Belsh

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Cërrik
Cërriku
Belsh führt kein Wappen
Belsh (Albanien)
Belsh (Albanien)

Koordinaten: 40° 59′ N, 19° 53′ O

Basisdaten
Qark: Elbasan
Höhe: 156 m ü. A.
Fläche: 50,9 km²
Einwohner: 13.904 (2008)
Bevölkerungsdichte : 273 Einw./km²
Telefonvorwahl: (+355) 582
Postleitzahl: 3008
Politik und Verwaltung (Stand: 2008)
Bürgermeister: Arif Tafani

Belsh (albanisch auch Belshi, selten auch Belësh resp. Belëshi ist eine Kleinstadt mit rund 14.000 Einwohnern (2008)[1] in Mittelalbanien. Es handelt sich um den drittgrößten Ort im Kreis Elbasan. Belsh liegt rund 25 Kilometer südwestlich der Stadt Elbasan und etwa gleich weit entfernt östlich von Lushnja im Dumreja genannten Hügelland.

Die Dumreja – in der Geologie wird die Karsthochebene auch als evaporiter Diapirdom von Dumrea bezeichnet[2] – liegt zwischen den Flüssen Shkumbin im Norden, dem Devoll im Osten, dem Seman im Süden sowie der Myzeqe-Ebene im Westen. Geprägt ist die Gegend von bis zu 300 Meter, ganz im Norden sogar bis zu 450 Meter hoch ansteigende Hügel, Polja und Karsthohlformen. In diesen bis zu 15 Meter tiefen Senken entstanden rund 80 kleine Karstsee (Liqenet te Belshit/Dumrea-Seen).[3] Einer davon ist der Liqeni i Belshit, entlang dessem östlichen und nördlichen Ufer sich die Stadt erstreckt.

Die Region von Belsh war schon im Altertum besiedelt.[3] Am anderen Seeufer beim Ort Gradishta wurden auf einem Hügel Überreste einer illyrischen Befestigung und Siedlung gefunden. Später eine griechische Kolonie, prosperierte der Ort in römischer Zeit als Handelsort nicht allzu weit von der Via Egnatia entfernt. Etwas weiter südlich beim Ort Serafani befand sich ein Tempel, der der Aphrodite gewidmet war.[4] Im angrenzenden See wurden viele Terrakottawaren gefunden, die dort zu Ehren der Göttin versenkt wurden.[5] Die Funde eines Fürstengrabs sind heute in Tirana ausgestellt.[6] Im 6. Jahrhundert wurde die befestigte antike Stadt durch einfallende Slawen zerstört.[7]

In Belsh gibt es eine Mittelschule und ein Krankenhaus. Die Gemeinde Belsh umfaßt nebst dem Zentrum (Qendër) die folgenden zwölf Dörfer: Çepa, Dushk, Belsh-Fshat, Shkoza, Qafë Shkalla, Seferan, Trojas, Shkendi, Gradishte, Marinez, Stith und Stanaj.[5]

Die Umgebung von Belsh wird stark landwirtschaftlich genutzt.[3] Man vermutet in der Dumrea auch Gasvorkommen.[8]

Literatur

  • Neritan Ceka: Das Fürstengrab von Belsh. In: Arne Eggebrecht (Hrsg.): Albanien – Schätze aus dem Land der Skipetaren. Philipp von Zabern, Mainz 1988, ISBN 3-8053-0978-3, S. 244–259.

Einzelnachweise

  1. Popullsia. In: Këshilli i Qarkut Elbasan. Abgerufen am 9. Dezember 2010 (albanisch).
  2. Anne Jardin, Luan Nikolla, François Roure: Subsalt Imagery of the Dumre Area, Ionian Basin, Albania. 2009, abgerufen am 10. Dezember 2010 (englisch).
  3. a b c Dhimitër Doka, Eqerem Yzeiri: Räumliche Struktur Albaniens. In: Peter Jordan, Karl Kaser, Walter Lukan, Stephanie Schwandner-Sievers, Holm Sundhaussen (Hrsg.): Österreichische Osthefte. Jahrgang 45, Heft 1/2. Peter Lang, 2003, ISSN 0029-9375, S. 15.
  4. James Pettifer: Albania & Kosovo – Blue Guide. A & C Black, London 2001, ISBN 0-7136-5016-8.
  5. a b Bashkia Belsh. In: Këshilli i Qarkut Elbasan. Abgerufen am 10. Dezember 2010 (albanisch).
  6. Guntram Koch: DuMont-Kunst-Reiseführer Albanien. DuMont, Köln 1989, ISBN 3-7701-2079-5.
  7. Neritan Ceka: Das Fürstengrab von Belsh. In: Arne Eggebrecht (Hrsg.): Albanien – Schätze aus dem Land der Skipetaren. Philipp von Zabern, Mainz 1988, ISBN 3-8053-0978-3, S. 244 f.
  8. Dumrea. In: EurekaMag. Abgerufen am 10. Dezember 2010 (englisch).