Chunta Aragonesista
Chunta Aragonesista (CHA) ist eine progressive (linksliberale) Regionalpartei Spaniens in der Autonomen Region Aragonien. Sie ist im derzeitigen Spanischen Abgeordnetenhaus (Congreso de los Diputados) mit einem Sitz vertreten.
Ideologie
Die Partei steht für eine sozialistische, emanzipatorische und ökologische Politik. Sie setzt sich besonders für den Schutz des Flusses Ebro ein und lehnt den nationalen Wasserplan ab. Ein wichtiges Anliegen ist weiterhin die Selbstbestimmung der Bevölkerung Aragóns.
Politik
Chunta Aragonesista gründete sich am 29. Juni 1986 als Unión Aragonesista-Chunta Aragonesista. Sie sieht sich als Erbin in der Tradition der aragonischen Parteien Estado Aragonesista und Unión Aragonesista, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts erfolgreich waren. Sie hat seit ihrer Gründung einen enormen Wählerzuwachs zu verzeichnen, vergleichbar mit anderen regionalen Parteien Spaniens. Derzeit verfügt sie nach den Regional-, Provinz- und Kommunalwahlen 2007 über 4 Sitze im Regionalparlament von Aragón, 3 Sitze im Provinzparlament der Provinz Saragossa und je 2 Sitze in den Provinzparlamenten von Huesca und Teruel. In der Regionalhauptstadt Saragossa, wo sie bis 2007 gemeinsam mit der PSOE die Stadtregierung bildete, stellt sie 1 Stadtrat, während der PSOE 2007 die absolute Mehrheit erhielt. Insgesamt stellt die Chunta in der Provinz Saragossa 110 Stadt- und Gemeinderäte, in der Provinz Huesca 85 und in der Provinz Teruel 33.
Der Lehrer, Schriftsteller und Liedermacher José Antonio Labordeta hat seit dem Jahr 2000 ein Mandat im spanischen Abgeordnetenhaus und ist der bekannteste Politiker der CHA. Im Jahr 2000 stimmte er bei der Wahl zum Ministerpräsidenten gegen den konservativen Kandidaten José María Aznar, 2004 hingegen für den Sozialisten José Luis Rodríguez Zapatero.
Bei der Europawahl 2004 musste die CHA erstmals Stimmenverluste in den traditionellen Hochburgen der Partei, den aragonischen Städten, hinnehmen. Allerdings konnte sie auf dem Land überraschend an Wählern zulegen. Im Jahre 2005 startete sie eine Kampagne gegen die Europäische Verfassung, die in Spanien durch ein Referendum ratifiziert werden soll.
Bei den Regionalwahlen 2007 verlor sie erneut an Stimmen und erreichte nur vier statt der bisher neun Sitze im Regionalparlament. Die besten Ergebnisse erzielte sie in den Bezirken (Comarcas) Valdejalón (16,0%), Sobrarbe (15,5%), Campo de Cariñena (14,9%) und Jacetania (11,3%).
Wahlergebnisse
- Spanische Parlamentswahlen 1996: 0,20% (absolut: 49.739) - 0 Sitze (6,4% in Aragón)
- Spanische Parlamentswahlen 2000: 0,33% (absolut: 75.356) - 1 Sitz (10,4% in Aragón)
- Spanische Parlamentswahlen 2004: 0,37% (absolut: 93.865) - 1 Sitz (11,2% in Aragón)
- Regionalwahlen Aragón 2003 : 14,01% (absolut: 97.777) - 9 Sitze (18,01% im Bezirk Saragossa)
- Regionalwahlen Aragón 2007 : 8,17% (absolut: 54.483) - 4 Sitze (9.3% im Bezirk Saragossa)
Siehe auch
Weblinks
Offizielle Seite (spanisch / aragonesisch / kat.)