Atef Abu Saif
Atef Abu Saif (arabisch عاطف أبو سيف, DMG ʿĀtif Abū Saif; * 1973 in Dschabaliya im Gazastreifen) ist ein palästinensischer Schriftsteller und führender Politiker der Fatah-Bewegung.
Leben und Wirken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Atef Abu Saif wurde 1973 im Flüchtlingslager Jabalia im Gazastreifen in einer Familie geboren, die ursprünglich aus Jaffa stammte. Er hat einen B.A. von der Birzeit University, ein M.A. von der University of Bradford (UK) und ein PhD in Politik- und Sozialwissenschaften von der Universität Florenz, Italien. Er unterrichtet Politikwissenschaft an der Universität von Al-Azhar im Gazastreifen und ist Chefredakteur des Siyasat-Magazins, das vom Public Policy Institute in Ramallah herausgegeben wird. Er ist Autor von vier Romanen: Shadows in the Memory (1997), The Tale of the Harvest Night (1999), Snowball (2000) und The Sour Grapes of Paradise (2003). Er hat auch zwei Sammlungen von Kurzgeschichten, drei Theaterstücke und eine Reihe von Büchern der Politikwissenschaft veröffentlicht, darunter: Zivilgesellschaft und Staat: Eine grundlegende Lesung mit besonderem Bezug auf Palästina (2005).
Im deutschsprachigen Raum ist er durch die Übersetzung seines Buchs Frühstück mit der Drohne: Tagebuch aus Gaza (Zürich 2015) bekannt.
Im März 2024 veröffentlichte er Don’t Look Left: A Diary of Genocide; seine Tagebuchaufzeichnungen aus dem Gazastreifen über die ersten 75 Tage des Krieges in Israel und Gaza.[1]
Im Februar 2018 wurde Said zum Sprecher der Fatah-Bewegung ernannt.[2] Am 11. März 2019 wurde er Berichten zufolge bei einem Anschlag der Hamas im Gazastreifen schwer verletzt.[3][4][5] Nach den Wahlen zum Premierminister der Palästinensischen Autonomiebehörde im April 2014 wurde Saif zum Kulturminister ernannt.[6]
Schriften (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Atef Abu Saif: Frühstück mit der Drohne. Tagebuch aus Gaza. Aus dem Englischen Marianne Bohn. Zürich: Unionsverlag, 2015
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Angela Schader: Wo der Krieg das Zepter führt. Aufzeichnungen von Samar Yazbek und Atef Abu Saif. „Atef Abu Saif erlebte im Gazastreifen den verheerenden Waffengang von 2014, Samar Yazbek reiste durchs zerrissene Syrien: Ihre Berichte zeigen das Grauen, dem Kriegsflüchtlinge zu entkommen suchen“, NZZ, 22. September 2015, Internationale Ausgabe, S. 19.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Atef Abu Saif im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Atef Abu Said auf arabfiction.org
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Atef Abu Saif: Don’t Look Left: A Diary of Genocide. Comma Press, 2024, ISBN 978-0-8070-1684-8 (englisch, google.es).
- ↑ تكليف عاطف ابو سيف متحدثا اعلاميا باسم "فتح". Abgerufen am 25. November 2019.
- ↑ Ulrich Schmid, Gaza-Stadt: Gaza: Hamas-Allmacht wird von Bürgern infrage gestellt. In: Neue Zürcher Zeitung. (nzz.ch [abgerufen am 25. November 2019]).
- ↑ Nachrichten zum Terror und zum israelisch-palästinensischen Konflikt (13.– 19. März 2019). In: Das Meir Amit Informationszentrum über Geheimdienste und Terrorismus. 22. März 2019, abgerufen am 25. November 2019.
- ↑ Palästinensische Autonomiebehörde und Gazastreifen (13.– 19. März 2019). 24. März 2019, ehemals im (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 25. November 2019. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
- ↑ Regierung wider die nationale Einheit. In: Länderbereicht Auslandsbüro Palästinensische Gebiete. Konrad Adenauer Stiftung, April 2019, abgerufen am 25. November 2019.
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Abu Saif, Atef |
| KURZBESCHREIBUNG | palästinensischer Schriftsteller |
| GEBURTSDATUM | 1973 |
| GEBURTSORT | Dschabaliya (Flüchtlingslager), Gazastreifen |