Linux Lite
Linux Lite | |
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Der Desktop von Linux Lite 4.0. | |
Entwickler | Jerry Bezencon |
Lizenz(en) | Lizenzen für Freie Software (vor allem GPL) |
Erstveröff. | 26. Oktober 2012 |
Akt. Version | 7.2[1] vom 31. Oktober 2024 |
Kernel | monolithisch |
Abstammung | GNU/Linux ↳ Debian ↳ Ubuntu Linux LTS ↳ Linux Lite |
Architektur(en) | i386 (x86), AMD64 (x86-64) |
Sonstiges | Desktop: Xfce |
linuxliteos.com |
Linux Lite ist eine erstmals am 26. Oktober 2012 veröffentlichte Linux-Distribution, die von Ubuntu Linux abstammt und von einer Gruppe unter der Leitung von Jerry Bezencon aus Auckland (Neuseeland) entwickelt wird.[2][3][4]
Die Distribution wird von einem Anwender-Forum begleitet.
Ziele
Linux Lite soll es Anwendern, die vormals vor allem Windows als Betriebssystem benutzt haben, leicht machen, zu Linux zu wechseln. Lite wurde für Linux-Einsteiger entwickelt, die sich eine schlanke, aber vollwertige Desktop-Umgebung ohne Funktionseinschränkungen wünschen.[5][6]
Merkmale
Ähnliche Distributionen
Unter den über 1000 Linux-Distributionen gibt es verschiedene, die ähnliche Entwicklungsziele wie Linux Lite haben, namentlich Xubuntu, elementary OS, Linux Mint Xfce Edition, Manjaro Linux, Lubuntu, Zorin OS und Q4OS[7][8].
Vergleich zwischen Linux Lite und Xubuntu
Durch einen Vergleich mit Xubuntu werden die Charakteristika von Linux Lite deutlicher.[9][10]
Abstammung | Ubuntu LTS, das ist die Version mit Langzeitunterstützung |
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Grafische Bedienoberfläche | Xfce |
Linux Lite | Xubuntu | ||
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Support-Dauer | 5 Jahre | 3 Jahre, höchstens | |
Prozessorleistung | mindestens | 1 GHz | 900 MHz[11] |
empfohlen | 1,5 GHz | ||
Arbeitsspeicher | mindestens | 768 MB | 512 MB |
empfohlen | 1 GB | 1 GB, mindestens | |
Minimale Bildschirmauflösung | 1024 × 768 | ||
Notwendige Hardware | DVD-Laufwerk oder USB-Zugang für ein Installationsmedium | ||
Speicherbedarf auf der Festplatte | 8 GB, mindestens | 6,1 GB |
Besonderheiten von Linux Lite
Um Anwendern zu helfen, sich mit Linux vertraut zu machen, bietet ihnen Linux Lite ein Einführungssystem (englisch „Welcome Center“), eine mit sehr vielen Bildschirmfotos illustrierte englischsprachige Hilfedatei auf dem Desktop (englisch „Help Manual“), ein Kontrollzentrum (englisch „Linux Lite Control Center“), über das viele Einstellungen leicht vorgenommen werden können, und ein Systemmenü, das dem Windows-Start-Menü ähnelt und über die Windows-Taste oder per Maus-Klick geöffnet werden kann.
Im Startmenü werden einige Anwendungen nicht nur über den Anwendungsnamen angeboten, sondern teilweise über aufgabenbezogenen Menüpunke. Der Anwender muss also nicht unbedingt den Programmnamen kennen, sondern kann nach einem Menüpunkt suchen, der beschreibt, was er tun möchte, beispielsweise unter Menu → Office → New Document oder unter Menu → Office → New Presentation.
