Hüttendorf (Erlangen)
Hüttendorf Kreisfreie Stadt Erlangen
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Koordinaten: | 49° 32′ N, 10° 58′ O |
Höhe: | 311 m |
Fläche: | 4,07 km² |
Einwohner: | 648 (31. Dez. 2010) |
Bevölkerungsdichte: | 159 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Juli 1972 |
Postleitzahl: | 91056 |
Vorwahl: | 0911 |
Der Statistische Bezirk 63 (Hüttendorf) und die Gemarkung Hüttendorf in Erlangen
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Hüttendorf Luftaufnahme (2020)
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Hüttendorf ist eine Gemarkung und ein Statistischer Bezirk im Stadtteil Südwest der kreisfreien Stadt Erlangen im bayerischen Regierungsbezirk Mittelfranken. Im Osten verläuft die Grenze des Stadtteils im Regnitztal, südlich grenzt der Stadtteil an den Fürther Stadtteil Vach.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Hüttendorfer Anwesen unterstanden ab dem 13. Jahrhundert je zur Hälfte dem Kloster Heilsbronn und dem Kloster Frauenaurach. Auch das Klarissenkloster St. Klara Nürnberg sowie die Nürnberger Familie Holzschuher gehörten zu den Grundherren. Ab 1331 hatten die Hüttendorfer Bauern das Recht, das Wasser des Regnitz-Zuflusses Gründlach zu nutzen. Die Gerichtsbarkeit lag zunächst beim Amt Langenzenn. Sie ging aber 1524 an Baiersdorf über. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde Hüttendorf vollständig zerstört. 1810 kam Hüttendorf an das Königreich Bayern. Erst am 1. Januar 1972 wurde Hüttendorf im Zuge der letzten Erlanger Stadterweiterung in die Nachbarstadt eingemeindet.[1]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Um 1500 gehörten 15 Haushalte zu Hüttendorf. Beim Übergang an Bayern 1810 lebten 238 Menschen in Hüttendorf, 162 Jahre später waren es 270 Hüttendorfer, die nach Erlangen eingemeindet wurden.[1] Am 31. Dezember 2013 wurden 611 Einwohner gezählt.[2]
Bevölkerungsstruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von den 611 Einwohnern sind 50,0 Prozent männlich. Der Ausländeranteil beträgt 3,8 Prozent. Von 275 Haushalten lebten 2013 in 66 Haushalten mindestens ein minderjähriges Kind, 86 Haushalte waren Ein-Personen-Haushalte. Lediglich zehn Einwohner waren Hartz-IV-Empfänger.[2]
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit 54,7 % stellen die Mitglieder der Evangelisch-Lutherischen Kirche die größte Religionsgruppe im Ort. Sie gehören zur Kirchengemeinde Kriegenbrunn, die gemeinsam mit Frauenaurach einen Pfarrsprengel bildet. 22,4 % der Einwohner gehörten zur römisch-katholischen Kirche.[2] Die Hüttendorfer Katholiken sind in die Pfarrei St. Xystus in Büchenbach (Filiale St. Albertus Magnus Frauenaurach) eingepfarrt.
Wirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Hüttendorf liegt der Schwerpunkt der Erlanger Landwirtschaft.[1]
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Hüttendorf kam 1721 Johann von Kalb zur Welt, der während des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges als General unter George Washington diente und 1780 bei der Schlacht von Camden fiel.[1]
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hüttendorf verfügt über einen eigenen Ortsbeirat mit fünf Mitgliedern. Vorsitzender ist Georg Menzel, sein Stellvertreter ist Günther Wägner.[3]
Bildergalerie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]-
Schwarzstorch bei Hüttendorf, Mai 2010
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Main-Donau-Kanal bei Hüttendorf, 2011
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Hüttendorfer Quelle zwischen Main-Donau-Kanal und Regnitz, 2011
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Ruhstein bei Hüttendorf, 2012
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Kaspar Bundschuh: Hüttendorf. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 126–127 (Digitalisat).
- August Gebeßler: Stadt und Landkreis Erlangen (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 14). Deutscher Kunstverlag, München 1962, DNB 451450949, S. 126–127.
- Bertold Frhr. von Haller: Hüttendorf. In: Christoph Friederich, Bertold Frhr. von Haller, Andreas Jakob (Hrsg.): Erlanger Stadtlexikon. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2002, ISBN 3-921590-89-2, S. 377 f. (Gesamtausgabe online).
- Georg Paul Hönn: Hüttendorf. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 262–263 (Digitalisat).
- Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit. Band 2. Verl. für Kunstreprod. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1993, ISBN 3-923006-90-X, S. 329–330 (Volltext [Wikisource] – Erstausgabe: Beck, Nördlingen 1879).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hüttendorf in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 22. November 2021.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d Bertold Frhr. von Haller: Hüttendorf. In: Christoph Friederich, Bertold Frhr. von Haller, Andreas Jakob (Hrsg.): Erlanger Stadtlexikon. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2002, ISBN 3-921590-89-2 (Gesamtausgabe online).
- ↑ a b c Hüttendorf. Bezirk 63, Hrsg.: Stadt Erlangen, Abt. Statistik und Stadtforschung, Stand 31. Dezember 2013
- ↑ Ortsbeirat Hüttendorf, erlangen.de (22. April 2014)