Landkreis Karlsruhe

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Wappen Deutschlandkarte
Basisdaten
Koordinaten: 49° 0′ N, 8° 24′ OKoordinaten: 49° 0′ N, 8° 24′ O
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Karlsruhe
Region: Mittlerer Oberrhein
Verwaltungssitz: Karlsruhe
Fläche: 1.084,97 km2
Einwohner: 456.392 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 421 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen: KA
Kreisschlüssel: 08 2 15
Kreisgliederung: 32 Gemeinden
Adresse der
Kreisverwaltung:
Beiertheimer Allee 2
76137 Karlsruhe
Website: www.landkreis-karlsruhe.de
Landrat: Christoph Schnaudigel (CDU)
Lage des Landkreises Karlsruhe in Baden-Württemberg
KarteFrankreichSchweizÖsterreichBodenseeRheinland-PfalzHessenFreistaat BayernAlb-Donau-KreisBaden-BadenLandkreis BiberachLandkreis BöblingenBodenseekreisLandkreis Breisgau-HochschwarzwaldLandkreis CalwLandkreis EmmendingenEnzkreisLandkreis EsslingenFreiburg im BreisgauLandkreis FreudenstadtLandkreis GöppingenHeidelbergLandkreis HeidenheimLandkreis HeilbronnHeilbronnHohenlohekreisLandkreis KarlsruheKarlsruheLandkreis KonstanzLandkreis LörrachLandkreis LudwigsburgMain-Tauber-KreisMannheimNeckar-Odenwald-KreisOrtenaukreisOstalbkreisPforzheimLandkreis RastattLandkreis RavensburgRems-Murr-KreisLandkreis ReutlingenRhein-Neckar-KreisLandkreis RottweilLandkreis Schwäbisch HallSchwarzwald-Baar-KreisLandkreis SigmaringenStuttgartLandkreis TübingenLandkreis TuttlingenUlmLandkreis WaldshutZollernalbkreis
Karte

Der Landkreis Karlsruhe ist ein Landkreis in Baden-Württemberg. Er gehört zur Region Mittlerer Oberrhein im Regierungsbezirk Karlsruhe und zur grenzübergreifenden Regio Pamina.

Geographie

Lage

Die gesamte westliche Hälfte des Landkreises Karlsruhe liegt in der Oberrheinischen Tiefebene. Im Osten des Nordteils hat das Kreisgebiet Anteil am Kraichgau. Der deutlich kleinere Südteil des Kreisgebiets hat im Osten Anteil am Nordschwarzwald.

Nachbarkreise

Der Landkreis Karlsruhe grenzt im Uhrzeigersinn im Norden beginnend an die Landkreise Rhein-Neckar-Kreis, Heilbronn, Enzkreis, Calw und Rastatt (alle in Baden-Württemberg). Im Westen bildet der Rhein die natürliche Grenze zum Bundesland Rheinland-Pfalz, mit Ausnahme eines Teils der Insel Elisabethenwörth und des Brückenkopfs bei Germersheim, die als rechtsrheinische Gebiete zu Rheinland-Pfalz gehören. Am Rhein grenzt der Landkreis Karlsruhe an den Landkreis Germersheim, an den Rhein-Pfalz-Kreis sowie an die kreisfreie Stadt Speyer. Der Stadtkreis Karlsruhe schiebt sich wie ein Keil in das Kreisgebiet und teilt es fast vollständig in einen größeren nördlichen Teil um die Städte Bruchsal und Bretten sowie einen kleineren Südteil um die Stadt Ettlingen, die nur durch die etwa 60 Meter lange Grenze (48° 57′ 13,3″ N, 8° 32′ 16,6″ O) zwischen den Gemeinden Pfinztal und Karlsbad verbunden sind.

Flächenaufteilung

Nach Daten des Statistischen Landesamtes, Stand 2015.[2]

Geschichte

Der Landkreis Karlsruhe geht zurück auf das alte Oberamt Karlsruhe, das schon bald nach Gründung der Stadt Karlsruhe 1717 errichtet wurde, jedoch erst später für einige Gemeinden außer Karlsruhe zuständig war. 1809 wurde das Oberamt Karlsruhe in ein Landamt Karlsruhe und ein Stadtamt Karlsruhe geteilt, 1865 jedoch wieder zum Bezirksamt Karlsruhe vereinigt. 1938 wurde das Bezirksamt Karlsruhe in den Landkreis Karlsruhe überführt und gleichzeitig der Stadtkreis Karlsruhe geschaffen. Seither gehört Karlsruhe nicht mehr zum Kreisgebiet, blieb jedoch stets Sitz der Kreisverwaltung.

