Narzissmus erweist sich als babylonisches Turmbau-Projekt mit einer gewaltigen Sprachverwirrung.“
  13. Andrew P. Morrison: Essential Papers on Narcissism. New York University, 1986, ISBN 0-8147-5394-9, S. 93 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  14. Otto Rank: Ein Beitrag zum Narcissismus. In: Jahrbuch für psychoanalytische und psychopathologische Forschungen. Band 3, 1911, S. 401–426.
  15. Hans-Peter Hartmann: Narzisstische Persönlichkeitsstörungen. Ein Überblick. In: Otto F. Kernberg, Hans-Peter Hartmann (Hrsg.): Narzissmus. Grundlagen – Störungsbilder – Therapie. Schattauer, Stuttgart 2006, ISBN 3-7945-2466-7, S. 3–17 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).; Sigmund Freud: Zur Einführung des Narzissmus. Abgerufen am 23. September 2015. (1914)
  16. Narzißmus. In: Uwe Henrik Peters: Wörterbuch der Psychiatrie und medizinischen Psychologie. Urban & Schwarzenberg, München 1984, S. 366.
  17. Hans-Peter Hartmann: Narzisstische Persönlichkeitsstörungen. Ein Überblick. In: Otto F. Kernberg, Hans-Peter Harmann (Hrsg.): Narzissmus. Grundlagen, Störungsbilder, Therapie. Schattauer, Stuttgart 2006, ISBN 3-7945-2466-7, S. 3–36 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  18. Gerhard Dahl: Primärer Narzissmus und inneres Objekt. In: Psyche. Band 55, Stuttgart 2001, S. 577–628.
  19. Willy Baranger: Der Narzissmus bei Freud. In: Über Freuds „Zur Einführung des Narzissmus“. bearbeitet von Johann Michael Rotmann, Stuttgart, Bad Cannstatt, 2000, S. 151 (Originalausgabe: Joseph Sandler (Hrsg.): Freud’s ‘On Narcissism: An Introduction’); Sebastian Stauss: Zwischen Narzissmus und Selbsthass. Das Bild des ästhetizistischen Künstlers im Theater der Jahrhundertwende und der Zwischenkriegszeit. De Gruyter, Berlin/ New York 2010, ISBN 978-3-11-023310-0, S. 26 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  20. Sebastian Stauss: Zwischen Narzissmus und Selbsthass. Das Bild des ästhetizistischen Künstlers im Theater der Jahrhundertwende und der Zwischenkriegszeit. De Gruyter, Berlin/ New York 2010, ISBN 978-3-11-023310-0, S. 25.; Sigmund Freud: Psychoanalytische Bemerkungen zu einem autobiographisch beschriebenen Fall von Paranoia (Dementia Paranoides). Abgerufen am 26. September 2015., erstmals 1911.
  21. Die jungsche Schule setzt sich ab vom sexualgenetischen Ansatz Freuds. Neumann beschrieb die seelische Entwicklung im Wesentlichen als Herausbildung der Ich-Selbst Achse im Hinblick auf die sogenannte Zentroversion (erste Lebenshälfte, Entwicklung des Ich) und der Individuation (zweite Lebenshälfte, Selbstwerdung, Integration von Ich und Selbst im Sinne der Ganzheit der Persönlichkeit)
  22. Erich Neumann: Narzissmus, Automorphismus und Urbeziehung. S. 4. (Erstmals erschienen in: Studien zur Analytischen Psychologie C. G. Jungs I. Rascher, Zürich 1955)
  23. Hans-Peter Hartmann: Narzisstische Persönlichkeitsstörungen. Ein Überblick. In: Otto F. Kernberg, Hans-Peter Hartmann (Hrsg.): Narzissmus. Grundlagen – Störungsbilder – Therapie. Schattauer, Stuttgart 2006, ISBN 3-7945-2466-7, S. 3–36, hier S. 8 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  24. a b c Lilli Gast: Metamorphosen des Narzissmus. Ein Beitrag zur psychoanalytischen Ideen- und Begriffsgeschichte. In: Otto F. Kernberg, Hans-Peter Hartmann (Hrsg.): Narzissmus. Grundlagen – Störungsbilder – Therapie. Schattauer, Stuttgart 2006, ISBN 3-7945-2466-7, S. 132–157, hier S. 145 f. