Star-Trek-Belletristik

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Star-Trek-Romane sind von den Rechteinhaberen Paramount Pictures und CBS Corporation lizenzierte Prosageschichten, deren Handlungen im Star-Trek-Universum spielen. Die Bücher erzählen mitunter Fernsehfolgen und Kinofilme nach, stellen in der Regel aber eigenständige Geschichten dar, deren Inhalt von den Produzenten der Fernsehserien allerdings nicht berücksichtigt wird.

USA

Joe Haldeman (2007)
Alan Dean Foster (2007)
Jeanne Kalogridis, hier auf einer Convention im Jahr 1989, schrieb unter dem Pseudonym „J.M. Dillard“ mehrere Star-Trek-Romane

Bantam

Im Jahr 1967 erschien bei Bantam unter dem schlichten Titel „Star Trek“ eine Sammlung von sieben Kurzgeschichten, die der Science-Fiction-Autor James Blish auf der Grundlage von Drehbüchern zu Fernsehfolgen von „Raumschiff Enterprise“ verfasst hatte. Aufgrund der hohen Nachfrage erschien kurz darauf eine Zweitauflage, sowie ein Fortsetzungsband unter dem Titel „Star Trek 2“. Bis 1975 schrieb Blish insgesamt elf Anthologien dieser Art, sowie den ersten eigenständigen Star-Trek-Roman „Spock Must Die!“. Blishs Lebenspartnerin Judith Lawrence vollendete nach dessen Tod noch eine weitere Kurzgeschichtensammlung, und schuf außerdem eine unabhängige Geschichte um den Charakter „Harry Mudd“.

Als das Potenzial von auf Drehbüchern basierenden Geschichten ausgeschöpft war, wurden unter der Aufsicht von Sondra Marshak und Myrna Culbreath unabhängige Anthologien unter dem Titel „Star Trek: The New Voyages“ herausgegeben. Bis 1980 erschienen außerdem insgesamt 13 monographische Neuerzählungen, zu denen unter anderem David Gerrold und Joe Haldeman Arbeiten beisteuerte. Die Romane der Bantam-Reihe wurden während dieser Zeit mehrmals mit jeweils anderen Titelbildern neuaufgelegt. Außerdem publizierte der Verlag zwölf Fotoromane.

Simon & Schuster/Pocket

Der inzwischen weit überwiegende Teil der Romane wurde und wird vom Pocket-Verlag veröffentlicht. 1979 erschien das begleitende Buch zu Star Trek: Der Film, ein halbes Jahr später „The Entropy Effect“ von Vonda N. McIntyre. Dieser Roman verkaufte sich überraschend gut, was vor allem auf ein im Vergleich zu bisherigen Publikationen höheres erzählerisches Niveau zurückzuführen war.[1] Pocket wurde durch den bis heute anhaltenden Erfolg seiner Romanreihe dazu ermuntert, die ursprünglichen Pläne für eine auf nur vier bis fünf Bücher umfassende Serie über den Haufen zu werfen. Der Verlag diversifizierte seine Produktlinien ab Ende der 1980er, als die Produktion neuer Star-Trek-Fernsehserien begonnen hatte. Heute umfasst das Programm etwa 14 verschiedene Reihen, unter anderem auch eine Jugendbuchserie. Dazu kommen noch zehn Kurzserien. Insgesamt publizierte Pocket bisher etwa 500 Bücher, unter anderem auch gebundene Ausgaben.

Viele dieser Romane wurden als Hörbücher eingesprochen, häufig von Leonard Nimoy, James Doohan und George Takei. Eine kleine Anzahl wurde exklusiv als Hörbuch produziert. Außerdem existiert eine E-Book-Serie.

Weitere

Das Verlagshaus DelRey/Ballantine veröffentlichte eine Reihe von insgesamt zehn Taschenbüchern unter dem Titel „Star Trek Log“. Diese Romane enthielten Kurzgeschichten, welche auf den Drehbüchern zur Zeichentrickserie basierten. Der Autor dieser Geschichten war Alan Dean Foster. Abgesehen davon profilierte sich der Verlag jedoch vor allem mit Sekundärliteratur.

Der Whitman-Verlag publizierte lediglich „Mission to Horatius“ von Mack Reynolds (1968). Das Buch fand nur zögerlichen Absatz, und wurde daher nur einmal aufgelegt.

Deutschsprachiger Raum

Im Franz Schneider Verlag erschien unter dem Titel „Notruf aus dem All“ Mack Reynolds Roman „Mission to Horatius“, während die zwölf Anthologien von James Blish vom Williams-Verlag publiziert wurden. Pabel/Moewig veröffentlichten Blishs Geschichten als Heftromane, jedoch unter anderen Titeln und anderer Ordnung. Auch die „New Voyages“-Serie wurde so von Pabel verlegt. Das Haus verkaufte jedoch auch die anderen, ursprünglich bei Bantam erschienenen Romane als „Terra-Tschenbücher“. Außerdem erschein bei „Playboy Science Fiction“ Gene Roddenberrys Begleitbuch zu Star Trek: Der Film.

Die in den USA vom Pocket-Verlag herausgegeben Romane wurden im deutschsprachigen Raum zunächst vom Heyne Verlag veröffentlicht. Nach dem Jahrtausendwechsel gingen die Verkaufszahlen immer weiter zurück und seit der Übernahme des Verlags durch die Random-House-Gruppe wurden die Veröffentlichungen zuerst reduziert, und im Januar 2007 schließlich eingestellt. Im September 2007 übernahm der Cross Cult Verlag die Publikation neuer Bücher, die seit Februar 2008 wieder mehrmals im Jahr erscheinen.