Eigene Software
Für Linux Lite wurden eigens Programme geschrieben, welche den Umgang mit dem Betriebssystem erleichtern sollen, und eigene Software erstellt:[12][13]
Programmname | Aufgabe |
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Lite Info | Ein Programm, mit dem der Nutzer Angaben über seine Hardware wie den Prozessor, den Arbeitsspeicher, die Grafik- und Sound-Hardware übers Internet in die Hardware-Datenbank von Linux Lite eintragen kann, so dass sich Interessenten informieren können, auf was für Geräten Linux Lite schon benutzt wird.[14][15] |
Lite Kernel | Ein Programm, um einen an den eigenen Bedarf angepassten Linux-Kernel zu erzeugen. |
Lite Manual | Eine umfassende englischsprachige hypertextuelle Bedienungsanleitung für Linux Lite mit sehr vielen Bildschirmfotos. |
Lite Software | Programm, um häufig verwendete Programme besonders einfach zu installieren, beispielsweise den Audacity Toneditor und -rekorder, den Chromium Webbrowser, Dropbox Datenspeicherdienst, das Ubuntu Games Pack, den Instant Messenger Pidgin, Java Softwareentwicklungsumgebung, die Passwortverwaltung KeePassX, das Mediacenter Kodi, PlayOnLinux eine grafische Oberfläche für Wine, Ubuntu Restricted Extras, den Instant-Messaging-Dienst Skype, TeamViewer eine Fernwartungssoftware, die Video-Bearbeitungs-Software OpenShot, die Virtualisierungssoftware VirtualBox und die Windows-kompatible Laufzeitumgebung Wine. |
Lite Tweaks | Anpassungen wie
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Lite Updates Notify | Erzeugt Desktop-Nachrichten, um den Anwender zu informieren, wenn Updates verfügbar sind. |
Lite Upgrade | Nimmt nach dem Erscheinen einer neuen Version von Linux Lite ein komplettes Upgrade des Systems vor.[16] |
Lite User Manager | Ein Programm zum Anlegen und Löschen von Anwenderkonten. Mit dem User Manager kann das Passwort eines Anwenders geändert und er Anwendergruppen zugeordnet werden. |
Lite Welcome | Ein Dialog, der angezeigt wird, wenn das Linux-System zum ersten Mal gestartet wurde. |
Standardmäßig installierte Software
Linux Lite bringt von vornherein einige bewährte Anwendungsprogramme mit, beispielsweise die LibreOffice Suite, Mozilla Firefox und Thunderbird, das Bildbearbeitungsprogramm GIMP, ein Datensicherungsprogramm und den Media-Player VLC sowie den Texteditor Mousepad (seit Linux Lite 5.0).[17] Zur Systemverwaltung sind unter anderem die Paketverwaltung Synaptic und das Firewall-Programm Gufw vorinstalliert.[16]
Versionen
Version | Veröffentlichung | Neuerungen |
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5.0 | 1. Juni 2020 | Unter anderem
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4.0 | 1. Juni 2018 | Unter anderem die neuen Lite-Anwendung
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3.0 | 1. Juni 2016 | * Neuer Login-Manager, |
2.0 | 16. Mai 2014 | Einführung eigener Repositories für die eigenen Programme wie den Lite User Manager, das Lite Manual, und Lite Software[22] |
1.0.0 | 26. Oktober 2012 | „Diese Distribution wurde aus drei Gründen erstellt. Erstens, um den Leuten zu zeigen, wie einfach es sein kann, ein Linux-Betriebssystem zu benutzen und den Irrglauben auszuräumen, wie unheimlich und einschüchternd Linux-Betriebssysteme seien. Zweitens, um dazu beizutragen, dass Linux-Betriebssystemen Aufmerksamkeit zuteil wird. Und drittens, um die Gemeinschaft zu befördern.“[6] |
Kritiken
„Im Gegensatz zu Ubuntu wirkt ‚Linux Lite‘ insgesamt weniger überladen und ordnet Bedienelemente so an, wie Sie es auch von Ihrem Windows-Computer gewöhnt sind.“
„Eine schöne, geschmackvolle Distribution […] die neue Version [2.0] dieser Distribution [ist] ein außergewöhnlich gutes Beispiel dafür […], was erreicht werden kann, wenn Desktop, Hilfsprogramme, Anwendungsprogramme und Ideen in richtiger Kombination zusammenkommen.“
„Many distros have attempted to provide a distro with just the core Linux stuff to make the distro lightweight, but based on my experience with Linux Lite, it has proven to be the lightest distro ever released.“
„Viele Distributionen haben versucht, sich auf die zentralen, notwendigen Linux-Programme zu beschränken, um die Distribution leichtgewichtig zu machen, aber ausgehend von meiner Erfahrung mit Linux Lite, hat es sich als die leichteste Distribution erwiesen, die je veröffentlicht wurde.“
Literatur
- Katherine Noyes: For a beginner-friendly distro, try Linux Lite 1.0.0 (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) In: PC World, 26. Oktober 2012. Abgerufen am 12. Februar 2016 Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Silviu Stahie: Linux Lite 1.0.0 Amethyst, a Fast Distro for the Masses [Screenshot Tour], Softpedia, 29. Oktober 2012. Abgerufen am 12. Februar 2016
- Jack M. Germain: Linux Lite Is Heavy on Features and Usability (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) In: Linux Insider, 24. Oktober 2013. Abgerufen am 12. Februar 2016 Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Marius Nestor: Linux Lite Editor’s Review, Softpedia, 1. Februar 2016. Abgerufen am 12. Februar 2016
- Linux Lite. Version 2.8. In: Chip.de. Abgerufen am 18. Februar 2016.