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  25. Peter Gasser-Steiner: Individualpsychologie. In: Bernd Rieken (Hrsg.): Alfred Adler heute. Zur Aktualität der Individualpsychologie. Waxmann, Münster 2011, ISBN 978-3-8309-2405-0, S. 61–74, hier S. 64 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  26. Michael Balint: Die Urformen der Liebe und die Technik der Psychoanalyse. Fischer, Frankfurt am Main. 1969.; Hans-Peter Hartmann: Narzisstische Persönlichkeitsstörungen. Ein Überblick. In: Otto F. Kernberg, Hans-Peter Hartmann (Hrsg.): Narzissmus. Grundlagen – Störungsbilder – Therapie. Schattauer, Stuttgart 2006, ISBN 3-7945-2466-7, S. 3–36, hier S. 8 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  27. Michael Balint: Primary narcissism and primary love. The Psychoanalysic Quarterly, Band 29, 1960, S. 6–43; deutsch: Primärer Narzissmus und primäre Liebe. In: Jahrbuch der Psychoanalyse. Band 1, 1960, S. 3–34; Siegfried Zopf: Narzissmus, Trieb und die Produktion von Subjektivität. Stationen auf der Suche nach dem verlorenen Paradies. Springer, Berlin/ Heidelberg/ New York/ Tokyo 1985, ISBN 3-540-15828-6, S. 19 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  28. Michael Balint: Regression. Therapeutische Aspekte der Regression. Klett-Cotta, Stuttgart 1970.; Martin Altmeyer: Narzissmus und Objekt. Ein intersubjektives Verständnis der Selbstbezogenheit. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2000, ISBN 3-525-45872-X, S. 83 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  29. Melanie Klein: Der Ödipuskomplex im Lichte früher Ängste. In: Ruth Cycon (Hrsg.): Gesammelte Schriften. Band 1,2: Schriften 1920–1945. Teil 2, frommann-holzboog, Stuttgart, Bad Cannstatt 1996, S. 361–431 (Originalausgabe 1945); dieselbe: Bemerkungen über einige schizoide Mechanismen. In: Ruth Cycon (Hrsg.): Gesammelte Schriften. Band III: Schriften 1946–1963. frommann-holzboog, Stuttgart, Bad Cannstatt 2000, S. 1–41 (Originalausgabe 1946); dieselbe: Theoretische Betrachtungen über das Gefühlsleben des Säuglings. In: Ruth Cycon (Hrsg.): Gesammelte Schriften. Band III: Schriften 1946–1963. fromman-holzboog, Stuttgart, Bad Cannstatt 2000, S. 105–155 (Originalausgabe 1952); dieselbe: Neid und Dankbarkeit. In: Psyche. Band 11, Heft 5, 1957, S. 241–255; Diana Diamond: Narzissmus als klinisches und gesellschaftliches Phänomen. In: Otto F. Kernberg, Hans-Peter Hartmann (Hrsg.): Narzissmus. Grundlagen – Störungsbilder – Therapie. Schattauer, Stuttgart 2006, ISBN 3-7945-2466-7, S. 171–204 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  30. Herbert A. Rosenfeld: Beitrag zur psychoanalytischen Theorie des Lebens- und Todestriebes aus klinischer Sicht: Eine Untersuchung der aggressiven Aspekte des Narzissmus. In: Psyche. Band 25, 1971, S. 476–492. Derselbe: Zur Psychopathologie des Narzissmus. Ein klinischer Beitrag. In: Zur Psychoanalyse psychotischer Zustände. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1981; Diana Diamond: Narzissmus als klinisches und gesellschaftliches Phänomen. In: Otto F. Kernberg, Hans-Peter Hartmann (Hrsg.): Narzissmus. Grundlagen – Störungsbilder – Therapie. Schattauer, Stuttgart 2006, ISBN 3-7945-2466-7, S. 171–204 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  31. Hanna Segal: Some implications of Melanie Klein’s work. In: International Journal of Psychoanalysis. Band 64, 1983, S. 269–276; Hans-Peter Hartmann: Narzisstische Persönlichkeitsstörungen. Ein Überblick. In: Otto F. Kernberg, Hans-Peter Hartmann (Hrsg.): Narzissmus. Grundlagen – Störungsbilder – Therapie. Schattauer, Stuttgart 2006, ISBN 3-7945-2466-7, S. 3–17 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  32. a b Heinz Hartmann: Bemerkungen zur psychoanalytischen Theorie des Ichs. In: Ich-Psychologie. Studien zur psychoanalytischen Theorie. Klett, Stuttgart 1972.; Vorüberlegungen dazu bereits in: Heinz Hartmann, Ernst Kris, Rudolph Loewenstein: Comments on the Formation of Psychic Structure. In: The Psychoanalytic Study of the Child. Band 2, Heft 11, 1946.
