Staurothek
Eine Staurothek (von altgriechisch σταυρός staurós „Kreuz“ und θήκη théke „Behälter, Kiste“) ist ein Reliquiar, in dem Teile des Kreuzes Christi aufbewahrt werden.
Als das wahre Kreuz Christi wird das Kreuz, an dem Jesus Christus gekreuzigt worden ist, bezeichnet. Seit dem Ende des 4. Jahrhunderts wurden Kreuzreliquien in der Christenheit ein besonderer Gegenstand der Verehrung. Für die Aufbewahrung der Holzsplitter wurden besonders kostbar ausgestattete Reliquienbehälter, die Staurotheken, angefertigt.
Zu den bekanntesten byzantinischen Staurotheken gehören die Limburger Staurothek, die Mettlacher Staurothek, die Staurothek von Esztergom, die Staurothek von Cortona, die Staurothek von Prag, die Fieschi-Morgan-Staurothek und die Staurothek des Kardinals Bessarion. Byzantinische Staurotheken wurden im Westen teilweise umgearbeitet und ergänzt, wie etwa ein Reliquiar im Louvre oder das Stavelot-Triptychon.
Literatur
- Anatole Frolow: La relique de la vraie croix. Recherches sur le développement d’un culte (= Archives de l’Orient Chretien Band 7). Institut Français d’Études Byzantines, Paris 1961 (mit einem vollständigen Katalog aller mittelalterlichen Staurotheken).
- Anatole Frolow: Les reliquaires de la Vraie Croix (= Archives de l’Orient Chretien Band 8). Institut Français d’Études Byzantines, Paris 1965 (Kommentar zum vorigen Werk).
- Holger A. Klein: Byzanz, der Westen und das „wahre“ Kreuz. Die Geschichte einer Reliquie und ihrer künstlerischen Fassung in Byzanz und im Abendland (= Spätantike – Frühes Christentum – Byzanz. Kunst im ersten Jahrtausend Reihe B: Studien und Perspektiven Band 17). Reichert, Wiesbaden 2004, ISBN 978-3-89500-316-5.