Hachen (Lennestadt)
Vorlage:Infobox Ortsteil einer Gemeinde Das Dorf Hachen ist ein Ortsteil von Lennestadt und liegt verkehrsmäßig abgeschieden am Rande des Rothaargebirges ca. 2 – 3 km von der Ortschaft Elspe entfernt.
Geschichte
Die Entstehung von Hachen ist zeitlich nicht näher bekannt. Aufgrund der Nähe zu Elspe kann sie nach dem Jahr 1000 vermutet werden. In dieser karolingisch – ottonischen Zeit entstanden in diesem Raum nämlich Siedlungen im Rahmen größerer Rodungen, die dem Anschein nach durch den Königshof in Elspe gelenkt wurden[1]. In der Zeit von etwa 1360 bis zur Soester Fehde 1444 fiel das Land Bilstein an den Grafen von der Mark. Nur die Städte Attendorn, Olpe und Drolshagen sowie der Bereich um Elspe blieb beim Erzbischof von Köln. Vermutlich aus diesem Grund lies der Graf von der Mark das verbliebene Land Bilstein mit einer Landwehr befestigen. Die märkische Landesgrenze, welche in großen Abschnitten noch heute im Gelände sichtbar ist, führte von Finnentrop kommend die Lenne herauf bis Theten, überquerte hier die Lenne (heute noch eine Furt durch die Lenne) und auf der anderen Lenneseite den Berg herauf bis zur „Stepel“ (Heiligenhäuschen Meggen), um weiter über die mittelste Hardt nach Halberbracht zu führen. Der zum kölnischen gehörende Ort Hachen war in dieser Zeit ein Grenzort zum benachbarten märkischen „Ausland“.[2]
Godert Vogt von Elspe besaß bereits 1467 ein Gut in Hachen, welches Noldeken bewirtschaftetet, von dem er den Kirchenmeistern zu Elspe eine Rente zur Beleuchtung des Heiligen Kreuzes verkaufte. [3] Bei der Erbteilung der Brüder Heinrich und Wilhelm Vogt von Elspe im Jahr 1467 wird Gerken und Schalckhans Gut zu Hachen und der schmale Zehnte daselbst erwähnt. 1485 wird neben Hermann von Leckebert vicecurait auch Hans Groteboile van Hachen als Kirchenmeister in einer Urkunde genannt, in der das Kloster Ewig ein Messbuch nach „Kölschen Regeln“ schreiben soll. [4] Weiter ist beim Erbvergleich der Brüder Heinrich, Bernd und Wilhelm Vogt von Elspe der Bocks Hof zu Hachen genannt. [5]
Das Schatzungsregister von 1535 und 1543 (diente der Erhebung der Türkensteuer) des Herzogtums Westfalens weist für das Dorf Hachen vier Schatzpflichtige aus[6], die zahlenmäßig mit vorhandenen Häusern bzw. Familien in etwa übereinstimmen dürften. 1596 und 1598 ist ein Michael Haberhans zu Hachen mit seiner Frau Katharina genannt beim Kauf eines Landes in Elspe. [7] Jost Haverhans zu Hachen wird 1620 von Bernhard Vogt von Elspe zu Bamenohl mit einem Stück Land oberhalb der Kirche von Elspe belehnt. Viel Kriegsvolk hat bei Agathe Schottlersche von Hachen 1636 bei sich gehabt, welche des Abend ausgegangen und hinter Feckers Hof im Siepen neben dem Bach tod aufgefunden wurde. [8] Das Dorf ist über die Jahrhunderte klein geblieben. Das äußere Bild wird überwiegend geprägt durch gut erhaltene landwirtschaftliche Fachwerkhäuser mit Gemüse- und Obstgärten. Das dörfliche Gewerbe umfasst außer landwirtschaftlichen Betrieben (Nebenerwerbe), ein forstwirtschaftliches Unternehmen, eine größere Schreinerei, einen Reiterhof und eine Hufschmiede. Über eine Kirche bzw. Kapelle verfügt das Dorf nicht. Am Dorfrand (Richtung Elspe) befindet sich jedoch ein zu einer Andachtstätte ausgebauter Bildstock, welcher der Gottesmutter gewidmet ist. Im Südosten vom Hachener Tal erstreckt sich die Wallanlage Weilenscheid, deren Entstehung (als Ringwallanlage) in dem Zeitraum 7. Jahrhundert vor Christus bis um Christi Geburt anzunehmen ist. In neuerer Zeit wurde die Anlage mit einem Aussichtsturm versehen. Ein alter Kreuzweg führt von der Pfarrkirche zu Elspe nach Hachen, welcher von der Familie Joseph Scheider (Fecker) im Jahre 1860 errichtet wurde. Dieser wurde im Jahr 1929 und 1946 erneuert. [9]
Einzelnachweise
- ↑ siehe auch: Oberelspe, Altenvalbert, Burbecke, Elsperhusen, in Texten und Bildern, hrsg. zum 50 jährigen Bestehen des Schützenvereins St. Quirinus und der SGV - Abteilung Oberelspe (1985), Olpe, S.7
- ↑ Kreisarchiv Olpe, Akte Nr. 1294. -- Bl. 1-50
- ↑ Urkunden Pfarrachiv Elspe
- ↑ Brill, Joseph, 1948, Geschichte der Pfarrei Elspe, Seite 55
- ↑ Heimatstimmen des Kreises Olpe 26-1411
- ↑ http://www.heimatbund-finnentrop.de/historie/SchatzungsRegister1543-V1.00.pdf Seite 73
- ↑ Brill, Joseph, 1948, Geschichte der Pfarrei Elspe, Seite 42
- ↑ Brill, Joseph, 1948, Geschichte der Pfarrei Elspe, Seite134
- ↑ Brill, Joseph, 1948, Geschichte der Pfarrei Elspe, Seite 33