Bahnstrecke Wrocław Świebodzki–Zgorzelec

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Wrocław Świebodzki–Zgorzelec
Breslau Freiburger Bf–Görlitz
Strecke der Bahnstrecke Wrocław Świebodzki–Zgorzelec
Streckennummer:274 (D29)
Kursbuchstrecke (PKP):240, 255
Streckenlänge:202,535 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:bis 1945: 15 kV 16 2/3 Hz ~
ab 1965: 3 kV =
Maximale Neigung: 20 
Minimaler Radius:184 m
Höchstgeschwindigkeit:130 km/h
Zweigleisigkeit:Podg. WS–Jelenia Góra
Zgorzelec–Zgorzelec Grenze
Kopfbahnhof Streckenanfang (Strecke außer Betrieb)
0,000 Wrocław Świebodzki früher Breslau Freib Bf*
Kreuzung geradeaus unten (Strecke geradeaus außer Betrieb)
Szczecin–Wrocław
Abzweig geradeaus und nach rechts (Strecke außer Betrieb)
nach Wrocław-Gądów
Abzweig ehemals geradeaus und von links
von Wrocław Główny über Wrocław-Grabiszyn
Blockstelle
1,563 Podg. WS
Kreuzung geradeaus unten
Güterumfahrung
Abzweig geradeaus und nach rechts
nach Wrocław-Muchobór
Abzweig geradeaus und von rechts
von Wrocław-Gądów
Bahnhof
5,201 Wrocław-Zachodni früher Lohbrück*
Abzweig geradeaus und ehemals nach links
nach Wrocław Klecina
Bahnhof
10,461 Smolec früher Schmolz*
Bahnhof
14,786 Sadowice Wrocławskie früher Schill*
Bahnhof
20,365 Kąty Wrocławskie früher Kanth*
Blockstelle
28,772 Podg. Mietków
Verschwenkung von linksVerschwenkung von rechts
(Neutrassierung)
Haltepunkt / Haltestelleehemaliger Bahnhof
29,718 Mietków früher Mettkau*
StreckeBetriebsstelle Strecke ab hier außer Betrieb
Mietków Bocznica Majkoltrans
Verschwenkung nach linksVerschwenkung nach rechts (Strecke außer Betrieb)
Bahnhof
35,848 Imbramowice früher Ingramsdorf*
Bahnhof
42,612 Żarów früher Saarau*
Abzweig geradeaus und von links
von Kamienec Zabkowicki
Bahnhof
48,140 Jaworzyna Śląska früher Königszelt*
Abzweig geradeaus und nach rechts
nach Legnica
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
53,729 Świebodzice Ciernie früher Zirlau*
Bahnhof
57,541 Świebodzice früher Freiburg (Schles)
Bahnhof
65,930 Wałbrzych Szczawienko früher Nieder Salzbrunn
Abzweig geradeaus und ehemals nach rechts
nach Boguszów Gorce–Meziměstí
Bahnhof
69,806 Wałbrzych Miasto früher Waldenburg-Altwasser
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
72,588 Wałbrzych Thorez
Bahnhof
74,566 Wałbrzych Fabryczny früher Waldenburg (Schles)
Abzweig geradeaus und von links
von Kłodzko Główne
Bahnhof
78,912 Wałbrzych Główny früher Waldenburg-Dittersbach*
Tunnel
Schönhuter Tunnel (284 m; 1933/1937 abgetragen)
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
82,783 Szybowice Wałbrzyskie (1985–1991)
Abzweig geradeaus und ehemals von rechts
von Wałbrzych Szczawienko
Bahnhof
83,856 Boguszów Gorce Wschód früher Fellhammer*
Abzweig geradeaus und nach links
83,87 nach Meziměstí
Abzweig geradeaus und ehemals von links
Verbindungskurve von Boguszów Gorce Towarowa
Bahnhof
85,513 Boguszów Gorce früher Gottesberg (Schles)*
Bahnhof
88,352 Boguszów Gorce Zachód früher Rothenbach (Schles)*
