Eistee

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Eistee mit Zitrone

Eistee ist ein Kaltgetränk, für das Tee heiß zubereitet und rasch abgekühlt wird, um einen bitteren Geschmack zu vermeiden. Nach traditionellem Rezept handelt es sich um einen Tee aus Schwarztee mit Zitronensaft, oder Pfirsichsaft, und Zucker.

Varianten

Weitere Variationen werden mit Grün-, Früchte- oder Kräutertee, aus Kombinationen dieser Tees oder Kombinationen mit Fruchtsaft zubereitet. Eistee wird häufig mit einer Scheibe Zitrone oder Pfefferminze sowie einigen Eiswürfeln serviert, damit er kühl bleibt. Der amerikanische Iced Tea, der in den Südstaaten beliebt ist, wird traditionell entweder stark (sweetened) oder gar nicht gesüßt (unsweetened) serviert.

Geschichte

Die Idee, gekühlten Tee zu trinken oder Tee mit Eiswürfeln zuzubereiten und zu servieren, entstand Mitte des 19. Jahrhunderts parallel zur Entwicklung der Kühlungstechnik. 1748 wurde die erste künstliche Kühlung von William Cullen an der Universität Glasgow gezeigt, worauf die Erfindung der ersten Eisbox folgte, die 1803 von David Meade Randolph patentiert wurde.[1]

Der Eistee wurde 1904 vom Engländer Richard Blechynden popularisiert. Dieser war auf der Weltausstellung in St. Louis für den Tee zuständig und sollte die Amerikaner vom Schwarztee überzeugen, die bis dahin nur Grüntee kannten. Blechynden sah sich mit dem Problem konfrontiert, dass heißer Tee im Rekordsommer 1904 keinen Anklang finden würde, so kam er auf die Idee, den Tee mittels gekühlter Blei-Rohre abzukühlen. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde in den USA Eistee in speziellen hohen Gläsern getrunken. Während des Zweiten Weltkriegs wurden die USA fast ausschließlich mit Schwarztee aus den britisch-kontrollierten Gebieten in Indien beliefert.[1]

In Deutschland werden jährlich ca. 6,6 Millionen Hektoliter Eistee abgesetzt. Bekannte Marken auf dem deutschen Markt sind Nestea, Lipton und Pfanner. Marktführer in Österreich ist Rauch mit einem Marktanteil von mehr als 50 %. In der Schweiz wird mit jährlich ca. 28 Liter pro Kopf am meisten Eistee in Europa getrunken. Führende Marken sind hier die Eigenmarke der Migros, produziert von Bischofszell Nahrungsmittel, die Eigenmarke von Coop sowie Lipton und Nestea.[2]

Gesundheitsgefährdung

Eistee wird auch als industriell hergestelltes Fertiggetränk bzw. als Instantprodukt angeboten.[1] Diesen Produkten wird oft Zucker und Zitronensäure (E330) in großen Mengen zugesetzt. Der Verzehr von Lebensmitteln, die eine größere Menge an Zitronensäure enthalten, kann den pH-Wert des Speichels stark herabsetzen.[3] Im Zentrum für Zahnmedizin der Universität Zürich stellten Wissenschaftler darüber hinaus fest, dass bei übermäßigem Konsum ohne Nachspülen dies dazu führen kann, dass Mineralstoffe aus den Zähnen herausgespült werden, was insbesondere in Kombination mit größeren Mengen Zucker zu Zahnschäden führen kann. Für Kleinkinder ist dies gefährlicher, da deren Milchzähne noch empfindlicher sind.[4]

Commons: Eistee – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Eistee – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. a b c http://pflanzenkunde.net/heilpflanzen/teepflanzen/eistee.html
  2. Andreas Güntert: Nestea: Krombacher will die Scheidung. In: handelszeitung.ch. 6. April 2019, abgerufen am 6. April 2019.
  3. Toxicological evaluation of some food additives including anticaking agents, antimicrobials, antioxidants, emulsifiers and thickening agents, WHO food additives series no. 5, prepared by the Joint FAO/WHO Expert Committee on Food Additives, Geneva, 25 June - 4 July 1973
  4. Hohe Gehalte an Zitronensäure in Süßwaren und Getränken erhöhen das Risiko für Zahnschäden (PDF; 60 kB), Aktualisierte (24. Februar 2005) Stellungnahme Nr. 006/2005 des BfR vom 9. Januar 2004