Geodaten zu dieser Seite vorhanden

Konrad Albiez

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 4. Juni 2024 um 16:11 Uhr durch Subbass1 (Diskussion | Beiträge) (Werkliste: versuch bildverb).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Konrad Albiez, auch Albietz (* 11. Oktober 1806 in Unteralpfen, Großherzogtum Baden; † 6. Oktober 1877 in Waldshut), war ein deutscher Orgelbauer, der im 19. Jahrhundert in Waldshut wirkte und für katholische Kirchen Orgeln mit mechanischer Schleiflade baute. Aus dieser Orgelbauerfamilie entstammte ebenfalls der Orgelbauer Winfried Albiez.

Grabstein von Konrad und Anna Marie Albiez auf dem Alten Friedhof in Waldshut

Konrad Albiez wurde am 11. Oktober 1806 in der damals noch eigenständigen kleinen badischen Gemeinde Unteralpfen geboren. Seine Eltern waren der Küfer Konrad Albiez (1766–1828) und dessen Ehefrau Katharina, geb. Flum (Fluemin, 1773–1843).[1] Er wuchs mit 14 weiteren Geschwistern auf und erlernte von 1825 bis 1830 den Orgelbau bei Blasius Schaxel in Herbolzheim. Nach erfolgreicher Meisterprüfung im Jahr 1833 erhielt er 1834 die Orgelbaukonzession und eröffnete 1839 in Waldshut eine eigene Werkstatt. Seine Orgelwerke gelten für die Orgelforscher Theodor Wohnhaas und Hermann Fischer als beachtlich.[2]

Konrad Albiez arbeitete zeitlebens mit seinem jüngeren Bruder Johann (Hans, 1808–1870), der ebenfalls Orgelbauer war,[3][4] zusammen.[5]

Konrad Albiez war in erster Ehe mit Agatha Weissenberger aus Herbolzheim und ab dem 18. Januar 1866 mit Anna Marie Albiez geb. Brutsche (1823–1900) aus Dogern verheiratet.[6] Er starb nur wenige Tage vor Vollendung seines 71. Lebensjahres am 6. Oktober 1877 in Waldshut.[1] Beide Ehegatten sind auf dem Alten Friedhof in Waldshut-Tiengen bestattet, wo ihr Grab erhalten ist.[7] Seine unvollendete Orgel in Reiselfingen wurde nach seinem Tod im Auftrag seiner Witwe von Orgelbauer Wilhelm Schwarz fertiggestellt.[6]

Kursivschreibung zeigt an, dass die Orgel nicht mehr oder nur noch der Prospekt erhalten ist. In der fünften Spalte bezeichnet die römische Zahl die Anzahl der Manuale, ein großes „P“ ein selbstständiges Pedal. Die arabische Zahl gibt die Anzahl der klingenden Register an. Die letzte Spalte bietet Angaben zum Erhaltungszustand und zu Besonderheiten sowie Links mit weiterführender Information.

Jahr Ort Gebäude Bild Manuale Register Bemerkungen
1834 Waldkirch Maria Himmelfahrt I/P 12 Neubau; Prospekt erhalten
1835 Bremgarten (Hartheim am Rhein) St. Stephan I/P 11 Neubau; bis auf die 1917 abgelieferten Prospektpfeifen und die 1837 nachträgliche eingebaute Piffara 8 vollständig erhalten[8]
um 1836 Bohlsbach St. Laurentius Neubau; nicht erhalten
1839 Erzingen (Klettgau) St. Georg I/P 11 Neubau
1840–1842 Rickenbach (Hotzenwald) St. Gordian und Epimachus II/P 24 Neubau; 1853 Reparatur durch Albiez; 1888 Umbau durch August Merklin; bis auf einige Register erhalten[9]
1844 Hochsal St. Pelagius
I/P 10 Neubau[10]
1846 Dogern St. Clemens
I/P 13 Neubau
1848 Lahr/Schwarzwald St. Stephanus II/P 25 Neubau; 1953 eingreifend umgebaut und erweitert[11]
1853 Bonndorf im Schwarzwald St. Peter und Paul Orgelgehäuse von Franz Joseph Simmler, Neubau, einige Pfeifen erhalten[12]
1854 Kadelburg Kath. Kirche Neubau
1854 Lahr/Schwarzwald St. Peter und Paul II/P 24 Neubau; erhalten
1856–1857 Schwörstadt St. Clemens et Urban I/P 16 Neubau; erhalten, 1980 restauriert
1857 Geißlingen St. Katharina I/P 9 Neubau; erhalten, mehrfach verändert → Orgel
1858–1862 Konstanz St. Stephan III/P 36 größter Neubau, im Gehäuse von Karl Joseph Riepp (1778); nicht erhalten[13]
1862 Gutmadingen St. Konrad
I/P 15 Neubau
  • Jakob Ebner: Aus der Geschichte des Hauensteiner Dorfes Unteralpfen. 2. Auflage. Leo Wetzel, Karlsruhe 1925, S. 53–56.
  • Hermann Fischer, Theodor Wohnhaas: Lexikon süddeutscher Orgelbauer. Florian Noetzel Verlag, Heinrichshofen-Bücher, Wilhelmshaven 1994, ISBN 3-7959-0598-2, S. 13.
  • Bernd Sulzmann: Historische Orgeln in Baden 1690–1890. Schnell & Steiner, München 1980, ISBN 3-7954-0421-5, bes. S. 284 (= Veröffentlichung der Gesellschaft der Orgelfreunde, 73).

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Stadtarchiv Waldshut-Tiengen, Sterberegister 1877, Eintrag Nr. 67 vom 6. Oktober 1877, Scan des Originaldokuments eingesehen auf ancestry.de am 19. Oktober 2022.
  2. Fischer, Wohnhaas: Lexikon süddeutscher Orgelbauer. 1994, S. 13.
  3. Baden: Großherzoglich badisches Verordnungsblatt für den Oberrhein-Kreis. Groos, 1851, S. 46 unten; Textarchiv – Internet Archive.
  4. Stadtarchiv Waldshut-Tiengen, Sterberegister 1870, Eintrag Nr. 28 vom 12. Juli 1870, Scan des Originaldokuments eingesehen auf ancestry.de am 19. Oktober 2022.
  5. Jakob Ebner: Aus der Geschichte des Hauensteiner Dorfes Unteralpfen. 2. Auflage. Leo Wetzel, Karlsruhe 1925, S. 54.
  6. a b Jakob Ebner: Aus der Geschichte des Hauensteiner Dorfes Unteralpfen. 2. Auflage. Leo Wetzel, Karlsruhe 1925, S. 55.
  7. Konrad Albiez in der Datenbank Find a Grave, abgerufen am 19. Oktober 2022.
  8. Orgel in Bremgarten, abgerufen am 2. Januar 2023.
  9. Orgel in Rickenbach, abgerufen am 2. Januar 2023.
  10. Orgel in Hochsal, abgerufen am 2. Januar 2023.
  11. Orgel in Reichenbach, abgerufen am 2. Januar 2023.
  12. Bonndorf im Schwarzwald – St. Peter und Paul – Orgel Verzeichnis – Orgelarchiv Schmidt.
  13. Orgel in Konstanz, abgerufen am 2. Januar 2023.