  33. Erik H. Erikson: The Problem of Ego Identity. In: Journal of the American Psychoanalytic Association. Band 4, Heft 1, Januar 1956, S. 56–121; Edith Jacobsohn: The Self and the Object World. New York 1964 (deutsch: Das Selbst und die Welt der Objekte. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1964)
  34. H. Lincke: Selbst. In: Christian Müller (Hrsg.): Lexikon der Psychiatrie. Gesammelte Abhandlungen der gebräuchlichsten psychiatrischen Begriffe. 2. Auflage. Springer, Berlin/ Heidelberg u. a. 2013, ISBN 978-3-642-87356-0, S. 624 f. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  35. Heinz Kohut: Narzissmus. Eine Theorie der psychoanalytischen Behandlung narzißtischer Persönlichkeitsstörungen. Suhrkamp, Frankfurt am Main. 1976, ISBN 978-3-518-27757-7. (Originalausgabe: The Analysis of the Self. A Systematic Approach to the Psychoanalytic Treatment of Narcissistic Personality Disorders, 1971); Heinz Kohut: Die Heilung des Selbst. Suhrkamp, Frankfurt am Main. 1979. (Originalausgabe: The Restoration of the Self. 1977)
  36. a b Elsie Jones-Smith: Theories of Counseling and Psychotherapy. An Integrative Approach. 2. Auflage. Sage, Los Angeles/ London u. a. 2016, ISBN 978-1-4833-5198-8 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  37. Hermann Argelander: Der Flieger. Eine charakteranalytische Fallstudie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1972.
  38. Eli Zaretzky: Freuds Jahrhundert : die Geschichte der Psychoanalyse. Kap. 12: Die sechziger Jahre, Postfordismus und die Kultur des Narzissmus. 2009, S. 446 ff.
  39. Vgl. dazu etwa den Sammelband: Die neuen Narzissmustheorien: zurück ins Paradies? hrsg. v. Psychoanalytischen Seminar Zürich, Syndikat, Frankfurt am Main 1981.
  40. a b Christa Brähler: Familie, Kinderwunsch, Unfruchtbarkeit. Motivationen und Behandlungsverläufe bei künstlicher Befruchtung. Westdeutscher Verlag, Opladen 1990, ISBN 3-531-12162-6, S. 26 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).; Kern, Otto Friedmann. In: Gerhard Stumm, Alfred Pritz, Paul Gumhalter, Nora Nemeskeri, Martin Voracek (Hrsg.): Personenlexikon der Psychotherapie. Springer, Wien/ New York 2005, ISBN 3-211-83818-X (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  41. zitiert nach: Eli Zaretzky: Freuds Jahrhundert : die Geschichte der Psychoanalyse. Kap. 12: Die sechziger Jahre, Postfordismus und die Kultur des Narzissmus. 2009, S. 448.
  42. Interview mit Otto Kernberg. auf: Profil.at. 26. Mai 2015, abgerufen am 9. Dezember 2016.
  43. Roland Mugerauer: Narzissmus. Eine erzieherische Herausforderung in pädagogischen und sozialen Praxisfeldern. Tectum, Marburg 1994, ISBN 3-929019-64-7, S. 137. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche); Lydia Prexl: Zwischen Selbstbehauptung und Eskapismus. Der narzisstische Suizid im amerikanischen Gegenwartsdrama. Books on Demand, Norderstedt 2014, ISBN 978-3-7386-0869-4, S. 83 f. Dissertation Universität Mannheim, 2013 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  44. Eli Zaretzky: Freuds Jahrhundert. Die Geschichte der Psychoanalyse. dtv, München 2009, Kap. 12: Die sechziger Jahre, Postfordismus und die Kultur des Narzißmus. S. 436–471.
  45. Vgl. hierzu u. d. folgenden: Jean Laplanche/Jean-Bertrand Pontalis (EA 1967): Das Vokabular der Psychoanalyse. Frankfurt am Main 1984, Erster Band S. 317 ff.