Abzweig geradeaus und nach links
nach kop. melafiru Czarny Bór
Haltepunkt / Haltestelle
93,017 Witków Śląski früher Wittgendorf (Kr Landeshut Schles)*
Bahnhof
98,843 Sędzisław früher Ruhbank*
Abzweig geradeaus und nach links
nach Lubawka
Brücke über Wasserlauf
Boberbrücke
Abzweig geradeaus und ehemals von links
Verbindungskurve von Podg. Kruzin
ehemalige Blockstelle
101,412 Podg. Marciszów Górny
Brücke über Wasserlauf
Boberbrücke
Abzweig geradeaus und ehemals von rechts
von Strzegom
Bahnhof
105,182 Marciszów früher Merzdorf (Schles)*
Abzweig geradeaus und ehemals nach rechts
nach Jerzmanice Zdrój
Brücke über Wasserlauf
Boberbrücke
Haltepunkt / Haltestelle
107,86 Ciechanowice früher Rudelstadt*
Brücke über Wasserlauf
Boberbrücke
Brücke über Wasserlauf
Boberbrücke
Bahnhof
113,58 Janowice Wielkie früher Jannowitz (Schles)*
Brücke über Wasserlauf
Boberviadukt
Haltepunkt / Haltestelle
117,103 Trzcińsko früher Rohrlach*
Tunnel
Rohrlacher Tunnel
Haltepunkt / Haltestelle
120,753 Wojanów früher Schildau (Bober)*
Abzweig geradeaus und von links
von Kamienna Góra
Bahnhof
125,808 Jelenia Góra früher Hirschberg (Rsgb) Hbf*
Brücke über Wasserlauf
Boberbrücke
Haltepunkt / Haltestelle
127,125 Jelenia Góra Zabobrze
Abzweig geradeaus und nach links
nach Lwówek Śląski
Kreuzung geradeaus oben
Lwówek Śląski–Jelenia Góra
Brücke über Wasserlauf
Boberviadukt
ehemalige Blockstelle
129,320 Podg. Dębowa Góra
Abzweig geradeaus und nach links
nach Szklarska Poręba
Bahnhof
136,333 Rybnica früher Reibnitz*
Haltepunkt / Haltestelle
142,062 Stara Kamienica früher Altkemnitz (Riesengeb)*
Haltepunkt / Haltestelle
146,812 Kwieciszowice früher Blumendorf*
Haltepunkt / Haltestelle
151,844 Rębiszów früher Rabishau*
Haltepunkt / Haltestelle
157,344 Młyńsko früher Mühlseifen*
Abzweig geradeaus und von links
von Jindřichovice pod Smrkem
Brücke über Wasserlauf
Oelsebrücke
Bahnhof
163,412 Gryfów Śląski früher Greiffenberg (Schles)*
Abzweig geradeaus und ehemals nach rechts
nach Lwówek Śląski
Haltepunkt / Haltestelle
165,963 Ubocze früher Schosdorf*
Haltepunkt / Haltestelle
169,72 Olszyna Lubańska früher Langenöls*
Brücke über Wasserlauf
Queisbrücke
Abzweig geradeaus und von links
von Leśna
Bahnhof
177,79 Lubań Śląski früher Lauban*
Abzweig geradeaus und nach rechts
nach Węgliniec
Bahnhof
184,037 Zaręba früher Lichtenau (Schles)*
Haltepunkt / Haltestelle
188,53 Batowice Lubańskie früher Nieder Heidersdorf*
Bahnhof
191,85 Mikułowa früher Nikolausdorf*
Abzweig geradeaus und ehemals nach links
nach Zawidów/Bogatynia
Abzweig geradeaus und von links
Verbindungskurve von Podg. Las
Blockstelle
192,999 Podg. Studniska
Bahnhof
197,383 Jerzmanki früher Hermsdorf (b Görlitz)*
Blockstelle
199,829 Podg. Krysin
Abzweig geradeaus und nach rechts
nach Podg. Zgorzelec miasto
Abzweig geradeaus und von rechts
von Węgliniec
Bahnhof
201,433 Zgorzelec früher Görlitz-Moys* (Keilbahnhof)
Grenze auf Brücke über Wasserlauf
202,455 Staatsgrenze Polen-Deutschland
Strecke
nach Görlitz

