Virusklassifikation

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Viren können aufgrund verschiedener Merkmale klassifiziert werden:

  • aufgrund ihrer Form
  • aufgrund ihrer Hülle
  • aufgrund der Organismen, die sie infizieren
  • aufgrund des Übertragungsweges
  • aufgrund der Krankheit, die sie verursachen

Die nützlichste und gebräuchliche ist jedoch die Klassifikation aufgrund ihres Genomes und seiner Expression. Diese Einteilung geht auf den Nobelpreisträger David Baltimore zurück.

Die verschiedenen Möglichkeiten ergeben sich dadurch, dass ein Strang der doppelsträngigen DNA, so wie sie in allen anderen Lebewesen vorliegt, redundant ist und daher entfallen kann. Ebenso kann das Virusgenom auch in verschiedenen Formen der RNA vorliegen, die in Zellen als Zwischenstufe bei der Proteinsynthese auftreten. Bei einzelsträngiger RNA kommen beide möglichen Kodierungsrichtungen vor. Die normale Richtung 5'->3', die als (+) Polarität bezeichnet wird, wie sie in der mRNA vorliegt, und die komplementäre Richtung (-), in der die RNA quasi als Negativ vorliegt.

Man unterscheidet folgende Gruppen:

  • Gruppe I: Doppelstrang-DNA - dsDNA. Normale Genom-Form allen Lebens.
  • Gruppe II: Einzelstrang-DNA - ssDNA. Enthält DNA sowohl positiver als auch negativer Polarität.
  • Gruppe III: Doppelstrang-RNA - dsRNA.
  • Gruppe IV: Positive Einzelstrang-RNA - ss(+)RNA. Sie wirkt direkt als mRNA.
  • Gruppe V: Negative Einzelstrang-RNA - ss(-)RNA. Sie wirkt als Matrize zur mRNA Synthese.
  • Gruppe VI: Positive Einzelstrang-RNA, die in DNA zurückgeschrieben, und ins Zellgenom eingebaut wird.
  • Gruppe VII: Doppelstrang-DNA, die zur Replikation einen RNA-Zwischenschritt benutzt.