  46. Siehe etwa Robert A. Ackerman, Edward A. Witt, M. Brent Donnellan, Kali H. Trzesniewski, Richard W. Robins, Deborah A. Kashy: What Does the Narcissistic Personality Inventory Really Measure? In: Assessment. 18, Nr. 1, 2011, S. 67–87. (online)
  47. Brent W. Roberts, Grant Edmonds, Emily Grijalva: It Is Developmental Me, Not Generation Me: Developmental Changes Are More Important Than Generational Changes in Narcissism. In: Perspectives on Psychological Science. Band 5, Heft 1, Januar 2010, S. 97–102.
  48. a b W. K. Campbell, J. K. Bosson, T. W. Goheen, C. E. Lakey, M. H. Kernis: Do narcissists dislike themselves "deep down inside"? In: Psychol Sci. 18(3), Mar 2007, S. 227–229.
  49. Daniel N. Jones, Delroy L. Paulhus: Differentiating the Dark Triad Within the Interpersonal Circumplex. In: Horowitz, Leonard M., Strack, Stephen (Hrsg.): Handbook of interpersonal psychology: theory, research, assessment and therapeutic interventions. Wiley, Hoboken, N.J. 2011, ISBN 978-0-470-47160-9, S. 249–267.
  50. a b E. Brummelman, S. Thomaes, B. Orobio de Castro, G. Overbeek, B. J. Bushman: "That's not just beautiful--that's incredibly beautiful!": the adverse impact of inflated praise on children with low self-esteem. In: Psychol Sci. 25(3), Mar 2014, S. 728–735; E. Brummelman, S. Thomaes, G. Overbeek, B. Orobio de Castro, M. A. van den Hout, B. J. Bushman: On feeding those hungry for praise: person praise backfires in children with low self-esteem. In: J Exp Psychol Gen. 143(1), Feb 2014, S. 9–14; E. Brummelman, S. Thomaes, M. Slagt, G. Overbeek, B. O. de Castro u. a.: My Child Redeems My Broken Dreams: On Parents Transferring Their Unfulfilled Ambitions onto Their Child. In: PLoS ONE. 8(6), 2013, S. e65360; E. Brummelman, S. Thomaes, G. M. Walton, A. M. Poorthuis, G. Overbeek, B. Orobio de Castro, B. J. Bushman: Unconditional regard buffers children's negative self-feelings. In: Pediatrics. 134(6), Dec 2014, S. 1119–1126.
  51. a b E. Brummelman, S. Thomaes, S. A. Nelemans, B. Orobio de Castro, B. J. Bushman: My child is God's gift to humanity: development and validation of the Parental Overvaluation Scale (POS). In: J Pers Soc Psychol. 108(4), Apr 2015, S. 665–79; E. Brummelman, S. Thomaes, S. A. Nelemans, B. Orobio de Castro, G. Overbeek, B. J. Bushman: Origins of narcissism in children. In: Proc Natl Acad Sci U S A. 112(12), 24. Mar 2015, S. 3659–3662.
  52. Prominenz oder die narzisstische Persönlichkeit. Telepolis-Artikel
  53. R. M. Bonelli: Männlicher Narzissmus: Das Drama der Liebe, die um sich selbst kreist. Kösel-Verlag, München 2016, S. 10.
  54. R. M. Bonelli: Männlicher Narzissmus: Das Drama der Liebe, die um sich selbst kreist. Kösel-Verlag, München 2016, S. 32 ff.
  55. Sabine Ertl: Um sich selbst kreisende Liebe. In: Wiener Zeitung. 21. November 2016.
  56. R. M. Bonelli: Männlicher Narzissmus: Das Drama der Liebe, die um sich selbst kreist. Kösel-Verlag, München 2016, S. 112.
  57. R. M. Bonelli: Männlicher Narzissmus: Das Drama der Liebe, die um sich selbst kreist. Kösel-Verlag, München 2016, S. 150.
  58. Eli Zaretzky: Freuds Jahrhundert : die Geschichte der Psychoanalyse. Kap. 12: Die sechziger Jahre, Postfordismus und die Kultur des Narzissmus. 2009, S. 436–471.
