Strak

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Der Strak ist eine an die darstellende Geometrie angelehnte zeichnerische Darstellungsart, die im Schiffbau und Automobilbau angewandt wird. Der Name leite sich aus dem englischen Wort "strake" ab, das einen durchgehend verlaufenden Plattengang beschreibt.[1]


Eine Definition dazu könnte lauten: Das designmäßige Finden einer aerodynamischen Form, z. B. eines Rumpfes oder einer Tragfläche, wenn vom Volumen nur einige ebene, senkrechte, parallele Querschnitte gegeben sind.

Dabei wird das 3D-Modell in Spanten und Senten unterteilt.

Strak im Automobilbau

Vergleich Class A vs. Class B

Der Strak eines Fahrzeuges ist die geometrische Darstellung aller kundensichtbaren Oberflächen im Interieur und Exterieur unter Berücksichtigung aller technischen und formalästhetischen Ansprüche.

In der Praxis bedeutet dies, dass die Strakabteilung (kurz. Strak) die Brücke zwischen der Design- und Konstruktionsabteilung bildet. Als Designergebnis liefert die Designabteilung ein 1:1 Plastilinmodell (Clay-Modell). Dieses Modell kann optisch mit einem 3D-Scanner oder mechanisch (veraltet) mit einer Koordinatenmeßmaschine getastet werden. Der Tast, auch Scan genannt, ist die Vorlage für die Strakabteilung und besteht aus einer Punktewolke im Raum (siehe auch Rapid Prototyping). Zur Visualisierung wird die Punktewolke trianguliert. Man erhält ein Facettenmodell aus einer großen Anzahl von Dreiecken.

Die Strakabteilung konstruiert nun im CAS-System wie ICEM Surf oder Autodesk Alias (siehe auch Alias) Freiformflächen höchster Güte (Class A). Der Tast dient dazu als Referenz im Raum. Im Strak werden also die Flächen des Plastilinmodells in einer höheren Qualität reproduziert. Beulen und S-Schläge werden „ausgestrakt“. Umgebungslichtreflektionen (Highlights) auf den Flächen werden optimiert.

Neben den Designintentionen werden auch Forderungen aus der Konstruktion umgesetzt. Die Flächen müssen entformbar sein (kein Hinterschnitt, siehe Formenbau) und genügend Bauraum für Konstruktionselemente und Nachbarbauteile muss vorhanden sein. Werkzeugtrennlinien sollen möglichst nicht auf Sicht- und Basisflächen liegen. Ergebnisse aus den Aerodynamikuntersuchungen fließen ein. Die vom Strak erstellten Flächen werden im nachfolgenden Konstruktionsprozess zu vollständigen Bauteilen modelliert.

Aufgrund der rasanten Entwicklung im Bereich der computergenerierten Bilderstellung wird das physische Modell in wachsendem Maß durch virtuelle Modelle ersetzt (siehe auch Virtual Prototyping). Ausgangspunkt für den Strak ist somit häufig nicht mehr das Claymodell. Vielmehr laufen Design- und Konstruktionsprozesse parallel, und die Strakerstellung erfolgt im Rahmen der Aufbereitung von Konstruktionsdaten für die Visualisierung mit CGI-Anwendungen wie Autodesk Maya, PI-VR VRED Professional oder RTT DeltaGen.

Einzelnachweise

  1. Kemp, Peter (Hrsg.): The Oxford Companion to Ships and the Sea. 1. Auflage. Oxford University Press, Oxford 1976, ISBN 0-19-211553-7 (S. 870).

Siehe auch