Ioan Sabău

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Ioan Sabău
Personalia
Voller Name Ioan Ovidiu Sabău
Geburtstag 12. Februar 1968
Geburtsort Câmpia TurziiRumänien
Position Mittelfeldspieler

Ioan Ovidiu „Neluțu“ Sabău (* 12. Februar 1968 in Câmpia Turzii, Kreis Cluj) ist ein ehemaliger rumänischer Fußballspieler und derzeitiger -trainer. Seit September 2010 ist er für den FCM Târgu Mureș in der höchsten rumänischen Fußballliga, der Liga 1, tätig. Als Spieler absolvierte Sabău insgesamt 281 Spiele in der Divizia A, der Ehrendivision und der Serie A. Er nahm an der Fußball-Weltmeisterschaft 1990 und der Fußball-Europameisterschaft 1996 teil.

Spielerkarriere

Ioan Sabău begann seine Karriere bei Universitatea Cluj, das damals in der höchsten rumänischen Fußballliga, der Divizia A spielte. Am 8. März 1986 kam Sabău im Auswärtsspiel bei Rapid Bukarest erstmals zum Einsatz. Als dribbelstarker, torgefährlicher und mannschaftsdienlicher rechter Mittelfeldspieler erregte er schnell landesweit Aufsehen. Unter dem Vorwand, er müsse seinen Wehrdienst absolvieren, wurde er im Laufe der Saison 1987/88 gezwungen, zum Ligakonkurrenten AS Armata Târgu Mureș zu wechseln, da dieser Verein dem Verteidigungsministerium unterstand. Sabău verursachte während dieser Zeit einen Autounfall, bei dem ein Mensch ums Leben kam. Dieser Vorfall wurde von den rumänischen Behörden vertuscht, nachdem sich Sabău im Gegenzug dazu bereit erklärt hatte, 1988 zu dem rumänischen Spitzenverein Dinamo Bukarest zu wechseln.[1]

Während der zwei erfolgreichen Jahre bei Dinamo gewann Sabău 1990 die Meisterschaft und den rumänischen Pokal sowie erreichte das Halbfinale im Europapokal der Pokalsieger. Nach der WM-Teilnahme verließ er – wie viele andere rumänische Nationalspieler auch – Rumänien und wechselte zu Feyenoord Rotterdam in die holländische Ehrendivision. In Rotterdam kam Sabău lediglich zu Beginn regelmäßig zum Einsatz, in seiner zweiten Saison bestritt er lediglich 12 Spiele, holte aber in beiden Jahren jeweils den KNVB-Pokal. In dieser Zeit schloss er sich auch den Zeugen Jehovas an.[2]

Daraufhin verließ Sabău die Niederlande und sein Weg führte ihn in die Serie A zu Brescia Calcio. Hier wurde er auf Anhieb Stammspieler, konnte aber den Abstieg in die Serie B nicht verhindern. Während der vier Jahre in Brescia entwickelte sich der Klub zu einer Fahrstuhlmannschaft. Die guten Leistungen Sabăus machten ihn zum Stammspieler der rumänischen Nationalmannschaft und führten zu einer Nominierung für die Fußball-Europameisterschaft 1996. Im selben Jahr verließ Sabău Brescia, nachdem der Klub beinahe in die Serie C abgestiegen wäre. Doch auch bei seinem neuen Verein AC Reggiana erging es Sabău nicht viel besser. Der Klub stieg aus der Serie A ab, während Sabău nur in der Hälfte der Spiele zum Einsatz kam. Er verließ Reggiana deshalb bereits 1997 und kehrte nach Brescia zurück, das gerade in die Serie A aufgestiegen war. Sabău konnte den erneuten Abstieg nicht verhindern – vor allem, weil er kaum eingesetzt wurde.