Quellen: deutsche Bahnhofsnamen von 1944[1][2]

Die Bahnstrecke Wrocław Świebodzki–Zgorzelec ist eine Eisenbahnverbindung in Polen, die ursprünglich von der Breslau-Schweidnitz-Freiburger Eisenbahn-Gesellschaft und den Preußischen Staatsbahnen erbaut und betrieben wurde. Sie verläuft in Niederschlesien von Wrocław (Breslau) über Wałbrzych (Waldenburg) und Jelenia Góra (Hirschberg) nach Zgorzelec / Görlitz. Der Abschnitt Wałbrzych (Waldenburg)—Zgorzelec / Görlitz ist Teil der Schlesischen Gebirgsbahn.

In Preußen hatte die Strecke eine enorme Bedeutung für den Kohleversand aus dem Waldenburger Revier nach Mitteldeutschland und Berlin sowie für den Berufsverkehr zu den dortigen Steinkohleschächten.

Mit dem einsetzenden Fremdenverkehr im schlesischen Riesengebirge wurden direkte Schnellzüge von Berlin über diese Strecke geführt, wie beispielsweise der Bäderzug nach Bad Kudowa, die auch Kurswagen nach Ober Schreiberhau und Krummhübel führten.

Die Strecke war eine der ersten elektrifizierten Eisenbahnstrecken in Deutschland. Die hier gewonnenen Erkenntnisse hatten Pioniercharakter für die weitere Entwicklung der elektrischen Traktion in Deutschland.

Vorgeschichte und Bau

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Wrocław–Wałbrzych

Erbaut wurde die Strecke von Breslau bis Altwasser von der Breslau-Schweidnitz-Freiburger Eisenbahn-Gesellschaft. Sie war die zweite Bahnlinie in Schlesien und sollte die Abfuhr von Steinkohle aus dem Waldenburger Revier erleichtern. Der Streckenabschnitt zwischen Breslau und Freiburg in Schlesien (polnisch Świebodzice) ging am 29. Oktober 1843 in Betrieb. Der für die Strecke errichtete Freiburger Bahnhof in Breslau ist heute nicht mehr in Betrieb. Die ungünstige Lage am Fuße des Gebirges erforderte das Umladen der Kohle, die zuvor von Fuhrwerken über Gefällestrecken zum Endpunkt der Strecke in Freiburg gebracht werden mussten. Am 10. März 1853 wurde deshalb die Strecke über Altwasser (heute Wałbrzych Miasto) und Waldenburg unt. Bf. zum Wrangelschacht verlängert und ermöglichte so eine direkte Kohleabfuhr. Reiseverkehr wurde jedoch nur bis Altwasser betrieben.[3]

Eröffnungsdaten:

  • Breslau–Freiburg: 29. Oktober 1843
  • Freiburg–Altwasser: 1. Mai 1853

Eine Neutrassierung bei Mettkau aufgrund eines geplanten Stausees wurde bereits Ende der 1930er Jahre von der Deutschen Reichsbahn[4] geplant und 1983 von den PKP im Zuge der Anlage des Stausees umgesetzt.

Wałbrzych–Zgorzelec (Schlesische Gebirgsbahn)

Ein erstes Projekt für eine Bahnverbindung von Görlitz über Hirschberg und Waldenburg und weiter nach Glatz stammte schon von 1853. Damals plante Preußen eine eigene direkte Verbindung Berlins mit Wien unter Umgehung des Königreichs Sachsen. Österreich hatte jedoch aus strategischen Gründen kein Interesse an einer parallel zur eigenen Grenze führenden Eisenbahnstrecke.

Erst mit der beginnenden Industrialisierung in Deutschland wurde das alte Projekt wieder aufgegriffen, um einen billigen Transportweg für die im Waldenburger Revier geförderte Steinkohle nach Westen und Berlin zu erhalten. Am 24. September 1862[5] beschloss der Preußische Landtag den Bau der Schlesischen Gebirgsbahn von Kohlfurt nach Waldenburg mit einer Zweigbahn von Görlitz nach Lauban. Die Kilometrierung der Strecke erfolgte in Kohlfurt an die inzwischen verstaatlichte Niederschlesisch-Märkische Eisenbahn anknüpfend von Berlin aus.

In Görlitz und Kohlfurt beginnend wurde die Strecke abschnittsweise in den Jahren 1865 bis 1867 bis Dittersbach und weiter nach Altwasser fertiggestellt, wo man an die Strecke der Breslau-Schweidnitz-Freiburger Eisenbahn-Gesellschaft anschloss.

