Burg am Backofen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 6. November 2024 um 22:12 Uhr durch Rilegator (Diskussion | Beiträge) (Catsort). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Burg am Backofen
Alternativname(n) Burg über dem Backofen
Staat Deutschland
Ort Schmittlotheim
Entstehungszeit 8. Jahrhundert
Burgentyp Höhenburg,Spornlage
Erhaltungszustand Burgstall, zwei Wallgräben
Geographische Lage 51° 10′ N, 8° 55′ OKoordinaten: 51° 9′ 38″ N, 8° 54′ 32″ O
Höhenlage 320 m ü. NHN
Burg am Backofen (Hessen)
Burg am Backofen (Hessen)

Die namenlose Burg am Backofen, auch Burg über dem Backofen genannt, ist eine als Kulturdenkmal ausgewiesene, abgegangene Höhenburg (Altburgstelle) bei Schmittlotheim, einem Ortsteil der Gemeinde Vöhl im Landkreis Waldeck-Frankenberg, Hessen (Deutschland).

Geographische Lage

Die wenigen Überreste der Spornburg befinden sich in den nordwestlichen Ausläufern des Kellerwalds oberhalb des rechten (östlichen) Ufers der Eder zwischen den Vöhler Ortsteilen Kirchlotheim im Norden und Schmittlotheim im Süden, rund 3,2 Flusskilometer vor dem Einfluss der Eder in den Edersee. Sie liegen etwa 1 km nördlich von Schmittlotheim auf einem bewaldeten Bergsporn („Backofendell“; ca. 320 m ü. NHN bzw. 75 m über der Eder) zwischen dem Hagenstein (373,5 m; Loreley des Edertals) im Norden und dem Schneidersberg (416,4 m) im Süden.

Die Burg liegt im äußersten Westteil des Nationalparks Kellerwald-Edersee bzw. im Nordwestteil des Naturparks Kellerwald-Edersee, der den Nationalpark einrahmt.

Geschichte

Über die Geschichte der Burganlage ist kaum etwas bekannt, früher wurde angenommen, sie stamme sie aus der Zeit der Sachsenkriege Karls des Großen im 8. Jahrhundert. Es wurde vermutet, dass die Anlage schon während des Baus aufgegeben wurde.

Heute wird die Anlage in das Hochmittelalter (11./12. Jahrhundert bis spätestens Anfang des 13. Jahrhunderts) gelegt.[1][2]

Ob die Anlage einem Ministerialengeschlecht zuzuordnen ist, dass sich nach dem benachbarten Lotheim benannte und 1226 bis 1283 nachgewiesen ist, wird diskutiert.[2]

Anlage

Die sicher nur kurzzeitig existierende Burg nahm ein nahezu trapezförmiges Plateau auf einem nach Westen gerichteten Felssporn ein, war eine zweiteilige durch einen Abschnittsgraben geteilte Anlage[3] und war mit einem Halsgraben gegen den östlichen Hang gesichert. Bauliche Reste sind nicht mehr zu finden. Heute ist nur noch der doppelte Wallgraben deutlich erkennbar.[4]

Wandern

Ein rund 6 km langer Rundwanderweg führt von Schmittlotheim vorbei an der frei zugänglichen Burgstelle und am Aussichtsfels Hagenstein nach Kirchlotheim und dann im Edertal jenseits des Flusses wieder zurück. Im Bereich von Hagenstein und Burgstelle teilt sich dieser Weg die Strecke mit dem etwa 156 km langen Kellerwaldsteig.

Literatur

  • Rudolf Knappe: Mittelalterliche Burgen in Hessen. 800 Burgen, Burgruinen und Burgstätten. 3. Auflage, Wartberg-Verlag, Gudensberg-Gleichen 2000, ISBN 3-86134-228-6. S. 141
  • Jens Friedhoff: Burgen, Schlösser und Adelssitze im Hessischen Hinterland, Band 12 von Beiträge zur Geschichte des Hinterlandes, Hinterländer Geschichtsverein e. V. (Hrsg.), Bad Endbach 2018, S. 120

Einzelnachweise

  1. Lagis: Baugeschichte; abgerufen am 21. September 2021
  2. a b Ebidat: Geschichte; abgerufen am 21. September 2021
  3. Lagis: Geländeskizze der Burganlage-Sammlung Knappe; abgerufen am 21. September 2021
  4. Lagis: Baubeschreibung; abgerufen am 21. September 2021