Friedrich Stellwagen

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Friedrich Stellwagen (geb. in Halle (Saale), gest. 1660 in Lübeck) war ein deutscher Orgelbauer.

Friedrich Stellwagen wurde in Halle (Saale) geboren, das Geburtsdatum allerdings ist unbekannt.

Ab 1630 war er als Geselle des Kursächsischen Hof-Orgelbauers Gottfried Fritzsche. In dieser Funktion kam Stellwagen nach Hamburg, wo er u.a. für Heinrich Scheidemann den Umbau der Orgel in der Katharinenkirche ausführte.

In Hamburg heiratete er eine Tochter seines Meisters.

Wahrscheinlich im Jahr 1634 zog Stellwagen nach Lübeck. In der dortigen Kirche St. Jacobi erweiterte er die Orgel (Laden und einige Stimmen sind noch erhalten) und baute die Orgel der Marienkirche um. Von 1645 bis 1659 oblag Stellwagen die Pflege aller Orgeln der fünf Lübecker Hauptkirchen. In dieser Zeit baute er auch die heute noch ganz bzw. teilweise erhaltenen Orgeln in Ahrensburg, Travemünde, Salzwedel und Mölln.

Ebenfalls in diese Lübecker Zeit fiel ein erstes Auftragswerk in der Hansestadt Stralsund. Hier baute er in der Johanneskirche eine neue Orgel und veränderte die bestehende in der Jakobikirche.

1653 zog Stellwagen mit seiner Werkstatt in die Stadt am Strelasund.

Er baute hier sein größtes und zugleich letztes Werk: Die Orgel in der Marienkirche. Diese ist die einzige seiner Werke, die noch bis heute in ihrer Konstruktion und im Klangcharakter nahezu unverändert erhalten ist.

Die Stellwagen-Orgel in St. Marien gehört zu Norddeutschlands bedeutendsten Barockorgeln. Typisch sind die in deutlich voneinander getrennten Werken gruppierten Pfeifen für ein kontrastreiches Musizieren. Der Prospekt mit seinen im niederländischen Knorpelstil gehaltenen Schmuckmotiven zählt zu den repräsentativsten Orgelprospekten des Frühbarock.

Kurz vor dem Tode Stellwagens konnte das Werk 1659 fertiggestellt werden. Im Frühjahr 1660 starb Stellwagen in Lübeck.