1998 kehrte Sabău Italien den Rücken und schloss sich Rapid Bukarest in seiner rumänischen Heimat an. Dort kehrte der Erfolg zurück, und Sabău gewann 1999 nochmals die rumänische Meisterschaft. Diesen Erfolg konnte er 2003 mit Rapid wiederholen, nachdem er in der Saison 2000/01 seinem Heimatverein U Cluj als Spielertrainer geholfen hatte, aus der Divizia C in die Divizia B zurückzukehren. Nach der Meisterschaft 2003 beendete Sabău seine Karriere. Als Trainer von Gaz Metan Mediaș kam er im Jahr 2004 noch zu einem weiteren Einsatz.

Nationalmannschaft

Sabău bestritt insgesamt 52 Länderspiele für Rumänien. Er gab sein Debüt in der rumänische Fußballnationalmannschaft am 3. Februar 1988 gegen Israel. Sabău wurde von Nationaltrainer Emerich Jenei ins Aufgebot für die Fußball-Weltmeisterschaft 1990 in Italien berufen und bestritt alle vier Spiele. Sehr erfolgreich spielte Sabău als rechter Mittelfeldspieler in der WM-Qualifikation zur Fußball-Weltmeisterschaft 1994. Eine Verletzung verhinderte jedoch seine Teilnahme am Turnier. Nach nur noch gelegentlichen Einsätzen nominierte Anghel Iordănescu Sabău für die Fußball-Europameisterschaft 1996 in England, konnte ihn aber nicht einsetzen, da er erneut verletzt war. Nach einem Comeback 1999 beendete Sabău seine internationale Karriere, wirkte aber bei der erfolgreichen Qualifikation zur Fußball-Europameisterschaft 2000 entscheidend mit.

Trainerkarriere

Bereits während seiner aktiven Laufbahn war Sabău in der Saison 2000/01 als Spielertrainer bei seinem Heimatverein Universitatea Cluj tätig, dem er nach dem Absturz in die Divizia C zum Wiederaufstieg verhalf. Nach Beendigung seiner aktiven Laufbahn bei Rapid Bukarest trainierte Sabău den Zweitligisten Gaz Metan Mediaș von 2003 bis 2005. Im Jahre 2005 übernahm Sabău für vier Jahre den Trainerposten bei Gloria Bistrița. In der Saison 2006/07 erreichte er einen beachtlichen 6. Platz und erreichte anschließend das Finale im UI-Cup, wo der Verein knapp gegen Atlético Madrid ausschied. Am 28. Juni 2009 unterzeichnete er bei dem rumänischen Vizemeister FC Timișoara einen Dreijahresvertrag, von dem er im Mai 2010 nach Ende der Saison 2009/10 zurücktrat.

Seit September 2010 trainiert er als Nachfolger von Adrian Falub den FCM Târgu Mureș in der Liga 1.

Erfolge

  • WM-Teilnehmer: 1990
  • EM-Teilnehmer: 1996
  • Rumänischer Meister: 1990, 1999, 2003
  • Rumänischer Pokalsieger: 1990, 2002
  • Niederländischer Pokalsieger: 1991, 1992

Auszeichnungen

Am 25. März 2008 wurde Sabău vom rumänischen Staatspräsidenten Traian Băsescu für die Leistungen in der Nationalmannschaft mit dem Verdienstorden „Meritul sportiv“ III. Klasse ausgezeichnet.[3]

Literatur

  • Mihai Ionescu/Răzvan Toma/Mircea Tudoran: Fotbal de la A la Z. Mondocart Pres, Bukarest 2001, ISBN 973-8332-00-1, S. 309.

Einzelnachweise

  1. Giovani Becali: "Sabău a omorât un om", findnews.ro vom 20. Juni 2009, abgerufen am 12. Februar 2011 (rumänisch)
  2. Sabău: „Am suferit mult că nu am fost la World Cup ‘94“, ProSport vom 16. April 2008, abgerufen am 12. Februar 2011 (rumänisch)
  3. Decorarea unor personalităţi ale fotbalului românesc. 25. März 2008, abgerufen am 24. Januar 2011 (rumänisch).