Thomas Muster

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Thomas Muster Tennisspieler
[[Datei:Thomas Muster|250px|rahmenlos|zentriert|Thomas Muster]]
Nation: Osterreich Österreich
Geburtstag: 2. Oktober 1967
Größe: 180 cm
Gewicht: 75 kg
1. Profisaison: 1985
Rücktritt: 1999
Spielhand: Links
Trainer: Ronnie Leitgeb
Preisgeld: 12.225.910 US-Dollar
Einzel
Karrierebilanz: 622 - 271
Karrieretitel: 44
Höchste Platzierung: 1 (12. Februar 1996)
Wochen als Nr. 1: 6
Grand-Slam-Bilanz
Grand-Slam-Titel:00000 1
Australian Open HF (1989, 1997)
French Open S (1995)
Wimbledon 1R (1987, 1992 - 1994)
US Open VF (1993, 1994, 1996)
Doppel
Karrierebilanz: 56 - 91
Karrieretitel: 1
Höchste Platzierung: 94 (7. November 1988)
Grand-Slam-Bilanz
Grand-Slam-Titel:00000 0
Australian Open 1R (1989, 1990)
French Open
Wimbledon
US Open 2R (1986)
Letzte Aktualisierung der Infobox:
25. März 2009
Quellen: offizielle Spielerprofile bei der ATP/WTA (siehe Weblinks)

Thomas Muster (* 2. Oktober 1967 in Leibnitz, Steiermark) ist ein ehemaliger österreichischer Profi-Tennisspieler und war zeitweilig die Nummer 1 der Tennis-Weltrangliste. Er gewann 44 Turniere im Einzel (darunter die French Open 1995) und einen Titel im Doppel. Damit ist er der bislang erfolgreichste österreichische Tennisspieler.

Bekannt war er vor allem für seinen bedingungslosen Kampfgeist. Zu seiner Zeit galt er als einer der besten Sandplatzspieler, er konnte aber auch auf Hardcourt und Teppich Turniersiege erringen.

Karriere

Schon in seiner Jugend hat er mit dem Finaleinzug bei den Junior French Open und dem Gewinn der Orange Bowl 1985 für Aufsehen gesorgt. Im selben Jahr wurde er Profispieler und gewann sein erstes Turnier 1986 in Hilversum.

1988 gewann Muster vier Turniere und belegte das erste Mal einen Platz in den Top 20.

1989 konnte er das Halbfinale der Australian Open erreichen, wo er in einer knappen Partie gegen die damalige Nummer 1 der Welt Ivan Lendl in 4 Sätzen verlor. Am 31. März 1989 gewann er gegen Yannick Noah das Halbfinale in Key Biscayne, wurde aber nur Stunden später von einem betrunkenen Autofahrer angefahren, wobei er eine schwere Knieverletzung erlitt. 6 Monate später feierte er in einem Schaukampf gegen den verhinderten Finalgegner Ivan Lendl sein Comeback.

Schon 1990 konnte er wieder Turniersiege feiern, drei auf Sand, einen auf Hardcourt. 1995 war sicher das beste Jahr für Muster. Zwischen Februar und Juli gewann er 40 Spiele auf Sand in Serie. Nach dem Halbfinal-Erfolg über Andrea Gaudenzi 1995 in Monaco brach er zusammen. Trotzdem trat Muster am nächsten Tag im Endspiel gegen Boris Becker an. Nach Abwehr von 2 Matchbällen gelang es Muster die Partie umzudrehen und in fünf Sätzen über den Deutschen zu triumphieren. In diesen Monaten siegte Muster auch bei den French Open (gegen Michael Chang) und feierte damit seinen einzigen Grand-Slam-Titel. Am 12. Februar 1996 wurde Thomas Muster Nummer 1 der Weltrangliste, zuerst nur für eine Woche, ein Monat später dann für 5 Wochen.

Er wurde österreichischer Sportler des Jahres 1990 und 1995. Sein langjähriger Trainer war Ronald Leitgeb. Den letzten ATP-Titel feierte Muster 1997 in Key Biscayne und schloss damit den Kreis nach seiner Verletzung. 1999 beendete er still und leise nach dem Erstrunden-Out bei den French Open gegen Nicolas Lapentti seine Karriere, ohne jemals offiziell seinen Rücktritt bekannt gegeben zu haben. Insgesamt errang er 44 ATP-Titel, die meisten auf Sand. 2005 feierte er dann ein kleines Comeback auf der ATP Tour bei der BA-CA Tennis Trophy in Wien im Doppel an der Seite von Oliver Marach.

Zwischen Februar 2004 und September 2006 war er österreichischer Daviscup-Kapitän und spielt seit 2003 auf der ATP Tour of Champions. Trotz seines großen Kampfgeistes ist Muster auch immer wieder für lustige Einlagen und Shows am und um den Tennis-Court bekannt. So spielte er im Juni 2005 für eine TV-Total-Sendung mit Elton im Doppel gegen Stefan Raab/Boris Becker im Rahmen der Gerry Weber Open in Halle (Westf.). Im November 2009 entschied er ein Showmatch – das auch als „Geschlechterkampf“ angekündigt wurde – gegen die Österreicherin Sybille Bammer für sich.[1]

Rekorde

1995 gewann Thomas Muster zwölf Turniere im Einzel, was bis heute Rekord auf der ATP Tour ist.[2] 2006 konnte Roger Federer diesen Rekord einstellen.

Turniersiege

Thomas Muster konnte in seiner Karriere 44 Siege im Einzel und einen im Doppel erringen. Weiter stand er in elf Einzelturnieren und in einem Doppelturnier im Finale.

