Eva König
Eva König (* 22. März 1736 in Heidelberg; † 10. Januar 1778 in Wolfenbüttel), geboren als Eva Catharina Hahn, ab 1776 Eva Lessing, war die Ehefrau von Gotthold Ephraim Lessing.
Leben
Eva König wurde geboren als Tochter des Kauf- und Handelsherrn Heinrich Kaspar Hahn und seiner Ehefrau Eva Katharina geb. Gaub. Über die Familie Hahn, ihre Vermögensverhältnisse usw. war bereits Ende des 19. Jahrhunderts nichts mehr bekannt. Jedoch kann aus der Stellung von Evas Brüdern geschlossen werden, dass ihre Familie „in ziemlichem Wohlstande gelebt habe“. Eva hat ihren Vater früh verloren und muss diesen Verlust schmerzlich empfunden habe, schrieb sie doch an Lessing: „Sie haben ein Glück gehabt, das wenig Menschen zu Theil wird: Ihren Vater so lange zu behalten, bis es nach dem Laufe der Natur fast nicht mehr möglich war. Ich Unglückliche habe den meinigen gar nicht gekannt.“[1]
Eva König war von 1756 an mit dem Hamburger Kaufmann Engelbert König verheiratet. 1767 begann ihre Freundschaft mit Gotthold Ephraim Lessing, der auch Pate ihres Sohnes Fritz wurde. Nach dem Tod von Engelbert König 1768 kümmerte sich Lessing um die Witwe.
Die Freundschaft mündete 1771 in eine Verlobung. Wegen des Nachlasses ihres Mannes musste Eva König mehrmals für längere Zeit nach Wien. Sie verkaufte schließlich die Manufakturen ihres verstorbenen Mannes, um sich und die Kinder finanziell abzusichern. Lessing reiste 1775 mit dem Prinzen Leopold nach Italien. Der Kontakt der beiden während der Verlobungszeit bestand hauptsächlich aus dem bekannten Briefwechsel. Erst am 8. Oktober 1776 konnten sie in Jork (bei Hamburg) heiraten.[2] Eva Lessing zog mit ihrem Ehemann nach Wolfenbüttel, wo sie 1778 nach der Geburt des Sohnes Traugott am Kindbettfieber starb.
Literatur
- Richard Thiele: Eva Lessing. Ein Lebensbild. Verlag der Buchhandlung des Waisenhauses, Halle a. S. 1881 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 10. Januar 2023]).
- Alfred Schöne (Hrsg.): Briefwechsel zwischen Lessing und seiner Frau. S. Hirzel, Leipzig 1886 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 10. Januar 2023]).
- Günter und Ursula Schulz (Hrsg.): Meine liebste Madam. Gotthold Ephraim Lessings Briefwechsel mit Eva König. 1770–1776. Beck, München 1979, ISBN 3-406-05736-5.
- Paul Raabe: Eva König. Ellert & Richter, Hamburg 2005, ISBN 3-8319-0191-0 (Biografie).
- Petra Oelker: „Ich küsse Sie tausendmal“ – Das Leben der Eva Lessing. Berlin 2005, ISBN 3-546-00378-0.
- Wolfgang Albrecht (Hrsg.): Briefe aus der Brautzeit 1770–1776. Gotthold Ephraim Lessing/Eva König, Weimar 2000, Böhlaus Nachfolger, ISBN 3-7400-1111-4.
- Elke Bauer und Helmut Berthold (Hrsg.): Thue ein Häferl Wein... Das Kochbuch der Eva König. Rezepte von Lessings Frau. Wallstein Verlag, Göttingen 2013, ISBN 978-3-8353-1241-8.
Einzelnachweise
- ↑ Thiele: S. 3.
- ↑ Jana Cürten: Just Married vor 235 Jahren: Lessing traute sich in York. In: Hamburger Abendblatt. 12. November 2011, abgerufen am 10. Januar 2023.
Weblinks
- Literatur von und über Eva König im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Personendaten | |
---|---|
NAME | König, Eva |
KURZBESCHREIBUNG | Ehefrau von Gotthold Ephraim Lessing |
GEBURTSDATUM | 22. März 1736 |
GEBURTSORT | Heidelberg |
STERBEDATUM | 10. Januar 1778 |
STERBEORT | Wolfenbüttel |