Selendang Ayu
Selendang Ayu ist ein unter malayischer Flagge laufender Frachter. Das 225 m lange und 32 m breite Schiff wurde 1998 in der Volksrepublik China gebaut, lief am 8. Dezember 2004 um 18 Uhr Ortszeit vor der Aleuten-Insel Unalaska auf Grund und brach eine Stunde später auseinander. Ein Sturm mit Windstärke 9 und bis zu 7 m hohe Wellen erschwerten die Rettung der Mannschaft und machten eine Eindämmung des austretenden Öls unmöglich. Beim Absturz eines Hubschraubers starben sechs bereits gerettete Besatzungsmitglieder. Neben Sojabohnen hatte der Frachter etwa 1,6 Millionen Liter Heizöl und etwa 69.300 Liter Schiffsdiesel gebunkert.
Teile des Nordpazifiks und des Beringmeers sind Naturschutzgebiete des Alaska Maritime National Wildlife Refuge, ein Lebensraum für bedrohte Seevögel, Seelöwen, Robben, Seeotter und Walrosse. Erst 1989 war unweit die Exxon Valdez auf Grund gelaufen und hatte eine Katastrophe mit irreversiblen Folgen verursacht.
Am 5. Januar 2005 konnte mit dem Abpumpen des Öls begonnen werden. Etwa 160.000 Liter Schweröl liefen sofort ins Beringmeer aus, und der sich im Bug befindende Tank mit 176.000 Gallonen (700.000 Liter) Öl floss nach Angaben des Umweltministeriums von Alaskas wahrscheinlich ebenfalls ins Meer.
Die unmittelbar sichtbaren Schäden in der Tierwelt waren zunächst noch gering: 300 tote Seevögel, 3 tote Seeotter und einige Kilometer verseuchter Strand in der Skan-Bucht. Offenbar wurde das Öl von den Küsten weggetrieben, aber wegen des kalten Klimas dürfte es noch jahrelang eine akute Gefahr für die Region darstellen.
Weblinks
- jeweils engl. -