Stu Ungar

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Vorlage:Infobox Pokerprofi Stuart (Stu) „Stuey“ Errol „The Kid“ Ungar (* 8. September 1953; † 22. November 1998) war ein US-amerikanischer professioneller Poker- und Gin-Rummy-Spieler.

Stu Ungars Spitzname war The Kid, weil er bereits in jungem Alter sehr erfolgreich war. Auch sah er aufgrund seiner kleinen und schmächtigen Statur immer jünger aus als er war. Das größte Pokerturnier der Welt – die World Series of Poker – gewann er dreimal: 1980, 1981 und 1997, damit war er neben Johnny Moss, Doyle Brunson und Johnny Chan einer der vier, die es zweimal in Folge geschafft haben, diesen Wettbewerb zu gewinnen. Bis heute ist Stu Ungar neben Johnny Moss der einzige, der den Hauptwettbewerb der World Series of Poker dreimal gewinnen konnte.

Biographie

Jugend und Gin Rommé

Stuart Errol Ungar wurde am 8. September 1953 geboren und wuchs als Sohn jüdischer Eltern in Manhattan auf. Er war ein hochintelligentes, hyperaktives Kind mit einem fotografischen Gedächtnis, das ihn dazu befähigte, ein unglaublich guter Gin-Rommé-Spieler zu werden. Bereits im Alter von zehn Jahren gewann er das erste Turnier, an dem er überhaupt teilnahm, mit 14 besiegte er die besten Gin-Spieler New Yorks. Nachdem sein Vater, ein Buchmacher, an einem Herzinfarkt gestorben war, brach Ungar in der zehnten Klasse die Schule ab und wurde Vollzeit-Gin-Rommé-Spieler, um seine Mutter und seine Schwester finanziell zu unterstützen. Nachdem er weitere Gin-Turniere gewonnen hatte, gab er seiner Mutter einen Teil des Geldes, und verspielte den Rest auf der Rennbahn.

Aufgrund seiner Spielschulden zog es ihn nach Miami und nach Las Vegas. Dort heiratete er später seine Frau Madeline, die seine Tochter Stefanie zur Welt brachte. Auch in Las Vegas spielte Stu Ungar erfolgreich High Stakes Gin Rommé. 8

Poker

Da er so gut war, traute sich bald niemand mehr, gegen Stu Ungar zu spielen, und viele Casinos baten ihn, nicht mehr an ihren Turnieren teilzunehmen. Ungar gab seine Gin-Karriere auf und wandte sich Hold’em Poker zu. 1980 nahm er zum ersten Mal am WSOP Main Event teil, ohne wirklich Erfahrung im No Limit Hold’em zu haben und gewann, indem er die Poker-Legende Doyle Brunson im Heads-Up besiegte (Brunson sagt von ihm in seinem Buch "my 50 most memorable hands":(...)aber man wird ihn als den bessten (Poker-) Turnierspiele der Geschichte in Errinnerung behalten") . Der 26-jährige "Stuey" war damit der jüngste WSOP-Sieger aller Zeiten und wurde erst 9 Jahre später, bei der WSOP im Jahre 1989, vom 24-jährigen Phil Hellmuth, als jüngster WSOP-Champ aller Zeiten, abgelöst. Deshalb, und aufgrund jugendlichen Aussehens, bekam er von der Presse den Spitznamen „The Kid“. Im folgenden Jahr verteidigte Ungar seinen Titel.

Das Geld, das er bei Gin und Poker gewann, verspielte er schnell wieder bei Sportwetten oder Pferderennen. Mindestens vier Mal verlor er sein komplettes Vermögen und wurde danach wieder Millionär. Dazu kamen Drogenprobleme, weshalb sich seine Frau Madeline 1986 von ihm scheiden ließ, und ihre gemeinsame Tochter zu sich nahm.

Am dritten Tag der WSOP 1990, an der Ungar nur teilnehmen konnte, weil ihm ein Freund das Startgeld von 10.000$ lieh, fand man ihn bewusstlos mit einer Überdosis Kokain auf dem Boden seines Hotelzimmers. Obwohl er das Turnier nicht mehr zu Ende spielen konnte, war sein Vorsprung an Chips so groß, dass er noch den neunten Platz erreichte.

WSOP 1997

1997 gelang Stu Ungar erneut ein Comeback. Wieder lieh er sich die 10.000$ Startgebühr für die WSOP von seinem Freund Billy Baxter und gewann den ersten Platz, den er vor laufenden Kameras seiner Tochter Stefanie widmete. Während des gesamten Turniers trug Stu Ungar eine Sonnenbrille mit runden blauen Gläsern, die die Schäden verbergen sollte, die der Kokainmissbrauch seiner Nase zugefügt hatte. Berühmt ist sein letztes Interview nach dem Sieg, während dessen er das Bild seiner Tochter, das er während des Turniers bei sich trug, in die Kamera hielt und auf Gabe Kaplans Frage, ob er denn nun in Erwägung ziehe seinen Lebensstil langfristig zu ändern, antwortete: „Niemand hat mich jemals mit den Karten besiegen können. Der einzige, der mich jemals schlagen könnte bin ich selbst.“ Dies war Stu Ungars letzter öffentlicher Auftritt.

Tod

In den Monaten nach seinem letzten WSOP-Sieg verlor Ungar erneut sein gesamtes Preisgeld durch Sportwetten und Drogen. Auf Flehen seiner Tochter begann er mehrere Entzugsversuche, blieb aber jeweils nur für kurze Zeit drogenfrei. Bei der WSOP 1998 hätte sich Ungar erneut Geld leihen können, fühlte sich jedoch zu müde und zu schlecht, um daran teilzunehmen. In den anschließenden Monaten bat er viele seiner Pokerfreunde um Geld, um ein erneutes Comeback zu beginnen. Doch dieses Geld gab er erneut für Drogen aus, bis kaum mehr jemand bereit war, ihm etwas zu leihen.

Am 22. November 1998 starb Ungar in einem Motelzimmer an einem Herzinfarkt.

Mittlerweile gibt es mehrere Bücher (das Bekannteste: One of a Kind) sowie einen Film (High Roller: Die Stu Ungar Story) über Ungars Leben.

In seiner Karriere gewann er mehr als 3.300.000 US-Dollar bei Pokerturnieren.

Bracelets der World Series of Poker

Jahr Turnier Preis ($)
1980 10.000$ No Limit Hold'em World Championship 365.000
1981 10.000$ No Limit Hold'em World Championship 375.000
1981 10.000$ Deuce to Seven Draw 95.000
1983 5.000$ Seven Card Stud 110.000
1997 10.000$ No Limit Hold'em World Championship 1.000.000
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