Bei der Kreisreform wurde der Landkreis Karlsruhe am 1. Januar 1973 um den kompletten Landkreis Bruchsal sowie um drei Gemeinden des Landkreises Sinsheim und die Gemeinde Oberderdingen des Landkreises Vaihingen auf seinen heutigen Umfang vergrößert.[3] Gleichzeitig gab der Landkreis ab 1972 insgesamt sieben Orte an den Stadtkreis Karlsruhe ab.

Zuvor wurde am 1. September 1971 die Gemeinde Ittersbach aus dem Landkreis Pforzheim eingegliedert. Am 1. Januar 1972 gingen die Gemeinden Hohenwettersbach und Stupferich an den Stadtkreis Karlsruhe verloren. Am selben Tag wurde die Gemeinde Neudorf aus dem Landkreis Bruchsal aufgenommen. Aus demselben Landkreis folgte Neibsheim am 1. März 1972. Es wurde in die Stadt Bretten eingegliedert. Am 1. April 1972 nahm der Landkreis Karlsruhe die aus dem Landkreis Rastatt stammende Gemeinde Waldprechtsweier auf, die am selben Tag in die Gemeinde Malsch eingegliedert wurde.

Nach Abschluss der Gemeindereform umfasst der Landkreis noch 32 Gemeinden, darunter 9 Städte und hiervon wiederum 6 Große Kreisstädte (Bretten, Bruchsal, Ettlingen, Rheinstetten, Stutensee und Waghäusel). Größte Stadt ist Bruchsal, kleinste Gemeinde ist Zaisenhausen. In Bruchsal befindet sich eine Außenstelle des Landratsamts.

Einwohnerentwicklung

Die Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamts Baden-Württemberg (nur Hauptwohnsitze).

Datum Einwohner
31. Dezember 1973 351.172
31. Dezember 1975 349.856
31. Dezember 1980 359.053
31. Dezember 1985 362.057
25. Mai 1987 ¹ 366.141
Datum Einwohner
31. Dezember 1990 380.713
31. Dezember 1995 405.795
31. Dezember 2000 419.555
31. Dezember 2005 429.603
31. Dezember 2010 432.271
31. Dezember 2015 435.841

Politik

Der Landkreis wird vom Kreistag und vom Landrat verwaltet.

Landrat

Landratsamt mit Karlsruher Linie von Robert Schad

Der Landrat ist gesetzlicher Vertreter und Repräsentant des Landkreises sowie Vorsitzender des Kreistags und seiner Ausschüsse. Er leitet das Landratsamt und ist Beamter des Kreises. Zu seinem Aufgabengebiet zählen die Vorbereitung der Kreistagssitzungen sowie seiner Ausschüsse. Er beruft Sitzungen ein, leitet diese und vollzieht die dort gefassten Beschlüsse. In den Gremien hat er kein Stimmrecht. Sein Stellvertreter ist der Erste Landesbeamte.

Die Oberamtmänner bzw. Landräte des Landamts/Bezirksamtes/Landkreises Karlsruhe seit 1810:

Kreistag

Wahl des Kreistags Karlsruhe 2019[4]
Wahlbeteiligung: 60,3 % (2014: 51,0 %)
 %
30
20
10
0
29,6 %
18,0 %
16,3 %
16,0 %
5,6 %
5,3 %
2,6 %
2,3 %
2,1 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
  −8
−10
−9,2 %p
−1,1 %p
−4,5 %p
+5,3 %p
+1,4 %p
+4,7 %p
+2,6 %p
+0,1 %p
−0,7 %p
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
g Junge Liste
h Für Ettlingen / Freie Wähler Ettlingen (2014: Unabhängige / Für Ettlingen)

Der Kreistag des Landkreises Karlsruhe hat 78 Sitze, dazu kommen häufig Ausgleichssitze. Die Mitglieder werden von den Wahlberechtigten im Landkreis auf fünf Jahre gewählt, jeweils gleichzeitig mit den Gemeinderatswahlen. Nach der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 hat der Kreistag 88 Mitglieder (10 Ausgleichssitze); insgesamt führte die Wahl zu folgendem Ergebnis[5] (in Klammern: Unterschied zu 2014[6]):

Sitzverteilung im
Kreistag des Landkreises Karlsruhe 2019
          
Insgesamt 88 Sitze
Kreistagswahl 2019
Partei/Wählergruppe Sitze +/−
CDU 26 − 9
FW 16 − 1
SPD 15 − 4
GRÜNE 14 + 3
FDP 5 + 1
AfD 5 + 5
Junge Liste (JL) 2 + 2
Die Linke 2 + 1
Für Ettlingen/FW Ettlingen * 2 ± 0
ULi** 1 + 1

* 2014–2019: Unabhängige/FE.     ** Unabhängige Liste Philippsburg

Die Wahlbeteiligung lag bei 60,3 % (+ 9,3).

Wappen

Das Wappen des Landkreises Karlsruhe zeigt in geviertem Schild: 1 in Gold ein roter Schrägbalken, 2 in Blau ein durchgehendes, geschliffenes silbernes Kreuz, 3 schräggerautet von Silber und Blau, 4 in Gold drei schräglinks liegende schwarze Hirschstangen übereinander (Wappen-Verleihung 31. August 1973)

Die vier Teile symbolisieren die Wappensymbole der vier früheren Herrschaften, die sich das Kreisgebiet bis 1803 teilten: die Markgrafen von Baden (Schrägbalken), das Fürstbistum Speyer (Kreuz), die Kurpfalz (Rauten) und das Herzogtum Württemberg (Hirschstangen).

Früheres Wappen des Landkreises Karlsruhe

Vor der Kreisreform hatte der frühere Landkreis Karlsruhe ein anderes Wappen. Es zeigte in gespaltenem Schild vorn in Gelb einen roten Schrägbalken, hinten in Blau über einem gesenkten silbernen Wellenbalken ein silbernes Atomsymbol. Das Wappen wurde dem Landkreis Karlsruhe am 25. Januar 1961 durch das Innenministerium Baden-Württemberg verliehen.

Der rote Schrägbalken ist das frühere badische Landeswappen und zeigt damit an, dass das Gebiet zum Kernland Badens gehört. Der Wellenbalken symbolisiert den Rhein, die westliche Grenze des Landkreises und das Atomsymbol sollte auf das in der Gemeinde Leopoldshafen bestehende Kernforschungszentrum Karlsruhe hinweisen. Die Farben Blau und Silber (Weiß) wurden dem kurpfälzischen Wappen der Wittelsbacher entnommen, da einige Gemeinden des Kreises früher zur Kurpfalz gehörten.

Siehe auch: Liste der Wappen im Landkreis Karlsruhe

Partnerschaften

Wirtschaft

Im Zukunftsatlas 2016 belegte der Landkreis Karlsruhe Platz 47 von 402 Landkreisen und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Orten mit „hohen Zukunftschancen“.[7]

Verkehr

Bahnstreckennetz

Durch das Kreisgebiet führt die Bundesautobahn 5 (BaselFrankfurt) sowie die Bundesautobahn 8 (SaarbrückenStuttgart), mehrere Bundesstraßen, darunter die B 3 (Basel–Heidelberg), die B 292 (ab Bad Schönborn), die B 293 (Heilbronn-Berghausen), die B 294 (Bretten-Freiburg), die B 35 (Germersheim-Illingen) und die B 36 (Lahr-Mannheim) und mehrere Land- und Kreisstraßen.

Ein wichtiger Bahnknotenpunkt ist der Bahnhof Bruchsal, an dem auch Züge des Fernverkehrs, hauptsächlich Intercity, halten. Das Kreisgebiet ist gut erschlossen durch das Netz der Stadtbahn Karlsruhe, sowie die S-Bahn RheinNeckar. Mehrere Linien führen von Karlsruhe in nahezu alle Richtungen bis nach Heilbronn, Baden-Baden, Bad Herrenalb oder Kraichtal. Das Netz wird weiter ausgebaut. Im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) gelten die Tarifangebote des Karlsruher Verkehrsverbunds (KVV).

