Nachen
Ein Nachen (althochdeutsch: Nahho, germanisch Nakwa, indogermanisch Nagua) bezeichnet ursprünglich einen Einbaum, ein kompaktes, flaches Boot bzw. Kahn für die Binnenschifffahrt.
Heute findet man Nachen praktisch nur noch in der Literatur, insbesondere in Poesie, Mythologie und auch in den Gemäldesammlungen der Kunstmuseen. Richard Wagners Lohengrin, der Fährmann zur Toteninsel und der bayerische König Ludwig und viele Märchengestalten benutzten Nachen statt profaner Schiffe, Boote oder Kähne.
Hobbyangler verwenden Angelnachen, um damit auf Binnengewässern zu fischen.
Andere Boote (regional unterschiedliche Benennung):
- Kahn – flaches, größeres Arbeitsboot, Lastschiff, Schleppschiff
- Ponton – Arbeits-, Bau- oder Armeeboot, bzw. Floß
- Weidling – hauptsächlich Fischerboot (aus Weidenholz)
- Barke – poetisch, besonders im Mittelmeerraum
- Zille – flaches Arbeitsboot, auch als Fähre verwendet
- Naue' – andere Bezeichnung für Nachen
- Schaluppe – ein Beiboot für größere Schiffe, Hafenboot
- Nähe - vor allem im 15. Jahrhundert in Deutschland große, flachgebaute Fähren mit geringem Tiefgang so bezeichnet. Die zum Übersetzen von Tieren und Personen verwendeten hölzernen Fahrzeuge wurden vor allem auf dem Rhein und dem Neckar eingesetzt.
Beispiele aus der Literatur
- Wie der Fluß in Breit und Länge / So manchen lustigen Nachen bewegt... ( Johann Wolfgang von Goethe: Faust I, Vor dem Tor, Zeile 931ff)