Rasswet

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Rasswets (MRM-1)
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Sarja / Sojus, Progress
Die Lage Rasswets (MRM-1) im russischen Segment.

Rasswet (russisch Рассвет „Morgenröte“) ist ein Forschungsmodul der Internationalen Raumstation (ISS) und ein Beitrag der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos. Andere Bezeichnungen lauten Docking Cargo Module (DCM, russisch Стыковочно-грузовой модульСГМ) oder Mini Research Module 1 (MRM-1 bzw. MIM-1).[1] Rasswet wurde mit der Shuttle-Mission STS-132 zur ISS gebracht und am 18. Mai 2010 an das Sarja-Modul angedockt.

Entwicklung

Ähnlich der amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA ist die russische Weltraumagentur Roskosmos aufgrund diverser Probleme beim Bau der internationalen Raumstation nicht in der Lage, alle ehemals geplanten Module zu starten. Daher ist im derzeitigen Manifest nur noch der Start des Forschungsmoduls Mnogozelewoi laboratorny modul an Bord einer Proton-Rakete im Jahr 2011 vorgesehen. Durch den Wegfall eines weiteren ähnlichen Moduls und die Installation des amerikanischen Tranquility-Moduls am Nadir-Andockpunkt von Unity lässt sich der daneben liegende und momentan genutzte Andockplatz für Versorgungsschiffe am Nadir-Platz von Sarja nicht mehr gefahrlos ansteuern. Als Lösung für dieses Problem ist Rasswet als eine Art Verlängerungs- und Kopplungsmodul vorgesehen, so dass nach der Installation ein vierter Kopplungspunkt russischer Bauart zur Ankopplung von Sojus-Raumschiffen und unbemannten Progress-Transportern zur Verfügung steht.

Um das Projekt und den Bau des Moduls zu beschleunigen wird bei der Planung und Konstruktion auf den bereits fertiggestellten Rumpf der ehemals geplanten und nicht mehr benötigten Science Power Platform zurückgegriffen. Dazu wurde der aktive Kopplungsadapters vom Typ „SSWP-M 8000“ (passend zu Swesda Nadir und Zenit) durch einen aktiven „SSWP G4000“ (passend zu Sarja Nadir), ausgetauscht, ein zweiter passiver Adapters vom Typ „SSWP G4000“ (entsprechend Progress und Sojus) sowie die zur Entladung von Versorgungsschiffen notwendigen Treibstoffleitungen eingebaut. Rasswet verfügt über 8 Experimentierarbeitsplätze.

Start und Installation

Rasswet bei der Installation an der ISS

Da Rasswet im Gegensatz zu den meisten anderen Modulen russischer Bauart nicht über eigene Triebwerke verfügt, erfolgte der Start an Bord eines Space Shuttles im Rahmen der Mission STS-132 am 14. Mai 2010. Im Gegenzug wird der Innenraum Rasswets für den Transport von amerikanischer Ausrüstung reserviert. An der Außenhaut sind darüber hinaus Haltepunkte für den Transport einer Luftschleuse, eines Radiators und von Ersatzteilen für den europäischen Roboterarm ERA installiert. Die Startmasse von Rasswet wird etwa 7,9 Tonnen betragen. Die Installation an der ISS wird genau wie die Umsetzung anderer Module mit Hilfe des großen Roboterarms Canadarm2 erfolgen. Nach der Installation wird die mitgeführte Luftschleuse für Forschungszwecke am freien Kopplungspunkt des MLM verlegt und der Radiator an dessen Außenhaut angebracht.[2]

Am 7. Dezember 2009 wurde der neue Name des Moduls bekannt.[3] Rasswet erreichte am 17. Dezember 2009 mit einer Antonow An-124 das Kennedy Space Center, wo es die nächsten Monate auf den Start vorbereitet wurde.[4]

Technische Daten

Die Leermasse von Rasswet beträgt etwa 5 Tonnen. Es ist eine etwa 6 Meter lange aus Aluminiumlegierungen mit einem Durchmesser von 2,35 Metern und bietet zusätzliche 17,4 m³ Stauraum und 5 Arbeitsplätze für die Astronauten.[5]

Einzelnachweise

  1. Dr. Jesco von Puttkamer: International Space Station Daily Report. NASA, abgerufen am 14. April 2008 (englisch).
  2. Michael Braukus, Lynnette Madison: NASA Extends Contract With Russia’s Federal Space Agency. NASA, abgerufen am 9. April 2007 (englisch).
  3. Russland baut sein ISS-Segment aus. RIA Novosti, 7. Dezember 2009, abgerufen am 12. Dezember 2009.
  4. Stephen Clark: Russian storage module arrives in Florida for launch. Spaceflight Now, 17. Dezember 2009, abgerufen am 18. Dezember 2009 (englisch).
  5. FliegerRevue August 2010, S. 40–43: Good Bye Atlantis – Mission STS 132.
Commons: Rasswet – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien