St. Agatha (Mettingen)

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St. Agatha.

Die römisch-katholische Pfarrkirche St. Agatha ist ein denkmalgeschütztes Kirchengebäude in der Gemeinde Mettingen im Kreis Steinfurt in Nordrhein-Westfalen.

Geschichte und Architektur

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Michaelsbrunnen vor St. Agatha (Bildhauer: August Schmiemann)

Die heutige Kirche St. Agatha in Mettingen wurde von 1891 bis 1894 nach Plänen des münsteraner Architekten Wilhelm Rincklake erbaut und am 17. September 1895 durch Bischof Hermann Jakob Dingelstad geweiht. Pfarrer Heinrich Hügging gründete zur Finanzierung des Kirchenbaus im Jahre 1888 den Agatha-Verein. Aufgrund zusätzlicher großzügiger Geld- und Sachspenden der Gläubigen konnte der Kirchenneubau finanziell gestemmt werden.

Direkt vor dem Kirchenneubau befand sich die Vorgängerkirche von 1777, die aufgrund ihrer schlechten Bausubstanz und des geringen Platzangebotes abgebrochen wurde. Den Standort ihres Altares markiert seit 1902 der Michaelsbrunnen von Bildhauer August Schmiemann aus Münster.

Die Kirche feiert den Namenstag der Hl. Agatha am 5. Februar.[1]

Die konkrete Planung der inneren Gestaltung der Kirche begann 1893 unter Leitung des Architekten Rincklake.[2]

Im Januar 1894 wurde der Hochaltar errichtet, ein Werk des Bildhauers Bernhard Frydag aus Münster.

1897 wurde bei Bildhauer Hertel eine steinerne Kanzel in Auftrag gegeben, die mit vier Bildwerken und fünf Heiligenfiguren geschmückt wurde. Die Kanzel wurde 1957 abgebaut. Die Säulen dienen dem heutigen Taufstein als Unterkonstruktion. Drei Reliefbilder der Kanzel, "Jesus und das Volk, "Jesus am Jakobsbrunnen" und "Jesus lehrt am See Genezareth" wurden 2009 in die neu geschaffene Altarinsel eingelassen. Außerdem enthält diese auf der Vorderseite ein Relief des Bildhauers August Schmiemann mit dem Thema aus dem Alten Testament "Abraham und Melchisedek".

Altarinsel mit eingelassenen Reliefbildern

Kirchenbänke und Beichtstühle stammten von den Schreinermeistern Bedenbecker und Konermann aus Mettingen.

Weitere Ausstattungsdinge der heutigen Kirche sind:

  • Eine ostdeutsche Marienklage aus Holz vom 15. Jahrhundert wurde im Kunsthandel erworben
  • Eine Muttergottes mit Granatapfel, auf einer Mondsichel stehend, um 1460
  • Ein kleines Vesperbild vom Anfang des 16. Jahrhunderts stammt aus einer Osnabrücker Werkstatt
  • Johannes der Täufer Figur vom 16. Jahrhundert
  • Christus in der Rast vom 17. Jahrhundert
  • Zwei Apostel vom Hochaltar der Vorgängerkirche von 1777[3]
  • Im 20. Jahrhundert gestaltete Glasfenster von Josef Scheuer (1930), Julius Matschinski (1931), Albert Bocklage (1988/1993) und namentlich nicht bekannten Künstlern.

Die Orgel wurde 2010 von der Orgelbaufirma Fleiter (Münster) im Turmraum neu erbaut, wobei große Teile des Pfeifenmaterials des Vorgängerinstruments von Franz Breil (Dorsten) aus dem Jahre 1973 wiederverwendet wurden. Das Instrument hat 42 Register (darunter zwei Transmissionen) auf drei Manualen und Pedal. Die Spieltrakturen sind – mit Ausnahme derer des Chamadewerkes – mechanisch. Die Registertrakturen sind elektrisch. Eine Besonderheit ist, dass die Pfeifen des Prinzipal 16′ des Hauptwerkes freihängend seitlich rechts und links der Turmöffnung platziert wurden.[4]

I Hauptwerk C–g3
1. Prinzipal 16′
2. Prestant 8′ N
3. Flute harm. 8′ N
4. Gedackt 8′
5. Gambe 8′ N
6. Oktave 4′
7. Blockflöte 4′
8. Quinte 223 N
9. Oktave 2′
10. Mixtur IV–V 113
11. Cornet V 8′
12. Trompete 16′
13. Trompete 8′
II Schwellwerk C–g3
14. Bourdun 16′
15. Geigenprinzipal 8′ N
16. Viola 8′ N
17. Vox celestis 8′ N
18. Rohrflöte 8′ N
19. Prestant 4′
20. Flute octaviante 4′ N
21. Nasard 223 N
22. Oktavin 2′ N
23. Terz 135
24. Fourniture III–IV 2′ N
25. Trompette harm. 8′ N
26. Basson-Hautbois 8′ N
27. Voix humaine 8′ N
Tremulant
III Chamadenwerk C–g3
28. Trompeta magna 16′ N
29. Trompete real 8′ N
30. Trompete clarin 4′ N
31. Flute harm. (= Nr. 3) 8′
32. Cornett (= Nr. 11) 8′
Tremulant
Pedal C–f1
33. Offenbass 32′
34. Prinzipal 16′ N
35. Subbass 16′
36. Oktavbass 8′
37. Gedecktbass 8′
38. Choralbass 4′
39. Mixtur V 2′
40. Posaune 16′
41. Trompete 8′
42. Trompete 4′
  • Koppeln
    • Normalkoppeln:II/I, III/I, III/II, I/P, II/P, III/P
    • Superoktavkoppel: II/P
  • Anmerkung
N = ganz oder teilweise neues Register von Fleiter (2010)
  • Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Nordrhein-Westfalen. Band 2, Westfalen, Deutscher Kunstverlag, München 1969

Einzelnachweise

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  1. Geschichte der Pfarrkirche St. Agatha. Abgerufen am 28. März 2022.
  2. Josef Bühner, Heinrich Dingbaum, Johannes Sandhofe: 100 Jahre St.-Agatha-Kirche Mettingen. Hrsg.: Kath. Pfarrgemeinde St. Agatha, Mettingen. Ibbenbürener Verlagsdruckerei GmbH, 1995, ISBN 3-921290-79-1.
  3. Georg Dehio; Dorothea Kluge; Wilfried Hansmann; Ernst Gall: Nordrhein-Westfalen. In: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Band 2. Deutscher Kunstverlag, München, Berlin 1969, OCLC 272521926, S. 333.
  4. Informationen zur Orgel und zur Disposition
Commons: St. Agatha (Mettingen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 52° 18′ 54″ N, 7° 46′ 45″ O