Random House/Heyne

Der Verlag veröffentlichte folgende Pocket-Serien:

Serienübergreifende Buchreihen erschienen zu folgenden Themen:

  • Der Dominionkrieg (Der Krieg zwischen der Föderation und dem Dominion aus dem Gamma-Quadranten)
  • Invasion (eine uralte Bedrohung durch "Aggressoren" aus dem Deltaquadranten)
  • Der Tag der Ehre (ein klingonischer Feiertag)
  • Sektion 31 (eine Geheimorganisation in der Föderation)
  • Die Badlands (ein unwirtlicher Bereich des Weltraums, in dem sich Terroristen und Verbrecher aufhalten)

Unabhängige Reihen

  • Starfleet Kadetten (eine Jugendbuchreihe)
  • Die neue Grenze (von Peter David neu erfundene Serie um den außerirdischen Starfleet-Captain Calhoun und dessen Crew)
  • Phase Zwei

Cross Cult

Cross Cult hat sich zunächst der Veröffentlichung bisher in Deutschland noch nicht erschienener Buchreihen angenommen:

  • Star Trek: Vanguard (Ein Spin-off zu Raumschiff Enterprise), seit Februar 2008. Bisher wurden vier Bücher veröffentlicht, ein fünfter Band soll im Februar 2010 erscheinen, ein sechster Band ist angekündigt.
  • Star Trek: Titan (Ein Spin-off zu Das nächste Jahrhundert, in dem die Abenteuer von Captain Riker und Counselor Troi auf der U.S.S. Titan beschrieben werden, nach den Ereignissen des Films Star Trek: Nemesis), seit November 2008. Bisher wurden vier Bände veröffentlicht, Band fünf soll erst im Oktober 2010 erscheinen. Danach ist zumindest noch ein weiteres Buch geplant.
  • Star Trek: Destiny (ein Cross-over zwischen Titan, Das nächste Jahrhundert und Deep Space Nine), die Veröffentlichung von vier Bänden wurde angekündigt, sie soll ab Juni 2010 beginnen.

Zusätzlich übernimmt der Verlag die Publikation der Werke rund um den elften Star Trek Film. Die vierteilige Comicreihe "Star Trek: Countdown", welche die Vorgeschichte zum Film erzählt, wurde im April 2009 als Sammelband veröffentlicht, im Mai folgte die Adaption des Films von Alan Dean Foster. Bei entsprechendem Verkaufserfolg sollen beim Verlag künftig weitere Star Trek Comics veröffentlicht werden.

Nach dem Erfolg der seit Anfang 2008 publizierten Buchreihen kündigte der Cross Cult Verlag die Veröffentlichung weiterer Romane zu den bekannten, schon bisher in Deutschland erschienenen Buchreihen an. Geplant ist die Veröffentlichung von jeweils einem Buch pro Monat:

  • Star Trek: The Next Generation, ab September 2009 jeweils ein Roman alle zwei Monate. Die Bücher handeln in der Zeit nach Nemesis, parallel zu Star Trek: Titan.
  • Star Trek: Deep Space Nine, ab Oktober 2009, ebenfalls mit zweimontatlichem Veröffentlichungsrhythmus. Die Bücher gehören zum "DS9 Relaunch", die von der Zeit nach dem Ende der Fernsehserie handeln.

Autoren

Peter David

Die Bücher werden von verschiedenen Schriftstellern geschrieben. Die Autoren sprechen sich nicht untereinander ab und interpretieren auch die Vorlagen (TV-Serien, Filme) zum Teil frei. Aus diesem Grund wird der Inhalt der Bücher von den Fernseh- und Filmproduzenten nicht berücksichtigt.

Der allgemein bekannteste Autor von Star-Trek-Romanen ist William Shatner, der Darsteller des Captain Kirk in „Raumschiff Enterprise“. Der Schauspieler hatte mit der „Tek“-Serie bereits schriftstellerische Erfahrungen im Bereich der Science-Fiction-Unterhaltung gesammelt. Die Figur „Kirk“ steht in Shatners Romanen im Mittelpunkt des Geschehens.

Die meisten Bücher werden dagegen von mehr oder weniger arrivierten Science-Fiction- und Fantasy-Autoren geschrieben. Erwähnenswert sind neben den bereits genannten vor allem Diane Duane (über 40 Titel, nur wenige auf Deutsch übersetzt), Diane Carey (über 30 Titel) und John Vornholt (über 20 Titel), außerdem Kevin Dilmore, Esther Friesner, Michael Jan Friedman, Keith R. A. DeCandido, Heather Jarman, Una McCormak, Nathan Archer, S. N. Levitt, David R. George, Jeffrey Lang, Kirsten Beyer, Christie Golden, Robert Simpson, S. D. Perry, Judith Reeves-Stevens, Garfield Reeves-Stevens, Dayton Ward, J. M. Dillard, Jeri Taylor, Simon Hawke, Ann C. Crispin, Andy Mangels, Michael A. Martin, Josepha Sherman und Margaret Wander Bonanno.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Ralph Sander: Das Star Trek Universum. 2. Auflage. München, Heyne, 1990. S. 407