Allgaier-Gambit
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Das Allgaier-Gambit ist eine Eröffnungsvariante im Schach. In der Systematik der ECO-Codes ist das Gambit unter dem Schlüssel C39 klassifiziert. Es ist nach dem Schachmeister Johann Allgaier benannt, der im Jahr 1819 eine Analyse des Gambits veröffentlichte.
Das Allgaier-Gambit ergibt sich aus dem Königsspringergambit nach den Zügen:
- 1. e2–e4 e7–e5
- 2. f2–f4 e5xf4
- 3. Sg1–f3 g7–g5
- 4. h2–h4 g5–g4
- 5. Sf3–g5 (als Alternative zu 5. Sf3–e5, dem Kieseritzky-Gambit)
Nun wäre 5. … f7–f6 ein Fehler, der die Diagonale h5–e8 schwächt (Weiß gewinnt nach 6. Dd1xg4 f6xg5 7. Dg4–h5+ Ke8–e7 8. Dh5xg5+ Sg8–f6 9. e4–e5 den Springer zurück, 8. … Ke7–e8 9. Dg5–h5+ nebst De5+ bringt sogar Qualitätsgewinn).
Carl Schlechter schlug 5. … Sg8–f6 vor.
5. … d5 war Ponzianis Idee.
Nach 5. … h7–h6 ist das Figurenopfer 6. Sg5xf7 Kg8xf7 erzwungen. Weiß kann den Angriff anschließend mit 7. Lf1–c4+ d7–d5 8. Lc4xd5+ Kf7–g7 9. d2–d4 (9. Ld5xb7 f4–f3!) oder 7. d2–d4 fortsetzen.
Ebenfalls möglich ist der Zug 7. Sb1–c3, wonach die Antwort Sb8–c6 in das Hamppe-Allgaier-Gambit überleitet, das auch aus der Wiener Partie entstehen kann (nach 1. e2–e4 e7–e5 2. Sb1–c3 Sb8–c6 3. f2–f4 usw.) und auf Carl Hamppe zurückgeht. Glazkov empfiehlt 7. … f4–f3 8. d2–d4 Lf8–e7, noch stärker ist 7. … Sf6.
Nach vorherrschender Auffassung ist das Figurengambit nicht korrekt. In der Praxis erhält Weiß jedoch einen starken Königsangriff, dessen Abwehr Schwarz einige Mühe kostet.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Tim Harding: Not Quite Winning with the Allgaier Gambit (Teil I) ( vom 22. Juli 2006 im Internet Archive) (PDF; 174 kB; englisch)
- Tim Harding: Last Rites for the Allgaier Gambit? (Teil II) ( vom 5. November 2006 im Internet Archive) (PDF; 120 kB; englisch)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Paul Rudolf von Bilguer, Tassilo von Heydebrand und der Lasa. Mit dem Ergänzungsheft von Jacques Mieses und dem Nachtrag von Hans Kmoch: Handbuch des Schachspiels, Edition Olms: Zürich 1983 (Nachdruck der Ausgabe Berlin und Leipzig 1922–1930). ISBN 3-283-00103-0
- Paul Keres: Dreispringerspiel bis Königsgambit. Sportverlag, Berlin 1977, 4. Aufl., S. 249–254.
- John Shaw: The King's Gambit. Quality Chess, Glasgow 2014, S. 200–202, ISBN 978-1-906552-74-9 (engl.)