Energieversorgung

Im Kreisgebiet befindet sich das Kernkraftwerk Philippsburg.

Das nördliche Kreisgebiet wird seit 2014 vom weltweit ersten Höchstspannungs-Pflanzenöl-Transformator versorgt.

Kreiseinrichtungen

Der Landkreis Karlsruhe ist Schulträger folgender Beruflichen Schulen: Gewerbeschule, Hauswirtschaftsschule und Handelslehranstalt Bretten, Balthasar-Neumann-Schule I (Gewerbliche Schule) Bruchsal und Balthasar-Neumann-Schule II (Gewerbliche Schule) Bruchsal, Handelslehranstalt Bruchsal (Kaufmännische Schule), Käthe-Kollwitz-Schule (Hauswirtschaftlich-sozialpädagogische Schule) Bruchsal, Albert-Einstein-Schule (Gewerbliche Schule) Ettlingen, Bertha-von-Suttner-Schule (Hauswirtschaftlich-sozialpädagogische, landwirtschaftliche und biotechnologische Schule) Ettlingen und Wilhelm-Röpke-Schule (Kaufmännische Schule) Ettlingen ferner folgender Sonderpädagogischer Bildungs- und Beratungszentren: Eduard-Spranger-Schule mit Schulkindergarten Bretten (Förderschwerpunkt geistige Entwicklung), Karl-Berberich-Schule mit Schulkindergarten Bruchsal (Förderschwerpunkt geistige Entwicklung), Gartenschule mit Schulkindergarten Ettlingen (Förderschwerpunkt geistige Entwicklung), Hardtwaldschule Karlsruhe-Neureut (Förderschwerpunkt geistige Entwicklung), Ludwig Guttmann Schule Karlsbad-Langensteinbach (Förderschwerpunkt körperlich und motorische Entwicklung) und Astrid-Lindgren-Schule mit Schulkindergarten Forst (Förderschwerpunkt Sprache).

Der Landkreis Karlsruhe ist (über die Regionale Kliniken Holding RKH) auch Träger der beiden Krankenhäuser Fürst-Stirum-Klinik Bruchsal und Rechbergklinik Bretten sowie eines Abfallwirtschaftsbetriebes.

Gemeinden

Karlsdorf-NeuthardMalsch (Landkreis Karlsruhe)Malsch (Landkreis Karlsruhe)BrettenBruchsalBruchsalEttlingenForst (Baden)GondelsheimHambrückenKronauKürnbachMarxzellOberderdingenÖstringenPhilippsburgSulzfeld (Baden)Ubstadt-WeiherWalzbachtalWeingarten (Baden)ZaisenhausenKarlsbad (Baden)KraichtalGraben-NeudorfBad SchönbornPfinztalEggenstein-LeopoldshafenLinkenheim-HochstettenWaghäuselOberhausen-RheinhausenRheinstettenStutenseeWaldbronnDettenheim
Städte und Gemeinden im Landkreis Karlsruhe (anklickbare Karte)

(Einwohner am 31. Dezember 2023)[1]

Städte

  1. Bretten, Große Kreisstadt (30.136)
  2. Bruchsal, Große Kreisstadt (47.014)
  3. Ettlingen, Große Kreisstadt (39.763)
  4. Kraichtal (14.635)
  5. Östringen (13.299)
  6. Philippsburg (13.910)
  7. Rheinstetten, Große Kreisstadt (20.695)
  8. Stutensee, Große Kreisstadt (25.311)
  9. Waghäusel, Große Kreisstadt (21.766)

Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaften und Gemeindeverwaltungsverbände

  1. Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft der Gemeinde Bad Schönborn mit der Gemeinde Kronau
  2. Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft der Stadt Bretten mit der Gemeinde Gondelsheim
  3. Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft der Stadt Bruchsal mit den Gemeinden Forst, Hambrücken und Karlsdorf-Neuthard
  4. Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft der Gemeinde Graben-Neudorf mit der Gemeinde Dettenheim
  5. Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft der Gemeinde Oberderdingen mit der Gemeinde Kürnbach
  6. Gemeindeverwaltungsverband Philippsburg mit Sitz in Philippsburg; Mitgliedsgemeinden: Stadt Philippsburg und Gemeinde Oberhausen-Rheinhausen
  7. Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft der Gemeinde Sulzfeld mit der Gemeinde Zaisenhausen

