Sørvágsvatn

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 28. Juni 2010 um 17:54 Uhr durch Biezl (Diskussion | Beiträge) (Änderung 76091859 von Biezl wurde rückgängig gemacht. fehler). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Sørvágsvatn/Leitisvatn
Blick am Ostufer des Sees entlang nach Süden auf die charakteristische Spitze der Trælanípa (Mitte).
Daten
Name: Sørvágsvatn, Leitisvatn, Vatnið
Lage: Vágar/Färöer
Fläche 3,56 km²
maximale Tiefe: 59 m
durchschnittliche Tiefe: 27,5 m
größter Zufluss: Skjatlá
Wassereinzugsgebiet: 35,2 km²
Abfluss: Bøsdalaá und anschl.
Bøsdalafossur in den Nordatlantik
Höhe über NN: 32 m
Orte am Ufer: Vatnsoyrar, Miðvágur
Besonderheiten: größter See der Färöer

Das Sørvágsvatn bzw. Leitisvatn ist mit 3,56 km² der größte Binnensee der Färöer und liegt im Süden der Insel Vágar.

Name(n)

Der Name ist grammatisch sächlich, da vatn (vgl. deutsch: Wasser) sächlich ist.

Ob der See Sørvágsvatn oder Leitisvatn genannt wird, hängt bei den Einheimischen vom Standpunkt ab. Am Westufer heißt er Sørvágsvatn, am Ostufer jedoch Leitisvatn. Diese Besonderheit prägt sich am Besten ein, wenn man bedenkt, dass der Ort Sørvágur westlich des Sees liegt. Genau in der Mitte des Sees verläuft die Kommunengrenze zu Miðvágur im Osten. Genauere Landkarten verzeichnen daher beide Namen auf der jeweiligen Seite der Grenze.

Im Volksmund jedoch wird das Gewässer einfach nur Vatnið (der See) genannt.

Geografie

Im Westen sagt man Sørvágsvatn, im Osten Leitisvatn. Also einigte man sich im Volksmund auf Vatnið, den See

Das Sørvágsvatn/Leitisvatn liegt auf 32 Metern Höhe im Süden der Insel Vágar. Der See erstreckt sich von Nord nach Süd auf einer Länge von etwa 6 Kilometern und ist maximal 800 Meter breit. Mit 59 Metern Tiefe ist er gleichzeitig der tiefste See der Färöer.

Im Süden wird er durch den Bach Bøsdalaá und den anschließenden Wasserfall Bøsdalafossur in den Nordatlantik entwässert. Dieser Umstand führt dazu, dass auf einigen (Übersichts-)Karten der Eindruck entsteht, der See besäße einen Zugang zum (bzw. vom) Meer, und wäre daher eine Art Fjord. Der Bøsdalafossur stürzt jedoch 32 Meter tief senkrecht ins Meer. An diesem Südküstenabschnitt befindet sich auch das Kliff Trælanípa.

Am entgegengesetzten Nordufer des Sees befindet sich der Ort Vatnsoyrar. Durch diese Lage ist es der einzige Binnenort der Färöer. Gleichzeitig ist an dieser Stelle der einzige Sandstrand des Sees, während das restliche Ufer steinig ist.

Freizeit und Tourismus

Der Bøsdalafossur bildet den Abfluss des Sees in den Atlantik. (Foto von 1899)

An beiden Ufern des Sees verläuft ein Wanderweg. Wer den See im Süden umrunden will, braucht am besten Gummistiefel, auch wenn dort eine Art Weg aus einzelnen Steinen besteht, auf denen man die Bøsdalaá überqueren kann. Belohnt wird diese relativ leichte Tour mit einem Ausblick auf Koltur, Hestur, Sandoy, Skúvoy und bei guter Sicht auch auf Suðuroy.

Diese Ecke der Färöer gilt als eine der landschaftlich reizvollsten, hat man hier doch fast alle typischen färöischen Landschaftsformen an einer Stelle: Den See, den Bach, den Wasserfall, das Meer; flache Weiden und grasbewachsene Berghänge; flachen Klippenstrand und schroffe Steilfelsen; freistehende Felssäulen und Schären; gepaart mit Vögeln, Pflanzen, Schafen und oft auch Robben.

Für Liebhaber des Reitsports können vor Ort entsprechende Touren organisiert werden. Das Hotel Vágar liegt in unmittelbarer Nähe sowohl des Flughafen Vágar als auch des Sees. Die Straße 40 führt an einer Teilstrecke direkt am nördlichen Ostufer entlang.

Der fischreiche See gilt unter Anglern als attraktives Revier. Besonders der Seesaibling und die färöische Forelle (Salmo trutta faroensis) sind hier häufig. Hier wird auch von Booten aus geangelt. Angelscheine können bei der Touristinformation Kunningarstova Vágar in Miðvágur erworben werden. Siehe auch: Angeln auf den Färöern.

Seit Sommer 2005 werden erstmals auch Touristentouren per umgebautem Motorboot auf dem See angeboten. Die knapp dreistündige Tour geht über die ganze Länge des Sees bis zum Wasserfall, wo man eine Stunde Landgang hat, bevor auf dem Rückweg geangelt wird.

Geschichte(n)

Als die Färöer im Zweiten Weltkrieg von Großbritannien besetzt waren, diente der See als Flugplatz für Wasserflugzeuge. Bald darauf wurde an seinem Westufer der Flughafen Vágar gebaut.

Am 24. März 2005 mittags sollte diese Wasserflugplatz-Tradition wieder aufleben, als ein US-amerikanischer Privatflieger auf dem Weg von Norwegen in die Heimat auf dem Flughafen Vágar zwischenlanden wollte, sein Fahrwerk aber nicht ausfuhr. Als er dem Tower meldete, dass es sich um ein Flugzeug mit Schwimmern handelt, leitete ihn die färöische Flugsicherung zur Notwasserung auf dem Vatn (á Vatninum). Mit einem Schlauchboot der Flughafenwehr wurde das Flugzeug dann an Land zur Reparatur geschleppt. Weder Personen noch das Flugzeug erlitten Schaden. Nach der mit Wagenhebern am Ufer improvisierten Reparatur des Fahrwerks wurde das Flugzeug aufgetankt und verließ die Färöer so, wie es gekommen war: auf dem Vatn.

Literatur

  • Frank Landkildehus, Erik Jeppesen, Jens Peder Jensen and S. í Dali: "General Description of Five Faroese Lakes" in: Ann. Soc. Scient. Færoensis Suppl. 36. 2002: 28-33 PFD-Download

Koordinaten: 62° 3′ 13″ N, 7° 13′ 43″ W