Donaumast

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Freileitung mit zwei 110-kV-Drehstromkreisen in Donau-Anordnung: Zwei Traversen, auf der oberen ein Leiterseil pro Stromkreis, auf der unteren zwei
Weltkarte mit allen bei OpenStreetMap eingetragenen Donaumasten

Donaumast ist die in Deutschland[1] übliche Bezeichnung für eine bestimmte Bauform von Freileitungsmasten für zwei oder vier Drehstromkreise, bei der sich je zwei Leiterseile eines Stromkreises auf einer Traverse befinden und eines auf der anderen.[2] In der Regel ist die breitere Traverse unten, die schmalere oben.

Der Name geht zurück auf die 1927 in Betrieb genommene 110-kV-Hochspannungsleitung längs des Donautales zwischen Regensburg und dem Kraftwerk Kachlet oberhalb von Passau, bei der diese Mastform erstmals zum Einsatz kam.[3] Allerdings wurden bereits zuvor Masten in dieser Anordnung gebaut, zum Beispiel eine 1910 errichtete 110-kV-Anlage in Ontario, Kanada.[4]

Die Donaumast-Anordnung bildet einen Kompromiss zwischen der Einebenenanordnung (die eine breitere Trasse benötigt) und der Dreiebenenanordnung (die höhere Masten erfordert).

Donaumasten sind in den Alten Bundesländern die häufigste Bauart von Hochspannungsmasten für Drehstrom-Hochspannungs-Übertragung (DHÜ) für zwei Stromkreise, während in den Neuen Bundesländern die Einebenenanordnung der Leiterseile für die 110-kV-Spannungsebene verbreitet ist; für 380 kV dominieren auch hier Donaumasten.

Vereinzelt sind Donaumasten anzutreffen, bei denen die Anordnung kopfsteht, die breitere Traverse mit zwei Leiterseilen also über der schmaleren angebracht ist, etwa bei der Eyach-Überquerung der Anlage 615.

Abwandlungen

Commons: Donaumast – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. B. R. Oswald: Vorlesung Elektrische Energieversorgung I – Skript Freileitungen (korrigierte Ausgabe 2005). (PDF; 708 kB) Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover, 6. März 2005, abgerufen am 22. September 2012.
  2. Rudolf Busch: Elektrotechnik und Elektronik: für Maschinenbauer und Verfahrenstechniker. 6. erw. und überarb. Auflage. Vieweg + Teubner, Wiesbaden 2011, ISBN 978-3-8348-0998-8, S. 336 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Chronik der Elektrotechnik. Archiviert vom Original am 24. Oktober 2014; abgerufen am 24. Oktober 2014.
  4. Dietmar Siegmund: Die 110 000-V-Fernleitung Lauchhammer – Gröditz – Riesa – vom ersten Gedanken bis zur Außerbetriebnahme; Seite 8. (PDF; 8,6 MB) In: et.tu-dresden.de. 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. November 2013; abgerufen am 18. Dezember 2018.