  59. Vgl. dazu Rolf Wiggershaus: Die Frankfurter Schule. Geschichte, Theoretische Entwicklung, Politische Bedeutung. dtv, München 1988; insbes. Kap. 6, Marcuses „Dialektik der Aufklärung“: Eros and Civilisation. S. 553–565.
  60. dazu: Marc-Pierre Möll: Kulturkritik von Herbert Marcuse. Totalitarismuskritisches Denken von links. (Pdf, 38,1 Kb; abgerufen am 4. März 2013), S. 7 ff.; Klaus Laermann: Narziss gegen Ödipus. In: Die Zeit. 19. März 1993 (abgerufen am 27. Februar 2013)
  61. Erich Fromm: Sigmund Freuds Psychoanalyse. Größe und Grenzen. 3. Auflage. dtv, München 1984, Kap. Der Narzissmus. S. 48–58 (orig. Greatness and Limitations of Freud’s Thought. N.Y. 1980)
  62. Erich Fromm: Die Kunst des Liebens. Hayne, München 2001, Kap. Selbstliebe. S. 71–77. (orig.: The Art of Loving. Harper and Row, New York 1956)
  63. Otto F. Kernberg, Hans-Peter Hartmann: Narzissmus - Grundlagen, Störungsbilder, Therapie. Schattauer Verlag 2006, S. 37.
  64. ursprünglich Thomas Ziehe: Pubertät und Narzissmus. 1975; dazu: W. Bohleber, M. Leuzinger: Narzißmus und Adoleszenz. Kritische Bemerkungen zum Neuen Sozialisationstypus. In: Die neuen Narzissmustheorien: zurück ins Paradies? hrsg. v. Psychoanalytischen Seminar Zürich. Syndikat, Frankfurt am Main 1981, S. 125–138.
  65. Martin Dornes: Die Modernisierung der Seele. Frankfurt am Main 2012; Kap. Narzissmus. S. 102 ff.
  66. C. Lasch: The culture of narcissism: American life in an age of diminishing expectations. New York 1979; deutsch: Das Zeitalter des Narzissmus. Aus dem Amerikanischen von Gerhard Burmundt. Steinhausen, München 1980; vgl. Referat der Grundthesen auf single-generation.de (Memento vom 19. April 2013 im Internet Archive). Zur Beachtung in Deutschland: Narzißmus: Antlitz der Epoche. In: Der Spiegel. Nr. 32, 1979 (online). Eine neuere Publikation aus den USA mit einer ähnlichen Ausrichtung ist z. B. D. Pinsky, S. M. Young: The Mirror Effect: How Celebrity Narcissism Is Seducing America. Harper, 2009, ISBN 978-0-06-158233-2.
  67. Hans-Joachim Maaz: Die narzisstische Gesellschaft. Ein Psychogramm. 2., durchgesehene Auflage. Beck, München 2012, ISBN 978-3-406-64041-4.
  68. Reinhard Haller: Die Narzissmusfalle: Anleitung zur Menschen- und Selbstkenntnis. ecowin 2013. Dazu auch: youtube.com
  69. Narzissmus: Werden wir zur Gesellschaft auf dem Ego-Trip? 2012, ISBN 978-3-652-00171-7.
  70. Wider den "theologischen Narzissmus"; Zur Heilung der gekrümmten Frau vgl. Luk 13, 10-17. Franziskus bringt hier den Narzissmus mit dem theologischen Topos des homo curvatus, des „gekrümmten“ bzw. „in sich gekrümmten Menschen“ zusammen.
  71. Aufruf zu Reformen. Papst Franziskus geißelt „theologischen Narzissmus“. In: FAZ. 28. März 2013, (abgerufen am 18. Februar 2017)
  72. Arbeitsübersetzung der Ansprache vom 22. Dezember 2014, Radio Vatikan, 23. Dezember 2014, (abgerufen am 11. März 2017)
  73. G. Dammann: Narzissten, Egomanen, Psychopathen in der Führungsetage. Fallbeispiele und Lösungswege für ein wirksames Management. Haupt, Bern 2007.
  74. A. D. Brown: Narcissism, identity, and legitimacy. In: The Academy of Management Review. Band 22 (3), 1997, S. 643–686.
  75. W. K. Campbell, B. J. Hoffman, S. M. Campbell, G. Marchisio: Narcissism in organizational contexts. In: Human Ressource Management. Review 21 (4), S. 268–284.