- Erik Bärwaldt: Intuitiv. Anwenderorientiertes Ubuntu-Derivat Linux Lite 3.0. In: Linuxuser. Nr. 09.2016. Computec Media, 16. August 2010, ISSN 1615-4444, S. 46–50.
Weblinks
- Linux Lite – Easy to Use Free Linux Operating System, die offizielle Website (englisch)
- Linux Lite Forums, die offiziellen Linux-Lite-Foren (englisch)
- Linux Lite bei DistroWatch.com (englisch)
- „Linux Lite 2.8 – See What’s new“ auf YouTube (englisch)
- Linux Lite auf lidux.de, eine kurze deutschsprachige Beschreibung mit einigen Bildschirmfotos
Einzelnachweise
- ↑ Linux Lite 7.2 Final Released. 31. Oktober 2024 (abgerufen am 31. Oktober 2024).
- ↑ Gary Newell: Inside Linux Lite – An interview with Jerry Bezencon. In: „everydaylinuxuser.com – Everyday Linux User“. 9. November 2015, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 9. November 2015; abgerufen am 12. Juni 2016 (englisch).
- ↑ Jerry Bezencon, Lead Developer at Linux Lite. In: „LinkedIn.com“. Abgerufen am 1. Juni 2016 (englisch): „Auckland, New Zealand. Information Technology and Services. Education: Howick College.“
- ↑ Linux Lite 3.0 Final Released. Developer credits. In: „linuxliteos.com“. 31. Mai 2016, abgerufen am 18. Juli 2016 (englisch): „Developer credits – Jerry Bezencon, John Jenkins, Milos Pavlovic, Brian Tomlinson, Josh Erickson, Manoj Kumar Nayak.“
- ↑ DistroWatch.com: Linux Lite. In: distrowatch.com. DistroWatch, abgerufen am 17. Juli 2016: „Kategorie: Beginners, Desktop, Live Medium. […] Linux Lite is a beginner-friendly Linux distribution […] featuring the Xfce desktop. Linux Lite primarily targets Windows users. It aims to provide a complete set of applications to assist users with their everyday computing needs […]“
- ↑ a b Latest News and Updates. Distribution Release: Linux Lite 1.0.0. In: „DistroWatch.com“. Abgerufen am 30. Juni 2016 (englisch): „This distro was created for three reasons. One, to show people just how easy it can be to use a Linux-based operating system and to dispel myths about how scary Linux operating systems are. Two, to help create awareness about Linux-based operating systems. And three, to help promote this community.“
- ↑ Silviu Stahie: It Walks like Windows, It Talks like Windows, but Q4OS 1.4.3 Is a Linux Distro. Abgerufen am 17. Juli 2016 (englisch).
- ↑ Q4OS – desktop operating system. In: „q4os.org“. Abgerufen am 17. Juli 2016 (englisch).
- ↑ Jerry Bezencon: Linux Download | Download Linux Lite Free Linux Operating System. In: www.linuxliteos.com. Abgerufen am 20. Juni 2016.
- ↑ The Xubuntu community: System Requirements. In: xubuntu.org. Abgerufen am 20. Juni 2016.