Legende
Grand Slam
ATP Masters Serie
ATP Tour

Einzel (44)

Nr. Datum Turnier Finalgegner Endergebnis
1 28. Jul. 1986 Hilversum Jakob Hlasek 6:1, 6:3, 6:3
2  4. Jul. 1988 Boston Lawson Duncan 6:2, 6:2
3 25. Jul. 1988 Bordeaux Ronald Agenor 6:3, 6:3
4  8. Aug. 1988 Prag Guillermo Pérez-Roldán 6:4, 5:7, 6:2
5 19. Sep. 1988 Bari Marcelo Filippini 2:6, 6:1, 7:5
6  1. Jan. 1990 Adelaide Jimmy Arias 3:6, 6:2, 7:5
7  5. Mrz. 1990 Casablanca Guillermo Pérez-Roldán 6:1, 6:7, 6:2
8 14. Mai 1990 Rom Andrei Tschesnokow 6:1, 6:3, 6:1
9 10. Jun. 1991 Florenz Horst Skoff 6:2, 6:7, 6:4
10  9. Sep. 1991 Genf Horst Skoff 6:2, 6:4
11 20. Apr. 1992 Monte Carlo Aaron Krickstein 6:3, 6:1, 6:3
12  8. Jun. 1992 Florenz Renzo Furlan 6:3, 1:6, 6:1
13 24. Aug. 1992 Umag Franco Davin 6:1, 4:6, 6:4
14 22. Feb. 1993 Mexiko-Stadt Carlos Costa 6:2, 6:4
15  7. Jun. 1993 Florenz Jordi Burillo 6:1, 7:5
16 14. Jun. 1993 Genua Magnus Gustafsson 7:6, 6:4
17  2. Aug. 1993 Kitzbühel Javier Sanchez 6:3, 7:5, 6:4
18  9. Aug. 1993 San Marino Renzo Furlan 7:5, 7:5
19 23. Aug. 1993 Umag Alberto Berasategui 7:5, 3:6, 6:3
20 27. Sep. 1993 Palermo Sergi Bruguera 7:6, 7:5
21 21. Feb. 1994 Mexiko-Stadt Roberto Jabali 6:3, 6:1
22 25. Apr. 1994 Madrid Sergi Bruguera 6:2, 3:6, 6:4, 7:5
23 13. Jun. 1994 St. Pölten Tomas Carbonell 4:6, 6:2, 6:4
24 27. Feb. 1995 Mexiko-Stadt Fernando Meligeni 7:6, 7:5
25  3. Apr. 1995 Estoril Albert Costa 6:4, 6:2
26 10. Apr. 1995 Barcelona Magnus Larsson 6:2, 6:1, 6:4
27 24. Apr. 1995 Monte Carlo Boris Becker 4:6, 5:7, 6:1, 7:6, 6:0
28 15. Mai 1995 Rom Sergi Bruguera 3:6, 7:6, 6:2, 6:3
29 11. Jun. 1995 Roland Garros, Paris Michael Chang 7:5, 6:2, 6:4
30 19. Jun. 1995 St. Pölten Bohdan Ulihrach 6:3, 3:6, 6:1
31 17. Jul. 1995 Stuttgart Outdoor Jan Apell 6:2, 6:2
32  7. Aug. 1995 San Marino Andrea Gaudenzi 6:2, 6:0
33 21. Aug. 1995 Umag Carlos Costa 3:6, 7:6, 6:4
34 11. Sep. 1995 Bukarest Gilbert Schaller 6:3, 6:4
35 23. Okt. 1995 Essen MaliVai Washington 7:6, 2:6, 6:3, 6:4
36  4. Mrz. 1996 Mexiko-Stadt Jiri Novak 7:6, 6:2
37  8. Apr. 1996 Estoril Andrea Gaudenzi 7:6, 6:4
38 15. Apr. 1996 Barcelona Marcelo Rios 6:3, 4:6, 6:4, 6:1
39 22. Apr. 1996 Monte Carlo Albert Costa 6:3, 5:7, 4:6, 6:3, 6:2
40 13. Mai 1996 Rom Richard Krajicek 6:2, 6:4, 3:6, 6:3
41 15. Jul. 1996 Stuttgart Outdoor Jewgeni Kafelnikow 6:2, 6:2, 6:4
42  9. Sep. 1996 Bogotá Nicolás Lapentti 6:7, 6:2, 6:3
43 10. Feb. 1997 Dubai Goran Ivanisevic 7:5, 7:6
44 17. Mrz. 1997 Key Biscayne Sergi Bruguera 7:6, 6:3, 6:1

Doppel (1)

Nr. Datum Turnier Partner Finalgegner Endergebnis
1 19. Sep. 1988 Bari Claudio Panatta Francesco Cancellotti/Simone Colombo 6:3, 6:1

Privat

Thomas Muster hat einen Sohn mit der australischen Fernsehmoderatorin Jo Beth Taylor, mit der er von 2000 bis 2005 verheiratet war. Am 26. Juli 2001 wurde sein Sohn geboren, 2009 wurde er Vater einer Tochter.

Auszeichnungen

Einzelnachweise

  1. Thomas Muster gewinnt den Geschlechterkampf gegen Sybille Bammer
  2. Die Rekorde vor Einführung der ATP Tour hält Guillermo Vilas mit 16 Einzeltiteln und 46 Siegen in Folge im Jahre 1977.

Literatur

  • Thomas Muster, Christian Hackl: Aufschlag – mein Leben, mein Erfolg, Edition Tau, Bad Sauerbrunn, 1995, ISBN 3-900977-73-9

ATP-Profil von Thomas Muster (englisch)Vorlage:ATP/Wartung/unnötige Verwendung von Parameter 2

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