Weitere Gemeinden

  1. Bad Schönborn (13.341)
  2. Dettenheim (6800)
  3. Eggenstein-Leopoldshafen (16.777)
  4. Forst (8159)
  5. Gondelsheim (4164)
  6. Graben-Neudorf (12.688)
  7. Hambrücken (5626)
  8. Karlsbad (16.006)
  9. Karlsdorf-Neuthard (10.918)
  10. Kronau (5954)
  11. Kürnbach (2380)
  12. Linkenheim-Hochstetten (12.243)
  13. Malsch (14.946)
  14. Marxzell (4995)
  15. Oberderdingen (11.956)
  16. Oberhausen-Rheinhausen (9718)
  17. Pfinztal (18.779)
  18. Sulzfeld (5188)
  19. Ubstadt-Weiher (13.388)
  20. Waldbronn (13.454)
  21. Walzbachtal (9938)
  22. Weingarten (Baden) (10.571)
  23. Zaisenhausen (1874)

Gemeinden vor der Kreisreform

Vor der Kreisreform am 1. Januar 1973 und der Gemeindereform gehörten zum (alten) Landkreis Karlsruhe seit 1938 insgesamt 58 Gemeinden, darunter die beiden Städte Bretten und Ettlingen, wobei Ettlingen seit 1966 eine Große Kreisstadt ist.

Am 7. März 1968 stellte der Landtag von Baden-Württemberg die Weichen für eine Gemeindereform. Mit dem Gesetz zur Stärkung der Verwaltungskraft kleinerer Gemeinden war es möglich, dass sich kleinere Gemeinden freiwillig zu größeren Gemeinden vereinigen konnten. Den Anfang im alten Landkreis Karlsruhe machten gleich mehrere Gemeinden am 1. Januar 1971. Zu diesem Zeitpunkt vereinigten sich Rinklingen mit Bretten, Sulzbach mit Malsch sowie Jöhlingen und Wössingen zur Gemeinde Walzbachtal. In der Folgezeit reduzierte sich die Zahl der Gemeinden stetig. Am 1. Januar 1973 ging der alte Landkreis Karlsruhe im neuen vergrößerten Landkreis Karlsruhe auf.

Die größte Gemeinde des alten Landkreises Karlsruhe war die Große Kreisstadt Ettlingen. Die kleinste Gemeinde war Sprantal.

Der alte Landkreis Karlsruhe umfasste zuletzt eine Fläche von 582 km² und hatte bei der Volkszählung 1970 insgesamt 201.629 Einwohner.

In der Tabelle wird die Einwohnerentwicklung des alten Landkreises Karlsruhe bis 1970 angegeben. Alle Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse.

Datum Einwohner
17. Mai 1939 109.372
13. September 1950 141.654
Datum Einwohner
6. Juni 1961 166.468
27. Mai 1970 201.629

In der Tabelle stehen die Gemeinden des alten Landkreises Karlsruhe vor der Gemeindereform. Bis auf die in den Stadtkreis Karlsruhe eingegliederten Gemeinden gehören alle Gemeinden auch heute noch zum Landkreis Karlsruhe.[3]