- ↑ Xubuntu. Hardwareanforderungen. In: Ubuntuusers-Wiki, „wiki.ubuntuusers.de“. Abgerufen am 18. Juli 2016: „Prozessor: mindestens Pentium 4, Pentium M oder AMD K8“
- ↑ Jerry Bezencon: Linux Lite Ubuntu Based Operating System – Features. Tools. In: „linuxliteos.com“. Abgerufen am 19. Juni 2016 (englisch).
- ↑ Linux Lite 3.0: Welcome Center: Contribute: Code: "This is a very exciting time in Linux Lite development. We are in the process of producing custom, free software for Linux Lite."
- ↑ Linux Lite 3.0: Welcome Center: Hardware Database: "The purpose of the Linux Lite Hardware Database is to give people an idea of different computer configurations from within a Linux Lite Series including, Make and Model, CPU, Graphics, Audio, Network and Storage technical specifications. These hardware combinations provide a snapshot of the kind of computers people are able tu use with Linux Lite. This makes a good ressource for people either thinking to buy new hardware, or seeing if their existing machine is capable of running Linux Lite."
- ↑ a b Linux Lite 3.0 Final Released. In: „linuxliteos.com“. 31. Mai 2016, abgerufen am 30. Juni 2016 (englisch): „Share Hardware Configuration (Lite Info) […] Now included starting with Series 3, this software helps those who are potentially looking to install Linux Lite, to see what computers other people are running Linux Lite on.“
- ↑ a b Erik Bärwaldt: Intuitiv. Anwenderorientiertes Ubuntu-Derivat Linux Lite 3.0. In: Linuxuser. Nr. 09.2016. Computec Media, 16. August 2010, ISSN 1615-4444, S. 46–50.
- ↑ Linux Lite 3.0: Welcome Center: "Welcome To Linux Lite": "Linux Lite aims to provide each user with a basic collection of everyday tools, a web browser, email client, media player, an Office Suite, an image editor and so on."
- ↑ Linux Lite: Development: News. Abgerufen am 30. Juni 2016.
- ↑ Jerry Bezencon: Linux Lite 5.0 Final Released. In: „linuxliteos.com“. 31. Mai 2020, abgerufen am 6. Juni 2020 (englisch): „Linux Lite 5.0 Final Codename Emerald is now available for download and installation. This is the most feature rich, complete Linux Lite release to date.“
- ↑ Jerry Bezencon: Linux Lite 4.0 Final Released. In: „linuxliteos.com“. 31. Mai 2018, abgerufen am 31. Juli 2018 (englisch): „The main changes in Linux Lite Series 4.x include a new icon and system theme, Timeshift for system backups, Shotwell to manage and perform basic edits on images, MenuLibre to manage menu entries, new Lite applications including Lite Desktop that manages common icons on the Desktop, Lite Sounds to manage system wide sounds, and many of our existing applications have been updated.“
- ↑ Marius Nestor: Linux Lite 3.0 Distro Beautifies Ubuntu 16.04 LTS with the Arc GTK Theme. The distro receives numerous new features and improvements. In: „softpedia.com“. 1. Juni 2016, abgerufen am 30. Juni 2016 (englisch).
- ↑ Linux Lite 2.0 Final Released (on: June 01, 2014, 04:48:11 PM). Release Announcement. In: „linuxliteos.com“. Abgerufen am 30. Juni 2016 (englisch): „Linux Lite 2.0 Codename ‚Beryl‘ is now available for download.“
- ↑ Linux Lite. In: CHIP Online. Abgerufen am 13. Juni 2016.
- ↑ David Hayward: Linux Lite 2.0. In: linux-format.com, Issue 187 (Summer 2014). Abgerufen am 17. Juli 2016 (englisch): „A delightful, tasteful distro that makes Linux feel like a breath of fresh air. Linux Lite is a distro that finds favour wherever it’s installed, but for some odd reason is often left to one side, or forgotten completely when the talk turns to fresh, lightweight and manageable desktops. We’ve no idea why, but suffice to say that the new version of the distro is an exceptionally good example of what can be achieved when the right combinations of desktop, tools, programs and ideas come together.“
- ↑ Pradeep Kumar: User’s Review On Linux Lite 3.0 – Simple, Fast & Free Linux Desktop. Linux Lite 3.0 desktop. In: „linuxtechi.com“. Abgerufen am 18. Juli 2016 (englisch).