Eröffnungsdaten:

Elektrifizierung

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Nach anfänglichen erfolgreichen Versuchen in Mitteldeutschland, Berlin und Hamburg sollte der elektrische Zugbetrieb auch unter schwierigeren Fernverkehrs-Bedingungen erprobt werden. Hierzu wurde auch ein Abschnitt der Schlesischen Gebirgsbahn ausgewählt. Am 30. Juni 1911 bewilligte der Preußischen Landtag 9,9 Millionen Reichsmark für die sogenannte „Elektrisierung“ der Hauptbahn Lauban–Dittersbach–Königszelt mit Zweigstrecken.

1912 begannen die Bauarbeiten mit dem Kraftwerk Bahnkraftwerk Mittelsteine an der Strecke nach Glatz, welches die für den Bahnbetrieb nötige elektrische Energie kostengünstig aus geringwertiger Steinkohle erzeugten sollte. Den Auftrag zur Ausrüstung der Strecken mit einer Fahrleitung erhielten die Firmen AEG, Siemens-Schuckert und BEW.

Die Fahrleitungen wurden ähnlich der Bauarten auf der Strecke Dessau–Bitterfeld–Leipzig–Halle auf zweigleisiger Strecke und in Bahnhöfen in Jochbauweise sowie auf eingleisiger Strecke mit Einzelmasten errichtet. Die Bahnhöfe Fellhammer Gbf und Jannowitz wurden versuchsweise mit Querseiltragwerken ausgerüstet. Diese Bauweise setzte sich bei der Elektrifizierung von Bahnhöfen in Deutschland bis zum Ende des Jahrtausends als Standard durch. In den Bahnhöfen Nikolausdorf (heute: Mikułowa) und Hermsdorf (heute: Jerzmanki) wurden 1923 Schleuderbetonmasten als Abspannmasten für die Querseiltragwerke errichtet. Nach den Vereinheitlichungsgrundsätzen der Deutschen Reichsbahn wurde ab 1922 auch auf zweigleisigen Strecken zur Einzelmastbauweise übergegangen.

Ab 1915 in Schlesien im Einsatz: Baureihe E 71

Am 1. Juni 1914 wurde auf der Hauptbahn Nieder-Salzbrunn–Halbstadt der planmäßige elektrische Betrieb aufgenommen. Der Erste Weltkrieg verzögerte zunächst die weitere Elektrifizierung. Bereits eingebaute Fahrdrähte wurden überwiegend ausgebaut und an die Metallmobilmachungsstelle abgeliefert. Um die elektrischen Fahrzeuge auszunutzen, konzentrierte man sich auf die Fertigstellung der steigungsreichen Strecken im Waldenburger Revier. 1915 wurde der erste Abschnitt der Schlesischen Gebirgsbahn auf elektrischen Betrieb umgestellt. Teilweise wurden anstatt der kupfernen Fahrdrähte solche aus Eisen installiert. Erst 1919 wurden die Elektrifizierungsarbeiten auf der Schlesischen Gebirgsbahn fortgesetzt.

1915 wurden die ersten speziell für Schlesien bestimmten Elektrolokomotiven ausgeliefert, die als „schlesischen Kolosse“ bezeichneten Gelenklokomotiven, die dreiteilige EG 538 abc ff., spätere E 91.3, und die EP 202 ff, spätere E 30. Die zweiteilige EG 551 ff., spätere E 90.5 folgte 1918. Die vier ursprünglich für Berlin vorgesehenen (A1)(1A) Triebwagen (spätere DR-Baureihe ET 88) kamen erst 1921/22 hinzu.

Nach der vorläufigen Einstellung des elektrischen Betriebes in Mitteldeutschland im August 1914 wurden ab Frühjahr 1915 bis zum Sommer 1920 einige für Mitteldeutschland vorgesehene Ellok nach Schlesien überstellt bzw. dort angeliefert. Neben einzelnen Versuchslokomotiven (z. B. ES 2 und 3) kamen auch einige der preußischen Serienlokomotiven ES 9 ff und die EG 511–516 (spätere Baureihe E 71) nach Schlesien, wo sie auf den Strecken von Nieder Salzbrunn nach Halbstadt und von Königszelt nach Gottesberg (ab 1920 bis nach Hirschberg) eingesetzt wurden.