Landkreis Karlsruhe vor der Kreisreform
frühere Gemeinde heutige Gemeinde Einwohner
am 6. Juni 1961
Auerbach Karlsbad 759
Bauerbach Bretten 1.043
Berghausen Pfinztal 4.647
Blankenloch Stutensee 4.237
Bretten, Stadt Bretten 9.978
Bruchhausen Ettlingen 1.638
Büchig bei Bretten Bretten 786
Burbach Marxzell 790
Busenbach Waldbronn 2.739
Diedelsheim Bretten 1.696
Dürrenbüchig Bretten 361
Eggenstein Eggenstein-Leopoldshafen 4.047
Ettlingen, Große Kreisstadt Ettlingen 19.390
Ettlingenweier Ettlingen 1.692
Etzenrot Waldbronn 1.036
Flehingen Oberderdingen 2.561
Forchheim (Baden) Rheinstetten 5.857
Friedrichstal Stutensee 2.339
Gölshausen Bretten 1.018
Graben Graben-Neudorf 3.553
Grötzingen Karlsruhe 5.463
Grünwettersbach Karlsruhe 2.199
Hochstetten Linkenheim-Hochstetten 1.737
Hohenwettersbach Karlsruhe 1.014
Jöhlingen Walzbachtal 3.506
Kleinsteinbach Pfinztal 1.816
Langensteinbach Karlsbad 3.710
Leopoldshafen Eggenstein-Leopoldshafen 1.843
Liedolsheim Dettenheim 2.940
Linkenheim Linkenheim-Hochstetten 3.829
Malsch Malsch 7.775
Mörsch Rheinstetten 5.785
Mutschelbach Karlsbad 1.236
Neuburgweier Rheinstetten 1.646
Neureut (Baden) Karlsruhe 10.908
Oberweier Ettlingen 701
Palmbach Karlsruhe 555
Pfaffenrot Marxzell 1.526
Reichenbach Waldbronn 2.477
Rinklingen Bretten 1.188
Ruit Bretten 874
Rußheim Dettenheim 1.738
Schielberg Marxzell 882
Schluttenbach Ettlingen 374
Schöllbronn Ettlingen 1.592
Söllingen Pfinztal 4.266
Spessart Ettlingen 1.512
Spielberg Karlsbad 1.410
Spöck Stutensee 3.138
Sprantal Bretten 255
Staffort Stutensee 912
Stupferich Karlsruhe 1.580
Sulzbach Malsch 638
Völkersbach Malsch 1.094
Weingarten (Baden) Weingarten (Baden) 7.715
Wolfartsweier Karlsruhe 1.429
Wöschbach Pfinztal 1.849
Wössingen Walzbachtal 3.189

Kfz-Kennzeichen

Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen KA zugewiesen. Es wird durchgängig bis heute ausgegeben.

Sonstiges

Der Landkreis Karlsruhe hat die meisten Gemeinden mit einem Doppelnamen in Baden-Württemberg.

Im Süden des Kreisgebiets hat der Landkreis Karlsruhe Anteil am Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord.

Literatur

  • Das Land Baden-Württemberg – Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden (in acht Bänden); Hrsg. von der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg; Band V: Regierungsbezirk Karlsruhe; Stuttgart 1976, ISBN 3-17-002542-2
  • Flora des Land- und Stadtkreises Karlsruhe – Datenbank mit über 5000 Bildern von 1750 Arten; Michael Hassler; online
  • Michael Hassler, Gerhard Sand: Naturkundliche Bibliographie des Landkreises Karlsruhe. 2003, PDF-Datei
  • Clemens Kieser: Hoch hinaus, der alten Stadt entgegen. Der Verwaltungsbau des Badenwerks in Karlsruhe. In: Denkmalpflege in Baden-Württemberg, 42. Jg. 2013, Heft 2, S. 121 f. (PDF) – heute Landratsamt
Commons: Landkreis Karlsruhe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2023 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. Flächenerhebung nach Art der tatsächlichen Nutzung 2015
  3. a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 476, 481 ff. (481 ff. Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  4. https://www.statistik-bw.de/Wahlen/Kommunal/02043000.tab?R=KR215
  5. Landkreis Karlsruhe, 6. Juni 2019: Kreistagswahl 2019, Endgültiges Wahlergebnis, und 6. Juni 2019: Öffentliche Bekanntmachung des Ergebnisses der Wahl der Kreisräte am 26. Mai 2019 (PDF); abgerufen 13. Juli 2019.
  6. Landkreis Karlsruhe, 3. Juni 2014: Endgültiges Wahlergebnis Kreistagswahl 2014 (Memento vom 5. September 2014 im Internet Archive) und 4. Juni 2014: Öffentliche Bekanntmachung des Ergebnisses der Wahl der Kreisräte am 25. Mai 2014 (PDF); abgerufen 13. Juli 2019.
  7. Zukunftsatlas 2016. Archiviert vom Original am 2. Oktober 2017; abgerufen am 23. März 2018.