Gravitomagnetismus

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 1. November 2007 um 00:25 Uhr durch Srbauer (Diskussion | Beiträge) (Einleitung neu geschrieben). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Als gravitomagnetisches Feld oder Gravitomagnetismus werden in der Allgemeinen Relativitätstheorie (ART) die Anteile des Gravitationsfeldes (das heißt, der Krümmung der Raumzeit) bezeichnet, die nicht durch Massen oder Energiedichten sondern durch Massen- oder Energieströme hervorgerufen werden. Der Name beruht auf einer formalen Ähnlichkeit der linearisierten ART mit den Maxwell-Gleichungen, das heißt es besteht eine formale Analogie zwischen bewegten Massen und bewegten Ladungen – diese Ähnlichkeit existiert jedoch ausschließlich in der Näherung schwacher Felder (weak field approximation) und nichtrelativistischer Geschwindigkeiten.

Durch den Gravitomagnetismus wird unter anderem der Lense-Thirring-Effekt, der - kurz gesagt - bewirkt, dass eine rotierende Masse die Raumzeit um sich herum etwas mitzieht und sie dabei verdrillt. Lense und Thirring leiteten diesen Effekt aus der Allgemeinen Relativitätstheorie ab, später wurde er experimentell bestätigt.

Literatur

  • John Archibald Wheeler (1990) A journey into gravity and spacetime. See pp.232-233 ("Gravity's next prize: Gravitomagnetism").
  • Vorlage:Cite paper Eine aktuelle Einführung in GEM durch einen führenden Experten.
  • Giulini, Domenico: Kosmische Kreisel: Inertialsysteme und Gravitomagnetismus. Physik in unserer Zeit, 4/2004, Seiten 160 - 167, DOI: 10.1002/piuz.200401042 (pdf)