Folgende Tabelle zeigt die Eröffnungsdaten des elektrischen Zugbetriebes:

Eröffnung Strecke km
15. Juli 1915 Fellhammer – Gottesberg 1,7
1. Januar 1916 Freiburg – Fellhammer 27,9
1. April 1917 Königszelt – Freiburg 9,2
22. Oktober 1919 Gottesberg – Ruhbank 13,3
8. Dezember 1919 Ruhbank – Merzdorf 6,3
16. Januar 1920 Merzdorf – Schildau 15,6
21. Juni 1920 Schildau – Hirschberg 5,1
15. April 1922 Hirschberg – Lauban 51,9
1. September 1923 Lauban – Görlitz 25,58
28. Januar 1928 Breslau Freiburger Bf – Königszelt 48,31

Im Zweiten Weltkrieg

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Als gegen Ende des Zweiten Weltkrieges im Februar 1945 die sowjetischen Truppen die Oder überschritten hatten, war die Schlesische Gebirgsbahn bis Mai 1945 die einzige noch funktionierende Ost-West-Verbindung in Schlesien. Ein großer Teil der insgesamt 1,7 Mio. Kriegsflüchtlinge, die zwischen Januar und Mai 1945 aus Schlesien evakuiert werden mussten, wurden über die Schlesische Gebirgsbahn nach Westen transportiert. Nachdem zwischen dem 17. Februar und dem 8. März 1945 die Strecke bei Lauban nach einem Vorstoß der Roten Armee unterbrochen war, wurde ein Großteil der elektrischen Triebfahrzeuge über Polaun und Liebau nach Westen abgefahren. Ein elektrischer Zugverkehr war somit bis zum Kriegsende am 8. Mai 1945 nur noch teilweise möglich. Unmittelbar vor Kriegsende im Mai 1945 wurden der Rohrlacher Tunnel, der Boberviadukt in Hirschberg und der Neißeviadukt in Görlitz durch die Wehrmacht gesprengt.

Im Betrieb der Polnischen Staatsbahn

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Nach dem Zweiten Weltkrieg geriet Schlesien unter polnische Verwaltung und die Schlesische Gebirgsbahn gelangte ins Eigentum der Polnischen Staatsbahn PKP. Wegen der gesprengten Viadukte war zunächst kein durchgehender Zugverkehr möglich. Noch 1945 wurde das zweite Gleis als Kriegsbeute durch die sowjetische Besatzungsmacht abgebaut.

Der Neißeviadukt in Görlitz wurde erst 1957 wiederaufgebaut
Reisezug von Koleje Dolnośląskie (Wałbrzych Główny; 2015)

Nach Beseitigung der Schäden an der Energieversorgung konnte 1945 der elektrische Zugbetrieb zwischen Hirschberg (seit 1945: Jelenia Góra) und Waldenburg (seit 1945: Wałbrzych) wiederaufgenommen werden. Wegen des gesprengten Rohrlacher Tunnels musste allerdings sämtlicher Zugverkehr den Umweg über die Nebenbahn Hirschberg–Landeshut nehmen. Letztlich fielen auch die in Schlesien gelegenen elektrifizierten Strecken unter die Reparationsforderungen der Sowjetunion. Ab Juli 1945 mussten die elektrischen Fahrleitungen demontiert werden.[6] 1952 verkaufte die Sowjetunion die bis dahin ungenutzten elektrischen Ausrüstungen und Fahrzeuge an die Deutsche Reichsbahn, die sie für den Wiederaufbau des mitteldeutschen Netzes nutzte.

In den 1960er Jahren begann die PKP mit dem Wiederaufbau der Fahrleitung, nun allerdings für das bei den PKP übliche 3-kV-Gleichstromsystem. Am 18. Dezember 1965 konnte der elektrische Betrieb von Wrocław ausgehend bis Wałbrzych und am 17. Dezember 1966 bis Jelenia Góra aufgenommen werden. Seit dem 20. Dezember 1986 kann auch bis Lubań Śląski (Lauban) wieder elektrisch gefahren werden. Nur der Abschnitt zwischen Görlitz/Zgorzelec und Lubań Śląski blieb bis heute ohne Fahrdraht. Erstaunlich ist, dass für die erneute Elektrifizierung zumindest zum Teil die alten Fahrleitungsmaste aus den 1920er Jahren wiederverwendet wurden.

