Karl Theodor Bleek

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Karl Theodor Bleek (* 19. März 1898 in Kirn; † 15. Dezember 1969 in Marburg) war ein deutscher Oberbürgermeister, Politiker und Staatssekretär.

Leben

Der Sohn eines Bürgermeisters besuchte in Marburg die Schule. Als Kriegsteilnehmer des Ersten Weltkriegs verlor er ein Bein. Nach dem Studium der Rechtswissenschaften an der Philipps-Universität Marburg war er zwischen 1927 und 1931 als Regierungsrat im Preußischen Innenministerium beschäftigt. Von 1932 bis 1933 war er Landrat im Landkreis Arnswalde, 1933 bei der Bezirksregierung in Stade, 1934 bis 1937 in Arnsberg und 1937 bis 1939 in Breslau. In Breslau war er von 1939 bis 1945 Stadtkämmerer. Bleek wurde noch 1942 Mitglied der NSDAP[1]. Über seine Entnazifizierung ist nichts bekannt, die NSDAP-Mitgliedschaft wurde nicht publik.

Unter Bleek gewann die von ihm mitgegründete LDP (Liberal-Demokratische Partei Hessen - heute FDP) die Kommunalwahl in Marburg mit 40,4 % der Stimmen (SPD: 27,2 %, CDU: 23,2 %), wodurch er der erste frei gewählte Oberbürgermeister in der Stadt nach dem Zweiten Weltkrieg wurde. Dieses Amt hatte er von 1946 bis 1951 inne. 1951 wurde er Staatssekretär im Bundesinnenministerium, bevor er 1957 bis 1961 Amtschef des Bundespräsidialamts wurde.

Bleek gehörte 1946 der verfassunggebenden Versammlung Hessens und anschließend bis zum 9. Oktober 1951 dem Hessischen Landtag an. Seit 1947 war er Vorsitzender der FDP-Landtagsfraktion und stellvertretender Landesvorsitzender. 1949 wurde er in den FDP-Bundesvorstand gewählt, wo er - im Gegensatz zum hessischen Landesvorsitzenden August-Martin Euler - zu den gemäßigt linksliberalen Kräften gehörte.

Ab 1963 war er Präsident der Studienstiftung des deutschen Volkes. Nach Bleek sind der Karl-Theodor-Bleek-Platz und der Karl-Theodor-Bleek-Steg in Marburg benannt.

Veröffentlichungen

  • Aktuelle Fragen der Kommunalpolitik auf Bundesebene. Mannheimer Druck- und Verlagsgesellschaft, Mannheim 1953.
  • Tabellarischer Lebenslauf bei Bundesarchiv
  • Munzinger Internationales Biographisches Archiv 10/1970 vom 23. Februar 1970 [1]

Einzelnachweise

  1. Norbert Frei, Vergangenheitspolitik. Die Anfänge der Bundesrepublik und die NS-Vergangenheit, München 1996, S. 84