Vom 30. September 2002 bis 13. Dezember 2008 war der Reisezugverkehr zwischen Zgorzelec und Lubań Śląski eingestellt. Am 14. Dezember 2008 wurde der Personenzugverkehr wiederaufgenommen, jedoch bereits im Mai folgenden Jahres wieder eingestellt. Im Güterverkehr ist dieser Streckenabschnitt wegen des grenzüberschreitenden Verkehrs nach Tschechien (Grenzübergang ZawidówČernousy) bedeutsam.

Am 11. Dezember 2011 wurde der Reiseverkehr zwischen Zgorzelec und Lubań Śląski durch das woiwodschaftseigene Eisenbahnverkehrsunternehmen Koleje Dolnośląskie (KD) mit fünf Zugpaaren wieder aufgenommen.[7] Seit dem 13. Dezember 2015 werden drei Zugpaare grenzüberschreitend von und nach Görlitz durchgebunden.[8] Im Fahrplanjahr 2020 wird dieser Abschnitt ausschließlich von Zügen der Relation (Görlitz –) Zgorzelec – Jelenia Góra bedient, die einen angenäherten Zweistundentakt fahren.

Im Bahnhofsgebäude Świebodzki von Wrocław befindet sich eine Spielstätte des Teatr Polski we Wrocławiu (Polnischen Theaters in Breslau).

Grube Tiefbau in Waldenburg
  • Siegfried Bufe: Eisenbahnen in Schlesien. Bufe Fachbuch Verlag, Egglham 2002, ISBN 3-922138-37-3.
  • Klaus Kasper (Hrsg.): Der Schönhuter Tunnel. Vom Sorgenkind der K.P.E.V. bis zum grössten Einschnitt der Deutschen Reichsbahn. Aus einem ungewöhnlichen Tunnelleben. Bilder, Berichte und Dokumente. Klaus Kasper, Bonn-Oberkassel 2003, ISBN 3-930567-11-3.
  • Bernd Kuhlmann: Eisenbahnen über die Oder-Neiße-Grenze. Ritzau KG – Verlag Zeit und Eisenbahn, Pürgen 2004, ISBN 3-935101-06-6.
  • Deutsche Reichsbahn (Hrsg.): Die deutschen Eisenbahnen in ihrer Entwicklung 1835–1935. Deutsche Reichsbahn, Berlin 1935 (Vollständig unveränderter Nachdruck als: Horst-Werner Dumjahn (Hrsg.): Handbuch der deutschen Eisenbahnstrecken. Eröffnungsdaten 1835–1935, Streckenlängen, Konzessionen, Eigentumsverhältnisse. Dumjahn, Mainz 1984, ISBN 3-921426-29-4 (Dokumente zur Eisenbahngeschichte 29)).
  • H.-J. Wenzel, G. Greß: Die Eisenbahn in Schlesien, Eisenbahnkurier Special 3/2005. EK-Verlag, 2005, ISSN 0170-5288.
  • P. Glanert, Th. Scherrans, Th. Borbe, R. Lüderitz: Wechselstrom-Zugbetrieb in Deutschland, Band 2: Elektrisch in die schlesischen Berge 1911–1945. Oldenbourg Industrieverlag, München 2011, ISBN 978-3-8356-3218-9.
  • Ryszard Stankiewicz, Marcin Stiasny: Atlas Linii Kolejowych Polski 2014. Eurosprinter, Rybnik 2014, ISBN 978-83-63652-12-8, S. F3 u. G3.
Commons: Bahnstrecke Wrocław Świebodzki–Zgorzelec – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. KBS 177: Berlin–Cottbus–Görlitz–Hirschberg (Rsgb) im Reichskursbuch 1944
  2. KBS 155: Breslau Freib Bf–Hirschberg (Rsgb) im Reichskursbuch 1944
  3. Zeittafel zur Streckengeschichte auf kolej.one.pl
  4. BArch R5/21656, Plan Bf Mettkau, Streckenverlegung Mettkau—Ingramsdorf, 1938
  5. Preuß. Gesetzessammlung Jg. 1862 Nr. 24 S. 317.
  6. Die Eisenbahn in Schlesien, Eisenbahnkurier Special 3/2005, S. 85.
  7. Fahrplan der Koleje Dolnośląskie auf www.zvon.de@1@2Vorlage:Toter Link/www.zvon.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Oktober 2022. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  8. Jahresfahrplan 2016 von Koleje Dolnośląskie (Memento des Originals vom 22. Dezember 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kolejedolnoslaskie.eu